Wifo-Chef warnt vor Winter
Bei Gasmangel kann sich Inflation verdoppeln

Bei Gasknappheit erwartet Österreich ein wirtschaftlicher Einbruch.  | Foto: Kindel Media/Pexels
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  • Bei Gasknappheit erwartet Österreich ein wirtschaftlicher Einbruch.
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Sollte es im Winter nicht genug Gas geben, droht ein wirtschaftlicher Einbruch. Experten sprechen von kriegswirtschaftsähnlichen Zuständen. Die Lösung soll in erneuerbaren Energien liegen.

ÖSTERREICH. Wenn es über den Winter nicht genug Gas gibt, könnte sich die Inflation nochmal verdoppeln, warnt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr in der Verbund-Diskussionsveranstaltung "Energiewende – aber sicher" in Berlin. Auch die anderen Diskussionsteilnehmer warnen vor einem harten Winter. 

"Kriegswirtschaftsähnliche Zustände"

Insgesamt zeichnete die DIskussionsveranstaltung, an der auch Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) teilnahm, ein düsteres Zukunftsbild. Von Kriegswirtschaftszuständen im Winter sprach der frühere EU-Kommissar aus Deutschland, Günther Oettinger. Es werde "einen Gaspreis geben, der sich gewaschen hat", da der russische Präsident Wladimir Putin "den Gashahn auf- und zudrehen" und damit die Befüllung der Speicher verhindern werde. Auch Edtstadler ist sich sicher, dass man mit einem Wohlstandsverlust rechnen müsse.

Edtstadler rechnet mit Wohlstandsverlust im Winter.  | Foto: BKA
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Russland durch erneuerbare Energie vom Markt drängen

Wie können diese Zustände gemildert werden? Verbund-Chef Michael Strugl sieht die Lösung in erneuerbaren Energien.  "Wir müssen bauen, bauen, bauen", so Strugl. Erst wenn genug Kraftwerke mit erneuerbarer Energie zur Verfügung stünden, würden fossile Kraftwerke aus dem Markt gedrängt. In der Übergangszeit müsse man sozial Bedürftige und betroffene Unternehmen unterstützen.

Russland könnte Österreich den Gashahn abdrehen.
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Langfristig handhabbar

Man müsse sich auf einen harten Winter einstellen, so der O-Ton. Was genau das bedeuten wird, ist noch von zu vielen Faktoren abhängig, um eine klare Prognose zu verkünden. Einig war sich die Runde, dass Europa die Krise nur gemeinsam meistern könne. Wenn die EU-Länder nun gegeneinander arbeiten würden, würde das die Lage noch verschlimmern. Europa sei in der Krise immer stärker geworden. Und Günther Oettinger sprach von positiven Erinnerungen an die Wohnsituation seiner Großeltern, wo nur die Küche immer geheizt worden sei, während im Winter das Wohnzimmer nur sonntags und das Schlafzimmer nie warm waren.

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