Wiederaufnahmerate höher
Migranten gehen seltener ins Spital als Einheimische

Forschende lassen mit einer Studie aufhorchen: Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft Spitäler gehen nicht häufiger als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ins Spital, im Gegenteil. | Foto: Foto Jörgler
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Forschende lassen mit einer Studie aufhorchen: Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft Spitäler gehen nicht häufiger als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ins Spital, im Gegenteil.

ÖSTERREICH. 20 Prozent der Bevölkerung haben keine österreichische Staatsbürgerschaft. Diese Gruppe stellt allerdings nur 9,4 Prozent der Krankenhauspatientinnen und Patienten dar, wie aus einem Bericht des Ö1 Journals hervorgeht, das eine Untersuchung von Elva Revic des complexity Science Hub Vienna zitiert.

Peter Klimek, Forscher vom Complexity Science Hub Vienna, erklärt im Ö1 Journal, dass Zuwanderer in der Regel jünger und damit zumeist auch gesünder sind. Weiters gäbe es kulturelle Barrieren zu berücksichtigen: beispielsweise Sprachbarrieren und mangelnde Orientierungskompetenzen. Es zeigte sich im Zuge der Untersuchung, dass Migrantengruppen, die einmal im Spital waren, dann allerdings häufiger wieder ins Spital mussten. Keine guten Nachrichten, denn daraus könne man schlussfolgern, dass Krankheiten und wichtige Untersuchungen verschleppt und hinausgezögert werden, bis ein Krankenhausaufenthalt nötig werde. Klimek erklärte, dass spätere Komplikationen durch einen früheren Zugang zu Spitälern verhindert werden könnten. 

Experte Peter Klimek vom Complexity Science hub Vienna. | Foto: Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com
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Migrantische Gruppen leiden zudem häufiger an schweren Krankheiten, wie ein Vergleich der Erstaufnahmen zeigt: seltener erfolge diese bei Allgemeinmedizin, dafür häufiger bei innerer Medizin, Onkologie oder Radiologie. Peter Klimek im Ö1 Journal: "Das kann man als ein Zeichen dafür sehen, dass bei Nicht-Österreichern häufiger schwere oder chronische Krankheiten auftreten."

Wiederaufnahmeraten schwanken nach Herkunftsland

Bei den Wiederaufnahmen in den Spitälern gibt es laut Ö1 Journal deutliche Unterschiede nach Geschlecht und Herkunft: Klimek führt aus, dass Wiederaufnahmeraten bei weiblichen Patientinnen mit ausländischer Staatsbürgerschaft höher sind als bei Frauen aus Österreich. Das gälte insbesondere bei Frauen aus Ländern wie der Afghanistan, Türkei und Nordmazedonien. Bei Männern gibt es laut Klimek auch Länder, bei denen die Wiederaufnahmeraten erhöht sind: Afghanistan, Serbien, Syrien, Russland. Deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen verzeichnen generell pro Kopf die meisten Krankenhausaufenthalte. Klimek plädiert abschließend für Übersetzungsangebote oder Orientierungshilfen im Gesundheitssystem. 

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