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Bisher 45.000 Menschen aus der Ukraine angekommen

Bisher sind rund 45.000 Menschen aus Ukraine nach Österreich geflohen. | Foto: Caritas OÖ
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Der Krieg zwischen Russland und Ukraine löste laut UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) die größte Flüchtlingswelle seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Bei einer Pressekonferenz am Montag bedankte sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) mit Diakonie, Volkshilfe, Caritas und Rotem Kreuz  für die großartige Welle der Hilfsbereitschaft in Österreich und verspricht weitere Hilfe. Der Krieg sei eine „Niederlage für die Menschlichkeit“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau.

ÖSTERREICH. Karner zufolge haben bisher 45.000 Menschen die Grenze übertreten, drei Viertel wollen weiterreisen. Das seien allerdings nur grobe Schätzungen, da es keine flächendeckenden Grenzkontrollen gibt. Alleine am Sonntag sollen es 7.000 Flüchtlinge gewesen sein. Die Mehrheit der Ankommenden will zu Bekannten, Freunden und Familie in anderen europäischen Ländern weiterreisen, in denen es teils große ukrainische Gemeinschaften gibt.

Aktuell gelte es vor allem, Quartiere bereitzustellen, Geflüchteten schnell und unbürokratisch temporären Schutz zu gewähren und Hilfslieferungen in die Ukraine durchzuführen, so Karner. Insbesondere Wohnraum sei gefragt. Er verwies erneut darauf, dass die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) die Koordination von Privatquartieren für Kriegsvertriebene durchführt. Bisher hätten 4.500 Menschen Quartiere angeboten. „In Summe können wir allein dadurch 20.000 Plätze anbieten“, berichtete Karner. Der Innenminister rät aber von privat organisierten Hilfsfahrten in die Ukraine abzusehen und stattdessen Geld zu spenden.

Innenminister Gerhard Karner bedankte sich für die "unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft". | Foto: LPD
  • Innenminister Gerhard Karner bedankte sich für die "unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft".
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Traumatisierte Menschen

Der Krieg ist "eine Niederlage für die Menschlichkeit", sagte Caritas-Präsident Michael Landau. Österreich sei gefordert, man werde einen langen Atem brauchen: "Es ist kein Sprint, es ist ein Marathon. Lassen wir unsere Nachbarn in der Ukraine nicht im Stich, der Krieg darf nicht das letzte Wort haben."

Da viele Menschen zutiefst traumatisiert sind, müsse man rasch Normalität herstellen und die Menschen nicht allzu lange in großen Lagerhallen unterzubringen, betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. "Es ist ganz wichtig, dass wir jetzt schon beginnen, Wohnraum zu schaffen, Wohnungen für die Grundversorgung, die dann schnell in Integrationswohnungen umgewandelt werden können." 

Am besten Geldspenden

Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe, sprach die Wichtigkeit der Hilfe in der Ukraine selbst an: "Ältere können ja nicht flüchten." Das gleiche gelte für Gebrechliche oder Menschen mit Behinderungen. Es gebe allein in Czernowitz ein Flüchtlingslager mit 30.000 Menschen. "Wir brauchen dort Lebensmittel, Isomatten und Medikamente, kein Gewand. Am besten sind Geldspenden", betonte Fenninger.

Wie gefährlich der Einsatz in der Ukraine auch für die Helferinnen und Helfer ist, schilderte Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes: "Auch unsere Mitarbeiter sitzen im Bunker." Der Zugang zu Wasser, Strom und medizinischer Versorgung sei großteils in Gefahr. In den Kampfzonen gebe es keinen Zugang zu den Hilfsbedürftigen. Derzeit sei ein Hilfsgütertransport im Wert von 2,2 Millionen Euro in Vorbereitung. 

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