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Anerkannte Impfschäden nach Corona-Impfung im Promillebereich

Nach 20 Millionen Corona-Impfungen liegen die Anträge auf Anerkennung von Impfschäden im Promillebereich. | Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
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  • Nach 20 Millionen Corona-Impfungen liegen die Anträge auf Anerkennung von Impfschäden im Promillebereich.
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In Österreich wurden bisher knapp 20 Millionen Impfdosen verabreicht. Die Zahl der Impfschäden bewegt sich im Promillebereich.

ÖSTERREICH. Das Impfschadengesetz ermöglicht den Menschen einen Schaden geltend zu machen. Die Menschen beschreiben in ihren Anträgen etwa Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel, aber auch Thrombosen, Herzmuskelentzündungen oder chronische Müdigkeit, erklärt Katharina Reich, die oberste Gesundheitsbeamte des Landes und Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit im "Ö1"-Morgenjournal am Freitag. Bisher sind laut Gesundheitsministerium 1.619 Anträge auf Schadenersatz nach dem Impfschadengesetz an den Staat gestellt worden. Davon wurden 50 anerkannt. 38 Personen erhielten eine einmalige Entschädigung über 2.000 Euro, 12 weitere bekommen eine monatliche Rente über 700 Euro. Dass es nur so wenige nachgewiesene Impfschäden gibt, liege laut Reich etwa daran, dass viele Anträge ohne ärztlichen Befund gestellt werden.

Jedoch komme oft die Ausschlussdiagnose zur Anwendung. "Es muss nicht schwarz auf weiß der medizinische Schaden belegt sein, der eindeutig auf die Impfung zurückzuführen ist", meint Reich. "Es gibt viele Fälle, da ist es eine Ausschlussdiagnose, da bleibt nichts anderes übrig, als dass es wahrscheinlich die Impfung war – und diese Anträge werden anerkannt." 

"Das Virus ist die Gefahr, nicht die Impfung"

Im Unterschied zu einer vorauszusehenden Impfreaktion, wie eine lokale Schwellung oder Fieber, stellt ein Impfschaden eine schwerwiegende Impfnebenwirkung dar, erklärt weiters der Leiter des Impfreferats der Ärztekammer, Rudolf Schmitzberger. Dass es beim Impfstoff von AstraZeneca eine wesentlich höheren Melderate, als bei den Impfstoffen von Biontech-Pfizer oder Moderna gegeben hatte, begründete Schmitzberger mit der höheren Anzahl der jüngeren Menschen, die mit diesem Vakzin geimpft wurden. Diese würden zu stärkeren Impfreaktionen neigen. Außerdem führte Schmitzberger die mediale Berichterstattung im Frühjahr und Sommer 2021 über AstraZeneca ins Treffen für die höhere Sensibilität der Menschen. "Das Virus ist die Gefahr, nicht die Impfung", betonte der Mediziner.

Bei Impfungen gegen FSME, Grippe, Hepatitis wurden 2011 und 2020 im Zuge des kostenfreien Kinderimpfstoffprogramms 8,5 Millionen Impfungen abgegeben. Elf Impfschäden wurden dabei anerkannt. Es werde auch im Nachhinein noch sehr genau überprüft und Impfschäden könnten auch später gemeldet werden, so Schmitzberger.

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