Über 56 Mio. Euro Schaden
Frostnächte setzen Obst- und Weinbauern zu

Die Frostnächte machen den Obstbauern zu schaffen. | Foto: RMS
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Die Frostnächte der letzten Tage haben den Obstplantagen und Weinstöcken teilweise stark zugesetzt. Schäden im Weinbau gibt es vom nördlichen Weinviertel bis in die Südsteiermark, beim Obst hat es vor allem die Oststeiermark getroffen. Laut Hagelversicherung dürfte ein Gesamtschaden von rund 56 Millionen Euro entstanden sein, die letzte Nacht dabei noch nicht eingerechnet.

ÖSTERREICH. Die schlimmste Nacht sei die von Sonntag auf Montag gewesen, mit bis zu minus vier Grad in bestimmten Regionen, sagte Manfred Kohlfürst, Obmann des österreichischen Branchenverbandes in der Landwirtschaftskammer und selber Obstbauer, am Freitag im "Ö1-Morgenjournal". Die Hälfte der steirischen Anbauflächen seien von Frostschäden betroffen. Viel sei gegen die Kälte nicht auszurichten gewesen, auch wenn viele Bauern kostspielige Frostschutzmaßnahmen ergriffen hätten.

Die Blütezeit hätten die Obstbauern noch ohne Frost überstanden, die Kälte schlug erst zu, als bereits Früchte an den Bäumen hingen. "In diesem Stadium, wenn es dann zwei oder drei Grad Minus hat, ist diese kleine Frucht sehr schnell ganz durchgefroren und dann sind auch die Kerne, die drinnen schon sind, komplett verbräunt und erfroren", so Kohlfürst.

Ausmaß der Schäden noch ungewiss

Es sei momentan schwierig, eine Prognose für die Früchte abzugeben: "Ob sie vielleicht weiter wachsen, wenn sie nicht komplett geschädigt sind, ob sie herunterfallen, ob optische Schäden entstehen – das alles ist momentan noch sehr vage." Erst zwischen Ende Mai und Mitte Juni könne man sagen, was übrig bleibt.

Erwischt hat es vor allem Obstplantagen in der Steiermark, die anderen Bundesländer seien mit einem blauen Auge davongekommen, so Kohlfürst, der befürchtet, dass immer mehr Betriebe, vor allem Apfelbauern, aufgeben werden.

Wein ebenfalls betroffen

Aber auch dem Wein ist es in den vergangenen Frostnächten mancherorts schlecht ergangen, wie der Winzer Johannes Hirsch aus dem niederösterreichischen Kampftal erklärt. "Durch den Frost wurden aus vitalen, saftigen, grünen Trieben ein braunes, hängendes Etwas", beschreibt der Winzer die Schäden. Er schätzt, dass zwei Drittel der Triebe abgefroren sind.

Sein Vater habe damals noch Angst vor den Eisheiligen gehabt. Dieses heikle Zeitfenster habe sich mittlerweile auf viele Wochen ausgedehnt. Auch in anderen Bundesländern hat es den Wein erwischt – erneut ist die Steiermark besonders betroffen. Laut österreichischer Hagelversicherung ist durch den Frost ein Gesamtschaden von 56 Millionen Euro an Obst- und Weinkulturen entstanden. Die teils sehr kalte Nacht von Donnerstag auf Freitag ist da noch nicht mit eingerechnet.

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