Bleibt bei Ölkonzern
Karin Kneissl sieht sich als politischer Flüchtling

„Politischer Flüchtling“ Kneissl will bei Rosneft bleiben. | Foto: Theresianische Milak
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Die ehemalige Außenministerin musste nach eigenen Angaben aufgrund "der vielen Anfeindungen und des De-facto-Arbeitsverbots“ aus Österreich fliehen. Ihren Posten beim russischen Ölkonzern Rosneft will sie nicht aufgeben.

ÖSTERREICH. Trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine will Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) ihren Aufsichtsratsposten beim staatlichen russischen Öl-Konzern Rosneft nicht aufgeben. Das bestätigte sie in einem am Montag gesendeten Interview mit dem deutschen TV-Sender RTL. In dem TV-Gespräch relativierte Kneissl indirekt die Schrecken, die mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine einhergehen. "Auch Drohnenangriffe im Irak, in Afghanistan führen zu Leid", erklärte sie. Und die vom Westen gegen Russland ergriffenen Maßnahmen sind nach Meinung der Ex-Außenministerin "schon gewaltige Sanktionen". "Es gibt keine Flugverbindungen mit Moskau aus dem europäischen oder nordamerikanischen Raum." Noch Ende Februar verteidigte sie im russischen Staatsfernsehen RT das Vorgehen Russlands als "ganz normaler völkerrechtlicher Vorgang".

Zudem versteht sie sich als "politischer Flüchtling". "Ich musste flüchten, ich bin nicht freiwillig weg", erklärte die 57-Jährige. Sie habe Österreich "aufgrund der vielen Anfeindungen und des De-Facto-Arbeitsverbots" verlassen müssen, so Kneissl auf RTL. "Ich hätte nie gedacht, dass ich alles, was ich mir aufgebaut habe, aufgeben muss." Wegen ihrer Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin wolle aber "niemand mehr die frühere Wissenschafterin beschäftigen", hieß es in der Sendung.

Ex-Außenministerin Karin Kneissl will Ihren Posten beim russischen Ölkonzern Rosneft nicht aufgeben. | Foto: BMEIA/Mahmoud
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Hofnicks vor Putin

Im Jahr 2018 hatte Kneissl für Schlagzeilen gesorgt, weil sie Putin zu ihrer Hochzeit in die Steiermark eingeladen und nach einem Tanz sogar einen tiefen Knicks vor ihm gemacht hatte. Sie bereue dies nicht, stellte Kneissl gegenüber RTL fest. Sie denke auch nicht daran ihren - laut RTL unter Berufung auf Medienberichte mit 500.000 Dollar dotierten - Job bei Rosneft aufzugeben. Sie werde "in diese Richtung" jedoch "total unter Druck gesetzt", klagte Kneissl. Ihr Leben sei aber schon "vernichtet". Daher will sie sich laut dem Sender auch nicht von Putin distanzieren. RTL formulierte: "Denn viel mehr als seine Gunst ist ihr, wie sie sagt, nicht geblieben."

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„Politischer Flüchtling“ Kneissl will bei Rosneft bleiben. | Foto: Theresianische Milak
Ex-Außenministerin Karin Kneissl will Ihren Posten beim russischen Ölkonzern Rosneft nicht aufgeben. | Foto: BMEIA/Mahmoud

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