Klimamittel im Mai
Mehr Unwetter, Blitze und Hitzetage als üblich
Der Mai 2022 war außergewöhnlich warm. Während es in manchen Regionen phasenweise zu trocken war, gab es anderswo überdurchschnittlich viel Niederschlag. Auch geblitzt, hat es mehr als in den letzten Jahren üblich.
ÖSTERREICH. Der global führende Anbieter meteorologischer Prognosesysteme Ubimet hat die neuesten Daten zum Flächenmittel Österreichs untersucht. Der diesjährige Mai war im langjährigen Mittel zwei Grad wärmer. Nach Angaben der österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) war es außerdem überdurchschnittlich nass im zentralen und östlichen Bergland. Im äußersten Westen sowie Norden und Osten war es hingegen zu trocken.
Im Schnitt zwei Grad wärmer
Der Mai endet mit einem plus von zwei Grad im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Wärmer war es in den vergangenen Jahren nur im Mai 2018, der der wärmste in 150 Jahren war. "Besonders markante Abweichungen teils über zweieinhalb Grad wurden heuer von Vorarlberg bis Oberkärnten beobachtet", analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. In diesen Regionen war der Mai somit auch einer der wärmsten seit Messbeginn.
Hitzetage kommen immer früher
Tiefs über dem Ostatlantik und Hochdruckgebiete über dem Mittelmeerraum waren verantwortlich für die insgesamt milde Monatsbilanz. Bereits am 11. Mai waren in Wien und Innsbruck zum ersten 30 Grad erreicht. Blickt man auf die Jahre 1991 bis 2020 zurück, wäre beispielsweise in Innsbruck erst am 27. Mai 30 Grad zu rechnen gewesen. "Der Mai 2022 bestätigt den allgemeinen Trend, dass die ersten Hitzetage immer früher auftreten", so Spatzierer. Innsbruck ist mit vier Hitzetagen Spitzenreiter, wobei alle Landeshauptstädte zumindest einen Hitzetag verzeichneten.
In Vorarlberg wurden gleich mehrere neue Monatsrekorde aufgestellt: Am 20. Mai erreichten die Temperaturen in Bludenz bis zu 33,7 Grad und in Schoppernau 30,8 Grad. Erst am Monatsende gab es einen kühleren Abschnitt, wobei die Schneefallgrenze kurzzeitig auf 1.600 Meter sank. Auf die Eisheiligen wartete man vergebens.
Mehr Blitze und Unwetter
In ganz Österreich wurden 220.600 Blitzentladungen beobachtet. Gut ein Drittel davon allein in der Steiermark. Auch großer Hagel und heftige Gewitter gab es mancherorts. Vom Bodensee über Oberösterreich bis ins östliche Flachland erfreute man sich an ein paar Sonnenstunden mehr als in den letzten Jahren üblich. Der Süden beendete den Mai mit etwas weniger Sonnenschein als sonst.
Teils zu nass, anderswo zu trocken
Im Flächenmittel betrachtet, brachte der Mai durchschnittliche Regenmengen. Regional gab es aber starke Unterschiede. Von Tirol über das zentrale und östliche Bergland bis ins Mittelburgenland sowie im äußersten Nordosten gab es deutlich mehr Niederschlag als noch in den Jahren zuvor. In Teilen Vorarlbergs und Oberösterreich bis ins Nordburgenland war es hingegen zu trocken.
Aufgrund vieler intensiver Gewitter kamen diese markanten Unterschiede zustande. Solche Gewitterlagen kennt man meist nur vom Sommer. Während es in Tauern und im Aflenzer Becken fast 70 Prozent mehr Niederschlag gab, war es im Norden und Osten fast um die Hälfte weniger als üblich.
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