Geheimer Job?
Kurz arbeitet seit 2022 für Firma mit Sitz in Abu Dhabi

Sebastian Kurz ist offenbar Direktor eines Staatsunternehmens in Abu Dhabi. | Foto: Christopher Dunker/BKA
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Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) soll seit April 2022 Direktor der Europa-Tochter von Masdar - einem staatlichen Unternehmen des Emirats Abu Dhabi sein. Auf seiner Webseite ist der Posten nicht angeführt.

ÖSTERREICH. Sebastian Kurz ist seit seinem Rückzug aus der Politik Unternehmer und mitbegründete eine IT-Sicherheits-Firma mit Sitz in Tel Aviv und fungiert als Berater bei der US-amerikanischen Investmentfirma Thiel Capital von Peter Thiel.

Laut Recherchen des STANDARD und der niederländischen Investigativplattform "Follow the Money" ist Kurz aber auch einer von sieben Direktoren der Europa-Tochter von Masdar, einem Staatsunternehmen in Abu Dhabi, der laut Eigenangaben zu den weltgrößten Investoren im Bereich Erneuerbare Energien zählt. Das Tochter-Unternehmen hat seinen Sitz in Amsterdam und verwaltet Solarkraftwerke und Windparks beispielsweise in Großbritannien, Polen und am Balkan. 

Keine Erwähnung auf Webseite

Gemäß Einträgen im niederländischen Firmenregister scheint er diese Tätigkeit bereits seit April 2022 auszuüben, was nur sechs Monate nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler geschah. Die genaue Natur seines neuen Jobs sowie sein Gehalt bleiben jedoch unbekannt. Die Webseite der SK Management GmbH, der Beratungsfirma von Kurz, erwähnt interessanterweise keine spezifischen Informationen über seine neue Position.

Nach Anklage der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wurde Kurz wegen Falschaussage im parlamentarischen Ibiza-Untersuchungsausschuss zu acht Monaten bedingter Freiheitsstrafe verurteilt worden. | Foto: Elke Mayr
  • Nach Anklage der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wurde Kurz wegen Falschaussage im parlamentarischen Ibiza-Untersuchungsausschuss zu acht Monaten bedingter Freiheitsstrafe verurteilt worden.
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Im Bericht des "Standard" wird spekuliert, dass das Schweigen bezüglich Kurz' neue Position darauf zurückzuführen sein könnte, dass sein Engagement während seiner Amtszeit als Bundeskanzler stattgefunden haben könnte. Tatsächlich wurde im Juli 2021 eine "strategische Partnerschaft" zwischen der Republik Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten in Wien vereinbart, die eine engere Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff vorsah - ein Bereich, in dem insbesondere Masdar eine wichtige Rolle spielt. Weder das Büro von Kurz noch Masdar haben bisher eine Stellungnahme zu dem Bericht abgegeben.

Acht Monate bedingt

Im Februar wurde Sebastian Kurz am Wiener Landesgericht für Strafsachen zu einer nicht rechtskräftigen Verurteilung von acht Monaten bedingter Haft verurteilt, gegen die er sofort Berufung einlegte. In Bezug auf zwei Anklagepunkte wegen des Vorwurfs der Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss wurde Kurz freigesprochen.

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