Erste Hilfe
Neustart für das Herz

Rettungsorganisationen wie Rotes Kreuz oder Samariterbund bieten Kurse zum Auffrischen der Erste-Hilfe-Kenntnisse an. | Foto: Photoroyalty/Shutterstock.com
  • Rettungsorganisationen wie Rotes Kreuz oder Samariterbund bieten Kurse zum Auffrischen der Erste-Hilfe-Kenntnisse an.
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  • hochgeladen von Margit Koudelka

Wer Erste Hilfe leistet, kann dabei nichts falsch machen. Nur wer untätig ist, riskiert, dass eine verletzte bzw. erkrankte Person stirbt.

ÖSTERREICH. Rund 12.000 Menschen in Österreich erleiden pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Das entspricht einer Inzidenz von rund 120 bis 140 pro 100.000 Einwohner. Interessant ist, dass mehr als 50 Prozent dieser Herz-Kreislauf-Stillstände passieren, wenn andere Menschen – also potenzielle Ersthelfer – anwesend sind. Wer Erste Hilfe leistet, kann dabei kaum etwas falsch machen. Nur wer untätig ist, riskiert, dass eine verletzte bzw. erkrankte Person stirbt. Bei einem Herzstillstand ist die Zeit ein wichtiger Faktor. Jede Minute ohne Herz-Lungen-Wiederbelebung verringert die Überlebenschancen um etwa zehn Prozent. Wer Erste Hilfe leistet, verdoppelt oder verdreifacht die Chancen für den Betroffenen.

Im Takt der Bee Gees

Bei Verdacht auf Herz-Kreislauf-Versagen sollte man zuerst die betroffene Person ansprechen und fragen, ob es ihr gutgeht. Wenn diese nicht oder kaum atmet, muss sofort die Rettung unter 144 gerufen werden. An vielen Orten gibt es bereits öffentlich zugängliche Defibrillatoren. Je schneller ein solches Gerät verfügbar ist, desto besser. Auch ohne spezielle Einschulung kann jedermann einen "Defi" bedienen, da es dazu Anleitungen mit Bild und Ton gibt. Dann gilt es, rasch mit einer Herzdruckmassage zu beginnen. Dazu bringt man die wiederzubelebende Person auf einem festen Untergrund in Rückenlage, legt einen Handballen auf die Mitte der Brust, die andere Hand darüber und verschränkt die Finger ineinander. Dann gilt es, beherzt zu drücken. Den Takt geben beispielsweise der Radetzkymarsch oder "Staying Alive" von den Bee Gees vor. Dieser Rhythmus ergibt die empfohlenen 100 bis 120 Schläge pro Minute. Bei Kindern unter einem Jahr führt man die Herzdruckmassage nur mit Zeige- und Mittelfinger durch. Befürchtungen, die Person zu verletzen, sind fehl am Platz. Wenn jemandem das Herz stehen bleibt, ist er dem Tod bereits sehr nah. Probleme, die eventuell durch die Wiederbelebung verursacht werden, sind hier nebensächlich.

Beatmung nötig?

Eine Mund-zu-Mund-Beatmung kann durchgeführt werden, wenn man sich diese zutraut. Dazu umschließt man den Mund des Betroffenen mit dem eigenen und atmet kräftig aus. Dieser Vorgang ist zwei Mal durchzuführen. Hierbei gilt das Schema 30 zu 2, also 30 Herzdruck-Bewegungen und zwei Atemspenden wechseln einander ab. Jedoch ist gerade in den ersten Minuten eine Herzdruckmassage allein, also ohne Beatmung, bei Erwachsenen und Jugendlichen mit einem Herzstillstand ebenso effektiv wie die herkömmliche Wiederbelebung mit Beatmung. Die Wiederbelebungsmaßnahmen sollten so lange durchgeführt werden, bis die Rettungskräfte eintreffen oder die betroffene Person wieder eigenständig atmen kann.

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