1,1 Mio. Impfdosen im Anrollen
Zahl der Neuinfektionen stark gestiegen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober: 1,1 Millionen Impfdosen kommen im März | Foto: RMA
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  • Gesundheitsminister Rudolf Anschober: 1,1 Millionen Impfdosen kommen im März
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Entsprechend der Liefertermine und Liefermengen gewinnt die österreichische Impfkampagne an Tempo, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Samstag bekannt gab. Bis inklusive Freitag wurden bereits 620.000 Impfungen im e-Impfpass erfasst, am Freitag war der bisher stärkste Impftag mit knapp 39.000 (eingetragenen) Impfungen. Es ist ein Lauf gegen die Zeit – die Infektionen steigen wieder. Von Freitag auf Samstag gab es 2.457 Neuinfektionen österreichweit. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner warnte wegen der hohen Zahlen an Neuinfektionen vor zu schnellen Öffnungsschritten.

ÖSTERREICH. Die Zahl der Neuinfektionen steigt rapide an – 2.457 Neuinfektionen. Mit 27. Februar sind österreichweit 8.538 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 428.904 wieder genesen. Derzeit befinden sich 1.266 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 264 auf Intensivstationen betreut.

Neuinfektionen in den Bundesländern seit Freitag

  • Burgenland: 93
  • Kärnten: 165
  • Niederösterreich: 520
  • Oberösterreich: 258
  • Salzburg: 185
  • Steiermark: 294
  • Tirol: 133
  • Vorarlberg: 40
  • Wien: 769

Bezirke mit den meisten Neuinfektionen in Österreich:

 

Weniger Todesfälle in Alten- und Pflegeheimen

Die Bewohner und Mitarbeiter der Alten- und Pflegeheime wurden wie geplant fast vollständig durchgeimpft – es fehlen lediglich jene Institutionen mit starken Infektionsausbrüchen in den vergangenen Wochen. Das sei auch der Hauptgrund dafür, dass die Zahl der Infektionen und Todesfälle in den Alten- und Pflegeheimen stark gesunken ist. Gesundheitsminister Rudi Anschober: „Ein hervorragender Beweis, dass die Impfungen funktionieren und wirken. Das macht uns große Hoffnungen.“

Die statistischen Zahlen, die täglich am Dashboard des Sozialministeriums veröffentlicht werden, belegen, dass die Länder wie im Impfplan vorgegeben impfen. Die – aktuelle – Phase 1 des Impfplans umfasst vorrangig die MitarbeiterInnen und BewohnerInnen der Alten- und Pflegeheime, wesentliche, besonders exponierte, Teile der Gesundheitsberufe und die Gruppe der Menschen über 80. Während die Menschen in Alten- und Pflegeheimen bereits weitgehend durchgeimpft sind und die Impfung bei den Gesundheitsberufen ebenfalls stark fortgeschritten ist, werde nun intensiv die Gruppe der über 80-Jährigen geimpft. Aktuell befinden sich bereits mehr als 90 Prozent der Impfungen im e-Impfpass. 

1,1 Millionen Impfdosen kommen im März

Bisher gingen nicht 22, sondern 32 Prozent der Impfungen an Menschen über 75. Österreichs Impfkampagne ist so wie die Impfung in allen EU-Mitgliedsstaaten von Lieferterminen und Liefermengen abhängig. Anschober: „Der März wird nun jener Monat, in dem wir erstmals große Liefermengen – insgesamt rund 1,1 Millionen Dosen – erhalten. Ab April erfolgt neuerlich eine große Steigerung. Ab kommender Woche sind daher die Bundesländer mit der Durchführung der Impfungen besonders gefordert.“

Rendi-Wagner gegen voreilige Öffnungsschritte

Am Montag will die Regierung über mögliche weitere Öffnungsschritte beraten. SPÖ-Bundesparteivorsitzende Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner warnte am Samstag in einer Pressekonferenz vor weiteren Öffnungsschritten. Vor drei Wochen stand man bei knapp über 1.000 Neuinfektionen, seither haben sich die Zahlen mehr als verdoppelt. „Ich bin für den Weg der Sicherheit und der Kontrolle. Ich möchte keinesfalls eine Situation, wie im November, wo Intensivstationen vor dem Kollaps standen. Die aktuelle Lage ist hochriskant“, so Rendi-Wagner. Die Bundesregierung habe daher die zentrale Aufgabe, „den Anstieg der Infektionen zu stoppen, die Zahlen zu senken und die Kontrolle über das Virus zu bekommen. Weitere Öffnungen zum jetzigen Zeitpunkt wären die Kapitulation vor dem Virus mit verheerenden Folgen für den Gesundheitsschutz und die Wirtschaft“, sagte die SPÖ-Chefin. 

Stark steigender Trend

Mit 2.457 Neuinfektionen liegt die Zahl seit vier Tagen konstant über 2.000. „Das ist ein stark steigender Trend“, stellte Rendi-Wagner fest und betont, man müsse davon ausgehen, dass sich dieser Trend fortsetzt, da man heute in den Statistiken die Ansteckungen von vor zehn Tagen sieht. „Zu frühe Öffnungen und die sich immer schneller ausbreitenden Mutationen haben zu einer sehr instabilen Situation geführt“, so Rendi-Wagner. Vermehrtes Testen sei richtig und wichtig – seit einem Jahr eine zentrale Forderung der SPÖ-Vorsitzenden, aber: „Bei dieser zu hohen Fallzahl, die wir seit den Öffnungen und aufgrund der Mutationen sehen, kann Testen alleine diesen gefährlichen Anstieg nicht zu 100 Prozent unter Kontrolle zu bringen“, erklärte Rendi-Wagner.

Der Betrieb des Dashboards des Gesundheitsministeriums erfolgt durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und ist unter „covid19-dashboard.ages.at“ abrufbar. Das Dashboard bezieht seine Daten ausschließlich aus dem Epidemiologischen Melderegister (EMS) und wird täglich, 14:00 Uhr, aktualisiert. Das EMS ist das offizielle Register, in welches von den Bezirksbehörden sowie von Labors eingetragen wird. Das Bundesministerium für Inneres erhebt die Zahlen im Rahmen der Koordination des Staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements im Einsatz- und Koordinationscenter (EKC) über eine Videokonferenz. Diese Zahlen können Fälle enthalten, die im EMS noch nicht erfasst sind.

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"Digitales Impfregister noch immer nicht fertig!"
Gesundheitsminister Rudolf Anschober: 1,1 Millionen Impfdosen kommen im März | Foto: RMA
Impfungen gehen nun voll los: Jetzt werden alte Menschen über 80 Jahre vermehrt geimpft. | Foto: pixabay

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