35 Mio. Euro Schaden
Frostnächte sorgten für schwere Schäden im Obstbau

Nächtlicher Frost führte zu Schädigungen im Obstbau. Viele Bauern treffen dagegen Maßnahmen. | Foto: Scheuer
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Die Obstbauern kämpfen mit schwierigen Wetterbedingungen. Weil der März besonders warm war, aber gleichzeitig die Temperaturen in den Nächten unter Null lagen, kam es zu schweren Schäden im Obstbau. Laut Hagelversicherung beläuft sich der Gesamtschaden vorläufig bei 35 Millionen Euro. Und die Obstbauern müssen weiterhin zittern: Auch für die Nacht auf Freitag sind Minustemperaturen prognostiziert.

ÖSTERREICH. In disponierten Lagen im Burgenland, in Niederösterreich und der Steiermark herrschten in den Nächten bis zu minus 8°C. Auf der anderen Seite ist beispielsweise in der Wachau der Vegetationsfortschritt um mehr als 14 Tage früher als im 10-jährigen Durchschnitt. So sind die prognostizierten Frostschäden in der Landwirtschaft leider eingetreten und haben den Obstbau – hier vor allem das Steinobst mit den Marillen, Zwetschken, Nektarinen und Kirschen, teilweise auch das Kernobst mit Äpfeln und Birnen – schwer getroffen. Bei Marillen sind sogar punktuell Totalausfälle zu erwarten, schätzt die Hagelversicherung.

„Aktuell gehen wir nach ersten Bewertungen durch unsere Sachverständigen davon aus, dass ein Drittel der gesamten Obstfläche, also rund 4.000 Hektar, von Frostschäden betroffen ist. Der Gesamtschaden beträgt aus heutiger Sicht rund 35 Millionen Euro“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, in einer ersten Zwischenbilanz: „Erst wenn die Temperaturen weiter ansteigen und erkennbar ist, wie sich die Kulturen weiterentwickeln, wird das endgültige Schadensausmaß sichtbar sein. Auch am Freitag könnte es mit minus vier Grad noch einmal Temperaturen unter dem Gefrierpunkt geben, prognostiziert Geosphere Austria.

Auch in der kommenden Nacht wird es zu kalt für die Marillenbäume. | Foto: Herbert Schleich
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2016 mit Rekordschäden

Viele Obstbauern würden sich noch schlecht an das Katastrophenjahr 2016 erinnern, in dem ein Schaden von über 200 Millionen Euro entstand. In den folgenden Jahren (2017/2020/2021) traten erneut wiederkehrende Frostperioden auf. Aufgrund der globalen Erderwärmung beginne die Vegetation jetzt immer früher, was in Verbindung mit den üblicherweise zu dieser Jahreszeit auftretenden Frostnächten in Zukunft eine zunehmende existenzielle Bedrohung darstellt.

Mehr als 60 Prozent versichert

„Als agrarischer Spezialversicherer mit der umfassendsten Produktpalette Europas haben wir schon im Jahr 2013 auf dieses Risiko reagiert. Seither können Obstbauern das Risiko Frost bei uns versichern. Heute sind zwei von drei Obstbauern bei uns versichert. Je nach Obstkultur sind mehr als 60 Prozent der Flächen versichert. Das ist mittlerweile unerlässlich, um die Landwirtschaft zu schützen und die Lebensmittelversorgung im eigenen Land auch zukünftig sicherzustellen", betonte Weinberger. Ansonsten werde man zunehmend auf Importe angewiesen sein und Wertschöpfung im eigenen Land verlieren. 

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