Caritas-Präsident
Landau: „Ich bin Armutsexperte, nicht Steuerexperte“

Michael Landau, Caritas-Präsident Österreich, war am Sonntag, 17. Dezember, in der ORF Pressestunde zu Gast. | Foto: Caritas
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In einem Gespräch am Sonntag blickt Cariatas-Präsident Michael Landau auf seine Zeit im Amt zurück und hinterfragt unter anderem den Umgang mit Steuermitteln in Österreich.

ÖSTERREICH. Michael Landau legt Ende Jänner sein Amt als Caritas-Präsident in Österreich zurück. Weiterhin bleibt er als Präsident der Caritas Europa tätig. Am Sonntag, 17. Dezember, blickt er in der ORF-Pressestunde auf ein Jahrzehnt im Amt zurück. Unter anderem wird er zu seinem Umgang mit der Politik befragt. 

Auf die Frage, ob es nicht unvermeidlich sei, mit der Politik manchmal über das Kreuz zu kommen, hat Landau eine klare Antwort. "So viel Zusammenarbeit wie möglich, so viel Kritik wie nötig", erklärt er die Herangehensweise. Auch über die Gestaltung der Sozialhilfe äußert er sich. Ob die gefühlte Armut stärker als die tatsächliche sei, müsse man differenziert betrachten: "Wir sehen, dass die Hilfe in den vergangenen Jahren gewirkt hat und wirkt. (...) Gleichzeitig nehmen wir den Druck wahr, unter den zunehmend mehr Menschen geraten." 

Caritas-Präsident Landau im Interview: ""Wir schauen präzise hin, wo es um Arme geht, weil sich die nicht wehren können."  | Foto: Thomas Jantzen
  • Caritas-Präsident Landau im Interview: ""Wir schauen präzise hin, wo es um Arme geht, weil sich die nicht wehren können."
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"Man muss jeden Euro verteidigen" 

Die Einführung einer Erbschafts- oder Vermögenssteuer, sieht Landau differenziert. Zunächst müsse man feststellen, ob Dinge in Österreich richtig ausgegeben werden. Zudem müsse man überlegen, wie man die Aufgaben, vor denen die Republik steht, gut bewältigen kann. Landau fügt hinzu: „Ich bin Armutsexperte, nicht Steuerexperte.“ Ein "Aber" gibt es jedoch für den Caritas-Präsidenten. Er äußert sich zu den Pleiten im Firmengeflecht von Rene Benko:  "Ich gehe davon aus, dass bei dieser Milliarden-Pleite erhebliche Beträge bei den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern landen werden".

Landau kritisiert in weiterer Folge: "Wir schauen präzise hin, wo es um Arme geht, weil sich die nicht wehren können." Es scheint ihm nicht fair, dass bei Wohlhabenden weit weniger hinterfragt wird. Bei einer Bezieherin von Mindestpension würde jedoch ganz genau auf die korrekten Geldbeiträge geachtet werden. Man müsse mit Präzision jeden Euro benennen und verteidigen, so Landau. 

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Michael Landau, Caritas-Präsident Österreich, war am Sonntag, 17. Dezember, in der ORF Pressestunde zu Gast. | Foto: Caritas
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