Viertimpfung nun ab 60 Jahren
Neuer Tot-Impfstoff Ende August verfügbar
Ab sofort ist die Auffrischungsimpfung bzw. der vierte Stich gegen das Corona-Virus bereits ab 60 Jahren empfohlen. Zudem soll Ende August der erste Tot-Impfstoff in Österreich verfügbar sein.
ÖSTERREICH. In einer aktualisierten Anwendungsempfehlung senkte das Nationale Impfgremium (NIG) die Altersgrenze. Richtete sich diese zuletzt an alle Personen ab 65 Jahren, wird die vierte Impfung nunmehr allen ab 60 Jahren empfohlen. Daneben sollen sich Risikopersonen ab zwölf Jahren ebenfalls die Auffrischung holen. Zudem teilte das Gesundheitsministerium mit, dass bis Ende August der Tot-Impfstoff von Valneva verfügbar sein wird.
Höheres Risiko für ältere Personen
Entwicklungen in der Pandemie und wissenschaftliche Untersuchungen würden zeigen, dass ältere Personen ebenso wie Risikogruppen nach wie vor das höchste Risiko für schwere Verläufe von Covid-19 haben, wurde Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in einer Aussendung zitiert. Neue wissenschaftliche Analysen ergaben, dass bereits Personen ab 60 Jahren von einer früheren Auffrischungsimpfung profitieren, hieß es weiter.
Frühestens vier, spätestens sechs Monate
Die Auffrischungsimpfung soll frühestens vier Monate, jedenfalls aber ab sechs Monaten nach der dritten Impfung oder nach einer bestätigten Covid-Infektion erfolgen. Gesunden, immunkompetenten Personen zwischen zwölf bis 59 Jahren ist eine Auffrischungsimpfung laut Anwendungsempfehlung weiterhin "nicht allgemein empfohlen".
Erster Tot-Impfstoff bald verfügbar
Das Gesundheitsministerium erwartet in den kommenden zwei Wochen außerdem die erste Lieferung von rund 74.000 Dosen des COVID-19-Impfstoffs Valneva. Ab dann stehe der Impfstoff für die Bundesländer zum Abruf bereit und könne voraussichtlich Ende August in den Impfstraßen eingesetzt werden, so das Gesundheitsministerium in der Aussendung.
6.992 Neuinfektionen
Indessen vermeldeten Gesundheits- und Innenministerium am Mittwoch 6.992 neu registrierte Corona-Infektionen in den letzten 24 Stunden. Derzeit werden 1.420 infizierte Personen in einem Spital behandelt, davon 81 auf Intensivstationen. Neuinfektionen in den Bundesländern seit der Meldung vom Dienstag:
- Burgenland: 218
- Kärnten: 272
- Niederösterreich: 1.678
- Oberösterreich: 1.035
- Salzburg: 324
- Steiermark: 804
- Tirol: 375
- Vorarlberg: 136
- Wien: 2.150
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstag laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bei 467,2 – am höchsten war die Zahl in Wien (689,4) und im Burgenland (573,5), am niedrigsten in Vorarlberg (197,7) und in Oberösterreich (339,6).
Immunität schwindet
Die Expertinnen und Experten des Covid-Prognosekonsortiums gehen zwar weiterhin von einem Rückgang der Corona-infizierten Patientinnen und Patienten in Spitälern aus, bei den Infektionszahlen zeichnet sich jedoch eine Trendumkehr ab. Das ergibt sich laut einer am Mittwoch veröffentlichten Vorschau.
Neben einer Verlangsamung des Rückgangs wurden in Tirol und der Steiermark wieder steigende Infektionen beobachtet. Auch das Abwassermonitoring würde bereits leichte Anstiege in manchen Bundesländern, etwa in der Steiermark, in Vorarlberg und in Salzburg, zeigen.
Mögliche Gründe sehen die Expertinnen und Experten in einem allmählich schwächer werdenden "Ferieneffekt" sowie einem kontinuierlichen Rückgang der durch Impfungen oder Infektionen erworbenen Immunisierung. Dadurch werde demnächst wieder eine Beschleunigung der Infektionsdynamik erwartet, warn das Konsortium.
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