Wegen Coronainfektion
Kinderärzte warnen vor gefährlicher Immunreaktion

Bei Kindern können nach SARS-CoV-2-Infektionen auch bei milden Verläufen nach einiger Zeit schwere Komplikationen auftreten. Etwa eines von 1.000 betroffenen Kindern entwickelt ein Pädiatrisches hyperinflammatorisches Syndrom mit Multiorganbeteiligung (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children/MIS-C) | Foto: Rido / Shutterstock.com
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  • Bei Kindern können nach SARS-CoV-2-Infektionen auch bei milden Verläufen nach einiger Zeit schwere Komplikationen auftreten. Etwa eines von 1.000 betroffenen Kindern entwickelt ein Pädiatrisches hyperinflammatorisches Syndrom mit Multiorganbeteiligung (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children/MIS-C)
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Noch gibt es keine offizielle Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der Altersgruppe der Fünf- bis Zwölfjährigen. Doch die Inzidenz bei Kindern in Österreich ist extremst hoch, eine Infektion mit dem SARS-Coronavirus für sie sehr wahrscheinlich. Wird hier eine bewusste Durchseuchung der Minderjährigen seitens der Regierung in Kauf genommen? Kinderärzet warnen jedenfalls vor einer Corona-Infektion bei Kindern.

ÖSTERREICH. Bei Kindern können nach SARS-CoV-2-Infektionen auch bei milden Verläufen nach einiger Zeit schwere Komplikationen auftreten. Etwa eines von 1.000 betroffenen Kindern entwickelt ein Pädiatrisches hyperinflammatorisches Syndrom mit Multiorganbeteiligung (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children/MIS-C), warnte die Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) am Mittwoch. Auch davor schütze die Impfung - jene für Kinder selbst und durch geimpfte Personen im Umfeld.

Rote Flecken, Fieber, rissige Lippen

Die Folgeerkrankung trete in seltenen Fällen rund zwei bis sechs Wochen nach einer Corona-Infektion auf.

"Rote Flecken auf der Haut, hohes Fieber, gerötete Bindehaut und stark durchblutete rote, teilweise rissige Lippen sowie Augenringe, Bauchschmerzen sowie Durchfall und Erbrechen, leichter Husten können Anzeichen für MIS-C sein"

, berichtete Doris Ehringer-Schetitska, die die Arbeitsgruppe Kinderkardiologie der ÖGKJ leitet, in einer Aussendung.

"Eltern sollten bei diesen Warnzeichen umgehend zum Kinder- und Jugendarzt. Es handelt sich um eine gefährliche überschießende Immunreaktion, die eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich machen kann. In vielen Fällen heilt sie folgenlos aus, wenn sie rechtzeitig erkannt wird"

, betonte die Medizinerin.

"Die vorangegangene Corona-Infektion muss dabei nicht schwer verlaufen sein und kann sogar ohne Beschwerden unbemerkt geblieben sein"

, warnte Ehringer-Schetitska. Grunderkrankungen scheinen keine Rolle zu spielen, da die meisten jungen Erkrankten vorher gesund waren.

MIS-C bei Kindern

Da MIS-C viele Organe, u.a. auch das Herz, in Mitleidenschaft ziehen kann, sollten Genesene regelmäßig nachkontrolliert werden. Erst nach Erlaubnis des Kinderkardiologen sollte ohne Einschränkungen Sport betrieben und an Wettkämpfen teilgenommen werden. Bei älteren Kindern sollte die Sportfreigabe erst nach Durchführung einer Ergometrie erteilt werden.

"Der beste Schutz vor dieser Folgeerkrankung von Covid-19 bleibt die Impfung. Diejenigen, die nicht geimpft werden können oder für die es noch keine Impfstoffzulassung gibt, wie z.B. die Unter-Zwölf-Jährigen, sind auf eine größtmögliche Durchimpfung ihres Umfelds angewiesen",

betonte Ehringer-Schetitska, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde am Landesklinikum Wiener Neustadt.

Lässt du dein Kind gegen das Coronavirus impfen?

Kinder im Alter von sechs bis 14 am stärksten von Corona betroffen

Wie aktuelle Zahlen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigen, kletterte in der Vorwoche (8. bis 14. November) die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Sechs- bis 14-Jährigen von 943,6 auf 1.518,9 Fälle je 100.000 Einwohner. Das entspricht einem Zuwachs um knapp 61 Prozent binnen einer Woche. ​Kinder vor Vollendung ihres zwölften Lebensjahrs werden in Österreich derzeit "off label" gegen Covid-19 geimpft, eine offizielle Empfehlung des Nationalen Impfgremiums liegt noch nicht vor. Das seit Montag gegebene Kinderimpfangebot der Stadt Wien wird aber gut angenommen. Laut Gesundheitsministerium haben österreichweit 2.767 Kinder, die jünger als zwölf sind, ein gültiges Impfzertifikat. Bei den Zwölf- bis 14-Jährigen sind es 88.816, was einem Anteil von knapp 35 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe entspricht. In der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen sind 62,91 Prozent vollimmunisiert, bei den 25- bis 34-Jährigen 63,87 Prozent.
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Bei Kindern können nach SARS-CoV-2-Infektionen auch bei milden Verläufen nach einiger Zeit schwere Komplikationen auftreten. Etwa eines von 1.000 betroffenen Kindern entwickelt ein Pädiatrisches hyperinflammatorisches Syndrom mit Multiorganbeteiligung (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children/MIS-C). | Foto: Foto: LIGHTFIELD STUDIOS / Fotolia

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