Ernährungspyramide 2.0
So kann eine klimafreundliche Ernährung aussehen

Wie kann eine klimafreundliche Ernährung aussehen? Diese Frage hat sich die Umweltorganisation WWF gestellt und daher eine neue Ernährungspyramide ausgearbeitet, mit Empfehlungen, wie eine gesunde und nachhaltige Ernährung funktionieren kann.  | Foto: Sandor Jackal - Fotolia
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Gemeinsam mit der WU Wien hat die Umweltorganisation WWF eine neue Ernährungspyramide ausgearbeitet, die eine klimafreundliche Ernährung in den Vordergrund stellt. Der Grundtenor: Eine Reduktion von tierischen Lebensmitteln ist notwendig, um den CO2-Ausstoß aufgrund der Produktion zu reduzieren.

ÖSTERREICH. Wie kann eine klimafreundliche Ernährung aussehen? Diese Frage hat sich die Umweltorganisation WWF gestellt und daher eine Studie bei der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) in Auftrag gegeben. Auf Basis dieser Studie wurde eine neue Ernährungspyramide ausgearbeitet, mit Empfehlungen, wie eine gesunde und nachhaltige Ernährung funktionieren kann. 

Verlust der biologischen Vielfalt und Entwaldung

Demnach entstehen 70 Prozent des Verlustes an biologischer Vielfalt sowie 80 Prozent der Entwaldung durch Lebensmittelproduktion, -transport, -lagerung und -verschwendung, so das WWF in einer Aussendung. Vor allem der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten sowie die unnötige Verschwendung von Lebensmitteln sei in Österreich viel zu hoch, so die Organisation. 

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"Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit möglichst geringen Folgen für die Umwelt ist auch in Österreich möglich. Der größte Hebel ist eine starke Reduktion tierischer Lebensmittel", so Pegah Bayaty vom WWF Österreich. Stattdessen sollte stärker auf pflanzliche Lebensmittel gesetzt werden: Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte. Bayaty weiter:

"Österreich braucht dringend eine Ernährungswende für gesunde Menschen und eine gesunde Umwelt. Das beginnt bei der offiziellen Ernährungspyramide, die in Zukunft nicht nur gesundheitlichen, sondern auch ökologischen Kriterien gerecht werden muss."

Tierische Produkte: Ja, aber in Maßen

Daher lautet die Empfehlung der Ernährungspyramide 2.0, wie das WWF sie nennt: Fleisch, Fisch und Eier um die Hälfte reduzieren und um zwei Drittel weniger Milchprodukte konsumieren. "Nur wenn wir den Konsum tierischer Lebensmittel reduzieren, können wir eine nachhaltige Ernährung sicherstellen und somit verhindern, den Planeten aus dem Gleichgewicht zu bringen", so Martin Bruckner vom Institut für Ecological Economics der WU Wien, der die Studie verfasst hat.

So sieht sie aus - die Ernährungspyramide 2.0. | Foto: WWF Österreich
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Rechnet man die Empfehlungen auf Portionen um, so heißt das konkret: 

  • eine Portion rotes Fleisch alle zwei Wochen
  • eine Portion fettarmes, weißes Fleisch wöchentlich
  • ein bis zwei Eier wöchentlich
  • eine Portion Milchprodukte täglich
  • hoher Anteil an Obst und Gemüse
  • hoher Anteil an Getreide, Nüssen, Hülsenfrüchten und Pflanzenölen

Doch auch Kaffee, Tee und Kakao habe laut den Studienergebnissen negative Folgen für Umwelt und Klima. Daher würde sich hier eine Reduktion anbieten: mit maximal zwei Tassen Kaffee am Tag sowie - wie auch bisher empfohlen - nur seltenem Genuss von fetten, süßen und salzigen Snacks.

Fünf-Punkte-Plan

Das WWF hat ebenfalls einen Fünf-Punkte-Plan mit Maßnahmen für eine politische Wende ausgearbeitet. Demnach fordert die Organisation von der Politik eine Reform der Ernährungspyramide, eine Verstärkung der Ernährungsbildung und eine Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030. Außerdem werden ein Erhalt von fruchtbaren Äckern und eine klimafreundlichere Lebensmittelbesteuerung gefordert. Dazu sollte die Mehrwertsteuer auf unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte gesenkt werden sowie die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Milch von 20 auf zehn Prozent reduziert werden.

Alleine über die Ernährung könnte laut WWF ein enormer Anteil an CO2 eingespart werden. | Foto: WWF Österreich
  • Alleine über die Ernährung könnte laut WWF ein enormer Anteil an CO2 eingespart werden.
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Die Studie sowie die Ernährungspyramide 2.0 wurde im Rahmen des WWF-Projekts Eat4Change durchgeführt. Das Projekt wird von der EU kofinanziert und beschäftigt sich damit, ein Bewusstsein für eine klimaschonende und gesunde Ernährung zu fördern. Damit sollen insbesondere junge Menschen angesprochen und zur Auseinandersetzung mit der Ernährung motiviert werden.

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