Schutz vor Gewalt
12.000 Gefährder zu Präventionsberatung vorgeladen
Eine verpflichtende sechsstündige Präventionsberatung für Gefährder bei Fällen häuslicher Gewalt ist verfassungskonform, urteilte der Verfassungsgerichtshof (VfGH). In 90 Prozent der Fälle sind die Gefährder Männer. 2023 wurden bereits 11.565 Personen vorgeladen. Im Vorjahr hatte man nur 10.940 Personen dazu verpflichtet.
ÖSTERREICH. Seit Herbst 2021 können neben Betretungs- und Annäherungsverboten auch verpflichtende Beratungstermine für gewaltbereite oder gewalttätige Männer verordnet werden. So will man Partnerinnen und Familien vor zukünftigen Tätlichkeiten schützen.
Neben dem Zuwachs an verpflichtenden Präventionsberatungsstunden gab es auch vermehrt Betretungsverbote und Fallkonferenzen. Mit 30. November wurden 13.847 Betretungsverbote ausgesprochen. Das sind um 509 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 225 Fallkonferenzen wurden im ersten Halbjahr 2023 abgehalten, im Vorjahr waren es 209 im gesamten Jahr.
Dunkelziffer verkleinert sich
"Die Zahlen steigen nicht unbedingt deshalb, weil die Gewalt per se mehr wird. Das Anzeigeverhalten hat sich geändert", erklärt der Sprecher des Bundeskriminalamts, Heinz Holub-Friedreich, den Anstieg. Da das Vertrauen in die Polizei gegeben sei, würden auch vermehrt gewalttätige Übergriffe zur Anzeige gebracht werden. "Dadurch wird das Dunkelfeld verkleinert", so Holub-Friedreich.
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