Redakteurin unterwegs 5
Mein Tag auf der Kreither Alm
Die Almsaison hat schon lange begonnen und deshalb habe ich mich auf den Weg zur Kreither Alm gemacht. Kathrin und Christian betreiben liebevoll ihre kleine, aber feine Alm und haben mich einen Blick hinter die Kulissen werfen lassen.
TIROL. Tagwache auf der Kreither Alm ist bereits um 07:30 Uhr, denn vormittags bereiten die Hüttenbetreiber Kathrin und Christian alles für den bevorstehenden Tag vor. Ich habe die beiden einen Tag lang begleiten dürfen, um zu sehen, was es heißt eine Almhütte mit Gastronomie zu betreiben.
Hier kommt nur regionales auf den Tisch
Mein Tag begann allerdings nicht auf der Hütte selbst, sondern im nahegelegenen Dorf Natters. Denn dort befindet sich der Gemüsehändler von Kathrin und Christian. Auf meinen Weg zur Kreither Alm habe ich dort einen Stopp gemacht, um frischen Salat mit auf die Alm zu nehmen. Dort angekommen berichteten mir die beiden Almbetreiber, dass sie so gut wie all ihre Lebensmittel regional direkt vom Bauern oder Metzger kaufen. Deshalb bekam die Alm auch das Siegel "Da kommt's her" welches dafür steht, dass die Kreither Alm die Herkunft ihrer Lebensmittel in der Speisekarte kennzeichnet.
"Regional einzukaufen ist für uns selbstverständlich",
erklärt Hüttenwirtin Kathrin.
Ein Betrieb mit Herz
Nach den Vorbereitungen für den Tag wurde ich auch schon gleich mit einer Schürze ausgestattet, um mir mit Christian die Arbeit in der Küche anzusehen. Für den Service ist die Dame des Hauses, Kathrin zuständig - hier gehört also nicht die Frau in die Küche ;-). Bereits um 11:00 durfte ich meinen ersten Kaspressknödel heraus braten und anschließend servieren. In einem Betrieb wie diesem ist es wichtig, dass das Team zusammenspielt, denn zu Stoßzeiten kann es ganz schön heiß hergehen - nicht nur in der Küche, sondern auch im Service. Dass die Betreiber Kathrin und Christian mit Herz und Seele dabei sind, merkt man nicht nur direkt bei der Arbeit, sondern zum Beispiel auch in der liebevoll gestalteten Speisekarte in Mundart. Authentischer geht's nicht!
Selbstgemacht und frisch
Aber nicht nur Regionalität ist auf der Kreither Alm ein Muss, sondern auch selbstgemachte, frische Hausmannskost. Zum Beispiel ist der Graukäse der Alm selbst vom Wirt hergestellt, jeden Tag gibt es frischen Kuchen von der Wirtin (oft mit eigens gepflücktem Ost) und diverse Schnäpse und den sehr beliebten Kräutertee macht auch die Wirtin selbst. Jede Mahlzeit wird frisch zubereitet und es kommt weder zu viel auf den Tisch noch zu viel in die Küche, denn so landet weniger im Müll und wenn die Spinatknödel aus sind, dann sind sie eben aus.
"Ich koche so, wie es mir schmeckt und anscheinend schmeckt das den Leuten auch",
freut sich Christian, der zwar kein gelernter Koch ist, seine Arbeit aber mit Leidenschaft macht. Wer also richtige Tiroler Schmankerln (mit Qualität) essen will, der ist auf der Kreither Alm genau richtig.
Nicht immer ein Zuckerschlecken
Auch wenn mir die Arbeit auf der Kreither Alm sehr viel Spaß gemacht hat, darf man diesen Job nicht unterschätzen, denn er kann auch anstrengend sein. Vor allem gehört viel mehr dazu als nur zu kochen und sich um die Gäste zu kümmern - man muss schon auch ein bisschen für diesen Beruf gemacht sein. Da Christian nicht nur kocht und Käse macht, sondern auch Holz hackt, die Kühe versorgt und sich um das Wasserkraftwerk der Alm kümmert, bezeichnet er sich auch gern als "Mädchen für alles." Außerdem muss man im Hinterkopf behalten, dass die Kreither Alm nur ein Standbein von Kathrin und Christian ist. Also Hut ab - ich komme auf jeden Fall wieder!
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