Entsorgung
Die letzte Reise der Christbäume

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Offiziell geht die Weihnachtszeit erst mit Mariä Lichtmess am 2. Februar zu Ende. Für viele stellt sich aber zuvor schon die Frage: Wohin mit dem Weihnachtsbaum?

ÖSTERREICH. In der Bundeshauptstadt treten die meisten Christbäume ihre letzte Reise bereits kurz nach Weihnachten an. An 543 eigens eingerichteten Sammelstellen können die ausgedienten Weihnachtsbäume in Wien abgelegt werden. Anschließend führt ihre letzte Reise in die Müllverbrennungsanlage Pfaffenau in Simmering, eine der modernsten Müllverbrennungsanlagen Europas. Zusammen mit dem gemischten Hausmüll werden die Christbäume dort thermisch verwertet und haben so einen zusätzlichen Nutzen: Die Energie, die bei der Verbrennung entsteht, wird zur Produktion von Strom und Wärme genutzt.

Über 700 Tonnen Christbäume werden zu Energie

Im vergangenen Jahr wurden so mehr als 160.000 Christbäume in der Bundeshauptstadt oder über 700 Tonnen zu Licht und Wärme. Rund 1.700 Megawattstunden Energie könne man aus den Weihnachtsbäumen insgesamt herausgeholen, heißt es von der Stadt Wien. Umgerechnet können damit einen Monat lang etwa 1.000 Haushalte mit Strom und rund 2.300 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Manche Christbäume landen aber auch als köstliches Futter für die Pinzgauer Ziegen auf der Deponie Rautenweg. Besondere Augenmerk liegt deshalb auch auf der gründlichen Entfernung von Schmuckstücken wie Haken, Lametta oder Glaskugeln, um die Bäume als Futter verwerten zu können. Bis zum 12. Jänner 2020 ist es möglich, Christbäume an den Wiener Sammelstellen abzugeben.

530.000 Christbäume in Niederösterreichs Haushalten

In Niederösterreichs Haushalten findet man jährlich über 530.000 Christbäume, das entspricht über 9.000 Tonnen. Traditionell werden sie nach dem Tag der „Heiligen Drei Könige“ entsorgt. Die Entsorgung wird in Niederösterreichs Gemeinden unterschiedlich gehandhabt. Es gibt entweder Sammelplätze, an denen die Christbäume abgegeben werden können, oder der Baum wird von Mitarbeitern der Gemeinde oder von zuhause abgeholt. „Wir sollten den Baum so zurückgegeben, wie ihn die Natur gemacht hat. Alte Christbäume werden in der Regel kompostiert. Dafür ist es erforderlich alle Kugeln, Lametta und Zuckerln zu entfernen", erklären Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Anton Kasser, Präsident des Vereins „die NÖ Umweltverbände“, und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

In der Steiermark fallen pro Weihnachtsfest laut statistischen Erhebungen ca. 325.000 Christbäume, davon ca. 75.000 in Graz, an. Laut dem Referat Abfallwirtschaft und Nachhaltigkeit werden in den einzelnen Gemeinden sowie in Graz im Jänner Gratisabholaktionen angeboten. Von der Stadt Graz werden dafür zahlreiche Christbaumsammelstellen eingerichtet. Nicht erlaubt ist das Verbrennen des ausgedienten Weihnachtsbaums im Freien und auch vom Verheizen von nicht 1-jährig getrockneten Bäumen im Ofen wird abgeraten. Denn die Nadeln verbrennen explosionsartig. 

In Oberösterreichs Landeshauptstadt Linz sind die Mitarbeiter der Linz AG Abfall mit sieben Fahrzeugen im Jänner unterwegs, um die Christbäume abzuholen. Jährlich werden laut Linz AG etwa 30.000 Christbäume eingesammelt und so einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Die Abholtage sind am Dienstag den 7. Jänner und jeweils am Montag den 13. und 20. Jänner 2020.

Die Stadt Salzburg bietet jährlich an, Christbäume gratis abzuholen und zu entsorgen. Die Bäume müssen dafür am Abend vor der Abholung an einem gut zugänglichen Ort, zum Beispiel neben der Mülltonne, bereitgestellt werden, um reibungslos abgeholt werden zu können. Wichtig auch hier: ohne Christbaumschmuck. Aus den alten Christbäumen wird im Biomasse-Heizkraftwerk der Salzburg AG in Siezenheim Energie, die die Salzburger Haushalte mit Wärme und Strom versorgt.

Schnell wird aus dem schön geschmückten Weihnachtsbaum ein lästiger Rest vom Weihnachtsfest. | Foto: Pixabay
  • Schnell wird aus dem schön geschmückten Weihnachtsbaum ein lästiger Rest vom Weihnachtsfest.
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Auch in Tirol bringen die meisten ihren Christbaum zu Sammelstellen. In Innsbruck werden die Bäume drei Wochen lang von den Innsbrucker Kommunalbetrieben eingesammelt. Im Recyclinghof Rossau werden die Bäume gehäckselt und anschließend an Biokraftwerke geliefert. Einige Bäume landen im Alpenzoo Innsbruck, wo sie für die Tiere zum Weihnachts­snack werden.

In Vorarlberg warten manche mit der Entsorgung traditionell bis Mariä Lichtmess (2. Februar) . In Bregenz läuft die Christbaumentsorgung vom 2. Jänner bis einschließlich 20. Jänner 2019 an den Sammelstellen. Da es sich bei Christbäumen um biogenen Abfall handelt, dürfen die Bäume nicht einfach im Wald oder im Ried abgelegt werden.

In Kärnten kann der gesäuberte Baum entweder zerkleinert über die Biotonne entsorgt oder als Ganzes bei eigenen Sammelplätzen abgestellt werden. Ab 7. Jänner bis einschließlich 21. Jänner werden Christbäume von der städtischen Müllabfuhr in Klagenfurt entsorgt. Im Vorjahr wurden so in 14 Tagen geschätzt an die 40.000 Bäume abgeholt und entsorgt.

Im Burgenland organisiert oft die Gemeinde die Entsorgung. In vielen burgenländischen Gemeinden ist es Brauch, sich nach dem Dreikönigstag am 6. Jänner von ihren Christbäumen zu trennen. Wer seinen Baum vor das Haus legt, um ihn entsorgen zu lassen, sollte ihn vorher genau abräumen. Die Christbäume werden anschließend geschreddert und auf eine Deponie gebracht.

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Schnell wird aus dem schön geschmückten Weihnachtsbaum ein lästiger Rest vom Weihnachtsfest. | Foto: Pixabay

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