Ärzte appellieren an Regierung
Zugang zu Sportstätten ermöglichen

Die Indoor-Sporthallen im Land stehen leer. Eine Anpassung der Nutzung von Hallenanlagen würde einem großen Prozentsatz an Bürgern den Zugang zu Bewegung, Spaß und immunologischer Stärkung geben, appellieren die Mediziner.  | Foto: Foto: KK
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  • Die Indoor-Sporthallen im Land stehen leer. Eine Anpassung der Nutzung von Hallenanlagen würde einem großen Prozentsatz an Bürgern den Zugang zu Bewegung, Spaß und immunologischer Stärkung geben, appellieren die Mediziner.
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In einem offenen Brief wenden sich vier Ärzte an die Mitglieder der Bundesregierung. Sie appellieren Sport und körperliche Aktivität auch in Zeiten von Corona zu ermöglichen und zu forcieren. 

ÖSTERREICH. Ziel der Unterzeichner sei es, zur Überwindung der derzeitigen medizinischen Krise beizutragen, heißt es einleitend in einem offenem Brief. Bei den unterzeichnenden Ärzten handelt es sich um Wolfgang Laube, Facharzt für Sportmedizin, Physiologie, Physikalische und rehabilitative Medizin und medizinische Informatik, den Lehrgangsleiter für Public Health an der MedUni Wien, Präventiv- und Umweltmediziner Piero Lerche, Christoph Michlmayr, Präsident der Gesellschaft für konservative Sportmedizin (GKSM) und Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie sowie Edgar Raschenberger
, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie.

Gerade jetzt sei es besonders wichtig, den Zugang zu vielfältiger Sportausübung und damit zu entsprechenden Sportstätten, ganz besonders in der kalten Jahreszeit, zu ermöglichen. "Am Beispiel von Tennishallen (2 SpielerInnen auf ca. 600m2), Kletterhallen, Schwimmhallen (6 SchwimmerInnen auf 6 Bahnen), Turnhallen etc. wollen wir die Machbarkeit von Sport Indoor während Zeiten eines erhöhten Infektionsrisikos aufzeigen: Unter Einbindung aller am Sport beteiligten Gruppen (Verbände, Vereine, Sportstättenbetreiber, Sportmediziner, Sportwissenschaftler etc.) könnten viele Konzepte wie Zu- und Abgang, Terminkoordinierung und Definieren der Abstandsregeln erstellt werden", erklären die Mediziner. Auch im Outdoor Bereich könnten zahlreiche Restriktionen kontrolliert und gelockert werden und damit die kollektive Gesundheit der Bürger nachhaltig gesteigert werden. 

Zu einem starke Immunsystem gehören Bewegung und Sport in entsprechender Intensität, Häufigkeit und Dauer. Die unterzeichnenden Ärzte fordern in der kalten Jahreszeit ein Konzept zur Öffnung von Indoor-Sportstätten, um ausreichend Bewegung für die Bevölkerung zu ermöglichen.
  • Zu einem starke Immunsystem gehören Bewegung und Sport in entsprechender Intensität, Häufigkeit und Dauer. Die unterzeichnenden Ärzte fordern in der kalten Jahreszeit ein Konzept zur Öffnung von Indoor-Sportstätten, um ausreichend Bewegung für die Bevölkerung zu ermöglichen.
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Positive Auswirkung auf Immunsystem

Sport zähle zu den wichtigsten und gesündesten Freizeitbeschäftigungen, heißt es weiter. Gerade jetzt stehe unsere Gesundheit im Mittelpunkt jeden Interesses. "Es ist heute in der Sportmedizin und Sportwissenschaft bekannt, dass durch körperliche Aktivität das Immunsystem vielfältig positiv beeinflusst wird. Dieser Effekt wird bereits in der Therapie und (viel wichtiger aus unserer Sicht) in der Prophylaxe von bösartigen, chronisch-entzündlichen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt", schreiben die Mediziner. Abseits der Corona-Krise sollten auch alle anderen Krankheitsbilder nicht vergessen werden, appellieren sie. 

Gesundheit sei nicht primär das Fehlen von Krankheit und "trainierbar, optimierbar und steigerbar", so die Ärzte. Ein gut funktionierendes Immunsystem sei ein Puzzle aus vielen Bestandteilen. Dazu gehören Bewegung und Sport in entsprechender Intensität, Häufigkeit und Dauer, gepaart mit guter, vor allem mikronährstoffreicher Ernährung und entsprechendem Regenerationsverhalten (inklusive Schlafhygiene). Die Erfahrungen aus dem Leistungssport hätten gezeigt, dass die aktive und passive Einflussnahme auf mentale Funktionalitäten, sowie auf das physische und psychische Umfeld sind, unverzichtbare Säulen sind, auf denen die Gesundheit baut.

"Wir sehen anhand der derzeitigen Pandemie, dass selbst eines der besten medizinischen Systeme der Welt in bestimmten Situationen an seine Grenzen kommen kann. Nur die Behandlung von Krankheit in den Mittelpunkt zu stellen, erscheint uns hier langfristig als einseitig und folgenschwer", betonen die unterzeichnenden Ärzte.  Eine wie oben vorgeschlagene Anpassung der Nutzung von Hallenanlagen würde einem großen Prozentsatz an Bürgern und Bürgerinnen Zugang zu Bewegung, Spaß und immunologischer Stärkung geben. Da die Ausübung von vielen Sportarten bei herbstlich-winterlichen Temperaturen im Freien in unseren Breiten nicht möglich ist, sind die derzeit leerstehenden Hallen ein unmittelbar nutzbarer und idealer Ausweichort. Gefragt sei jetzt rasches Handeln, dass sich im Sinne der Public Health bis hin zur öffentlichen Sicherheit auswirken werde.

Die Indoor-Sporthallen im Land stehen leer. Eine Anpassung der Nutzung von Hallenanlagen würde einem großen Prozentsatz an Bürgern den Zugang zu Bewegung, Spaß und immunologischer Stärkung geben, appellieren die Mediziner.  | Foto: Foto: KK
Zu einem starke Immunsystem gehören Bewegung und Sport in entsprechender Intensität, Häufigkeit und Dauer. Die unterzeichnenden Ärzte fordern in der kalten Jahreszeit ein Konzept zur Öffnung von Indoor-Sportstätten, um ausreichend Bewegung für die Bevölkerung zu ermöglichen.

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