5.700 Straftaten
Leichter Rückgang bei Hassverbrechen im vergangenen Jahr

Jedes fünfte Hassverbrechen wird im Internet begangen. | Foto: Unsplash
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Die Zahl der angezeigten Hate Crimes in Österreich ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Das häufigste Tatmotiv ist die Weltanschauung der Opfer, und ein Fünftel der Verbrechen fand im Internet statt. Gezählt wurden nur Straftaten, deren Ermittlungen bereits abgeschlossen sind, teilte das Innenministerium in einer Aussendung mit. Innerhalb des erfassten Zeitraums klärte die Polizei 68,7 Prozent aller vorurteilsmotivierten Straftaten auf.

ÖSTERREICH. Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 5.668 Hassverbrechen bzw. "vorurteilsmotivierte Straftaten" angezeigt, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Als Hasskriminalität werden Straftaten bezeichnet, bei denen soziale Merkmale wie das Geschlecht, das Alter oder der soziale Status einer Person die Motive sind. Die Tat richtet sich gegen die gewählte Gruppe als Ganzes beziehungsweise kann sich auch gegen eine Institution oder Sache richten. Das häufigste Motiv war die Weltanschauung mit 2.706 Fällen, gefolgt von der nationalen beziehungsweise ethnischen Herkunft mit 1.612 Fällen und der Religion mit 700 Fällen.

Beim Motiv "Weltanschauung" (2.706 Fälle) dominierten Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz sowie Sachbeschädigungen und Verhetzungen, wobei die Tatverdächtigen in den wenigsten Fällen direkten Kontakt zu den Betroffenen hatten. Dementsprechend stachen online bei drei Viertel aller Hasspostings Verstöße gegen das Verbotsgesetz hervor (920 Motive). An zweiter Stelle liegt die nationale beziehungsweise ethnische Herkunft mit 1.612 Fällen, gefolgt von der Religion mit 700 Fällen. Körperliche Gewalt erleben Menschen vor allem aufgrund ihres Alters oder Geschlechts. Auch Gewalt gegen Menschen mit einer Behinderung oder queere Menschen ist häufig physisch.

5668 Hassverbrechen wurden im vergangenen Jahr in Österreich angezeigt. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
  • 5668 Hassverbrechen wurden im vergangenen Jahr in Österreich angezeigt. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
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Hälfte der Straftaten im öffentlichen Raum

In der Kategorie Religion gab es die meisten Straftaten im Bereich Antisemitismus, gefolgt von Muslimfeindlichkeit. Drei von vier antireligiösen Hasspostings wurden als antisemitisch eingestuft. Gegen Musliminnen und Muslime richten sich hauptsächlich Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und gefährliche Drohungen. Am stärksten gestiegen ist das Tatmotiv sexuelle Orientierung, wobei fast jede zweite Straftat (47 Prozent) im öffentlichen Raum stattfand.

Wie schon in den beiden Vorjahren waren die Täter häufig männliche Jugendliche. Diese Dominanz war besonders bei Verbrechen gegen Wohnungslose sowie bei den Motiven "Geschlecht" und "Weltanschauung" ausgeprägt. Derzeit sitzt in Wien ein 17-Jähriger in Untersuchungshaft, der im Sommer 2023 zwei obdachlose Menschen getötet haben soll.

Drei von vier antireligiösen Hasspostings wurden als antisemitisch eingestuft. | Foto: Antisemitismus-Meldestelle der IKG/Twitter
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Herkunft der Verdächtigen

Der Anteil der Täter mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag bei 28 Prozent und damit weit unter dem Anteil an der Gesamtkriminalität, der bei 46 Prozent liegt. Allerdings wurden bei jedem zweiten Vorurteilsmotiv, das auf Alters-, Frauen- oder Muslimfeindlichkeit beruhte, ausländische Tatverdächtige registriert. Umgekehrt sind bei Hate Crimes drei von vier Tatverdächtigen aus Österreich, wenn sie aus weltanschaulichen, antisemitischen, homophoben, behindertenfeindlichen oder rassistischen Motiven handeln.

Der vollständige Bericht kann hier gelesen werden.

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Jedes fünfte Hassverbrechen wird im Internet begangen. | Foto: Unsplash
Drei von vier antireligiösen Hasspostings wurden als antisemitisch eingestuft. | Foto: Antisemitismus-Meldestelle der IKG/Twitter
5668 Hassverbrechen wurden im vergangenen Jahr in Österreich angezeigt. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

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