Bierkultur
Österreicher wollen ihr Bier regional und nachhaltig

Bei der Wahl des Bier spielen Regionalität und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Radler und alkoholfreies Bier werden auch wieder beliebter, findet eine Umfrage des market-Marktforschungsinstituts anlässlich des 14. Bierkulturberichts. | Foto: Pixabay
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  • Bei der Wahl des Bier spielen Regionalität und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Radler und alkoholfreies Bier werden auch wieder beliebter, findet eine Umfrage des market-Marktforschungsinstituts anlässlich des 14. Bierkulturberichts.
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Regionalität und Nachhaltigkeit werden den Österreicherinnen und Österreichern immer wichtiger bei der Bier-Wahl. Auch alkoholfreies Bier erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Anlässlich des 14. Österreichischen Bierkulturberichts wurde eine Studie vom market-Marktforschungsinstitut durchgeführt, worauf es hierzulande beim Bier ankommt. 

ÖSTERREICH. Immerhin 90 Prozent der Leute empfinden Bier als "wichtig" oder sogar "sehr wichtig" für die österreichische Getränkekultur. Befragt wurden 2.086 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über 18 Jahren über ihre Biervorlieben. 

Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability bei der Brau Union Österreich, erklärt:

"Bier ist seit jeher ein natürliches Getränk und kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, aus denen es gebraut wird. Daher stecken Regionalität und Nachhaltigkeit in der DNA des Bieres. Dass diese Themen aber nicht nur den Brauern, sondern zunehmend auch den Biergenießern wichtig sind, zeigt der Bierkulturbericht 2022."

Einmal pro Monat kaufen 28 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher Bier. 21 Prozent der Befragten machen das sogar alle zwei bis drei Wochen. | Foto: Pixabay
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Märzen ist die beliebteste Sorte

Am liebsten wird Bier traditionell beim Grillen getrunken. Die Hälfte der Männer greift dann zum Bier, bei den Frauen etwas weniger. In geselligen Runden beim Feiern (41 Prozent) und Treffen mit Freundinnen und Freunden (33 Prozent) wird es auch gern getrunken. Einmal pro Monat findet man im Einkaufswagerl von 28 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher das flüssige Gold. 21 Prozent der Befragten gaben an sogar alle zwei bis drei Wochen welches einzukaufen. 

Am besten kommt Märzen mit einer Zustimmung von 56 Prozent an, darauf folgen Pils mit 41 Prozent und Zwickl mit 37 Prozent. Beliebter wird nun auch wieder der Radler, den 23 Prozent sehr gerne trinken und 27 Prozent gerne. In puncto Genuss und Ansehen ist alkoholfreies Bier auf dem Vormarsch. Die Mehrheit (57 Prozent) ist sich sicher, dass das alkoholfreie Genussmittel an Ansehen gewonnen hat. Das entspricht einem Plus von zwölf Prozentpunkten im Vergleich zum letzten Jahr. Während 2017 nur 17 Prozent gerne zum alkoholfreien Bier griffen, sind es mittlerweile 28 Prozent. Bei den Jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren ist es sogar knapp ein Drittel.

Regionale Marken bekommen den Vorzug

80 Prozent finden es "sehr wichtig" oder "eher wichtig" für die heimische Bierkultur, dass es ein regionales Angebot gibt. Straka erklärt sich das folgendermaßen:

"Bier ist für viele ein Stück Heimat. Unsere Landsleute greifen sehr gern zum Bier aus der eigenen Gegend, quasi rund um den Schornstein der Brauerei zeigt sich die Tendenz, dieses heimische Bier zu bevorzugen."

Internationalem Bier würden hingegen nur fünf Prozent den Vorzug geben. Dem regionalen Angebot im Handel geben 78 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher die Note eins bis zwei. In der Gastronomie sind es zehn Prozent weniger, hier gibt es also Verbesserungspotenzial.

Wenn Wienerinnen und Wiener auf Reisen sind, greifen 68 Prozent von ihnen zu einer regionalen Sorte aus der Urlaubsregion. Die Probierfreudigkeit ist in Wien über dem Durchschnitt von 63 Prozent.

Wasserverbauch, CO2-Fußabdruck, Recycling und Mehrwegverpackung sowie kurze Transportwege sind gerade für die 18- bis 29-Jährigen immer wichtigere Faktoren beim Bierkauf. | Foto: Pixabay
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Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Wie nachhaltig das Bier ist, gewinnt in Zeiten von Klimakrise, Überschwemmungen und Co. immer mehr an Bedeutung. In der Bierproduktion wird besonders auf die Vermeidung langer Transportwege (64 Prozent), Verwendung regionaler Rohstoffe (59 Prozent), Einhaltung von Umweltschutzauflagen (45 Prozent) oder die Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der Produktion (38 Prozent) wert gelegt. Mehr als Dreiviertel der Befragten wünschen sich für die Zukunft, dass ihr Bier CO2-neutral gebraut wird. Bei der Verpackung wird vor allem darauf geachtet, ob sie recycelt werden kann. Hoch im Kurs steht der Verkauf von Bier in Mehrwegflaschen (61 Prozent) und zu 100 Prozent wiederverwertbare Verpackungen (54 Prozent). Ressourcenschonung in der Produktion halten 44 Prozent für sehr wichtig.

Allerdings sind noch nicht alle Biertrinkerinnen und Biertrinker so gut informiert, wenn es um nachhaltiges Bier geht. 45 Prozent würden sich deshalb mehr Informationen dazu wünschen. Vor sechs Jahren waren erst 29 Prozent näher daran interessiert. Vor allem die Herkunft der Rohstoffe (70 Prozent), das Recycling (53 Prozent) und die Transportwege von und zur Brauerei (53 Prozent) finden die Befragten spannend. Co2-Fußabdruck, Energie- und Wasserverbrauch fallen ebenfalls ins Gewicht bei der Kaufentscheidung. Für die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen sind der CO2-Fußabdruck und für 43 Prozent der Wasserverbrauch bedeutend. Straka ist sich sicher:

"Selten liegen Tradition und Innovationskraft so nahe beisammen – nachhaltige Braukunst hilft, die Welt Schluck für Schluck besser zu machen."

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