Erneuerbare Energie
Branche sieht Bundesländer in der Pflicht

Bei Stromaufbringung, Energieeffizienz und Treibhausgas-Emissionen sieht der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) einen "sehr deutlichen Aufholbedarf". | Foto: Pixabay
2Bilder
  • Bei Stromaufbringung, Energieeffizienz und Treibhausgas-Emissionen sieht der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) einen "sehr deutlichen Aufholbedarf".
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Adrian Langer

Österreich soll nach Plänen der Bundesregierung bis 2030 zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen und bis 2040 zur Gänze klimaneutral werden. Für den Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) sind die Bemühungen der Bundesländer zur Umsetzung der Klima- und Energieziele nicht ausreichend. Die Bundesländer müssten rasch in die Gänge kommen, so die Forderung. 

ÖSTERREICH. In Österreich ist der End-Energieverbrauch (EEV) seit 1990 um 48 Prozent gestiegen. Der negative Spitzenreiter des Verbrauchszuwachses war dabei Niederösterreich sowohl was den Verbrauchszuwachs anbelangt (+61 Prozent), aber auch beim Pro-Kopf-Energieverbrauch. Hier sind Kärnten und Steiermark etwa gleich auf (42 bis 44 MWh pro Person). NÖ hat mit 70 TWh auch den höchsten EEV (23 Prozent) aller Bundesländer, wie eine am Dienstag vorgestellte Studie der Österreichischen Energieagentur im Auftrag der EEÖ ergab. 

Am wenigsten angestiegen ist dieser in Vorarlberg (+34 Prozent). Den geringsten Energieverbrauch pro Person hat mit 20 MWh Wien. Die letzten 15 Jahre in den Fokus genommen, konnte allein in Wien und Salzburg eine Trendumkehr erreicht werden. Der Anteil fossiler Energie beträgt in Summe immer noch 67 Prozent. Um die Klimaziele zu erreichen müssen Bund und Länder in enger Zusammenarbeit agieren, so Günter Pauritsch von der Energieagentur. 

Der Fotovoltaikausbau sei nur machbar, wenn er rund zur Hälfte auf Freiflächen erfolgt, so die Analyse der Energieagentur. | Foto: Pixabay
  • Der Fotovoltaikausbau sei nur machbar, wenn er rund zur Hälfte auf Freiflächen erfolgt, so die Analyse der Energieagentur.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Adrian Langer

CO2: Stärkster Anstieg im Burgenland

Einen großen Handlungsbedarf sieht Pauritsch bei den Emmissionszielen: Bis 2020 wurden nur zwei Drittel des angestrebten Ziels (von -16 Prozent) und weniger als ein Drittel der derzeitigen Ziele bis 2030 (-36 Prozent gegenüber 2005) erreicht. Die EU hat diese Ziele für 2030 auf 55 Prozent angehoben. Am stärksten gestiegen sind die Treibhausgas-Emissionen im Burgenland (19 Prozent), knapp vor Tirol (18 Prozent). Nur in Niederösterreich sind sie um ein Prozent gesunken. Absolut gesehen sind die Treibhausgasemissionen in Ober- und Niederösterreich mit Abstand am höchsten. "Beim Verkehr besteht der größte Handlungsbedarf", so der Studienautor, etwa durch eine schnelle Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs.

Viel Potenzial für erneuerbaren Strom

Die geplanten Ausbaupotenziale beim Ökostrom von plus 27 Terawattstunden bis 2030 seien "von den Potenzialen her definitiv erreichbar", zeigen die Ergebnisse der Studie. Der Anteil erneuerbarer Energie am Energieverbrauch stieg in Österreich von 2005 bis 2018 von 24 auf 33 Prozent. Obwohl NÖ und OÖ absolut die größten Mengen an erneuerbarer Energie produzieren, liegen beide prozentuell nur im Mittelfeld. Am höchsten ist der Erneuerbaren-Anteil mit 55 Prozent in Kärnten, gefolgt von Burgenland und Salzburg (je 48 Prozent). Am wenigsten sind es in Wien (9 Prozent). Ausbaupotenziale gibt es noch bei der Windkraft und dem Ausbau von Photovoltaik auf Dach-, Deponie- und Verkehrsflächen.

Neues Energiewende-Gesetz endlich fertig

Auch interessant:

Knapp ein Drittel der Neuinfizierten ist unter 25 Jahre alt
60 Prozent unserer Flüsse und Bäche verfehlen ökologisches Ziel
Bei Stromaufbringung, Energieeffizienz und Treibhausgas-Emissionen sieht der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) einen "sehr deutlichen Aufholbedarf". | Foto: Pixabay
Der Fotovoltaikausbau sei nur machbar, wenn er rund zur Hälfte auf Freiflächen erfolgt, so die Analyse der Energieagentur. | Foto: Pixabay

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.