Heizen
Pellets noch immer 20 Prozent teurer als vor Energiekrise 2022

Die Pelletspreise sinken wieder. | Foto: proPellets Austria
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Pellets wurden zuletzt billiger. Das Preisniveau vor der Teuerung werde man dennoch vorerst nicht mehr erreichen, heißt es. Deshalb rät der Branchenverband proPellets Austria  im März und April Pellets einzulagern, der Frühling sei im Jahresverlauf der günstigste Zeitpunkt für den Nachkauf.

ÖSTERREICH. Versorgungsengpässe und Preissteigerungen in Folge des Ukraine-Kriegs sorgten letztes Jahr für eine angespannte Lage am Pelletsmarkt. Seit Oktober sind die Preise für Pellets um 42 Prozent gesunken, alleine im März waren es mehr als 16 Prozent. „Aktuell kostet Heizen mit Heizöl um die Hälfte mehr, Erdgas ist mehr als doppelt so teuer und Heizen mit Strom kostet mehr als vier Mal so viel wie mit Pellets,“ betonte proPellets Austria am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Der Vergleich von Pelletsöfen und Wärmepumpen ist schwieriger und hängt von mehreren Faktoren ab. Wärmepumpen können nämlich - abhängig vom Wirkungsgrad und einer nach Süden ausgerichteten Photovoltaik-Anlage am Dach - im laufenden Betrieb nochmals deutlich günstiger sein als Pellets. 

Mit einer Pelletheizung, die mit Pellets aus Österreich betrieben wird, erziele man CO2 Einsparung gegenüber Heizöl von 98,1 Prozent, beruft sich proPellets Austria auf eine präsentierte Studie. Werden Pellets in Säcken verwendet, liegt die CO2 Einsparung bei 97,9 Prozent. Handelt es sich um importierte Pellets aus den Hauptlieferländern Deutschland, Tschechien und Rumänien, liegt die durchschnittliche CO2 Einsparung bei noch immer 95,2 Prozent.

Insgesamt wurden 2022 rund 22.000 Pelletheizungen eingebaut, der Boom wird aber heuer aufhören. | Foto: Privat
  • Insgesamt wurden 2022 rund 22.000 Pelletheizungen eingebaut, der Boom wird aber heuer aufhören.
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EU-Diskussion nicht nachvollziehbar

Pellets werden oft als erneuerbare Energiequelle betrachtet, da der CO2-Ausstoß bei der Verbrennung der kleinen stäbchenförmigen Holzkügelchen nicht als fossiles CO2 gezählt wird. Allerdings wird in der EU das Heizen mit Holz zunehmend kritisch betrachtet, da bei der Verbrennung von Holz tatsächlich CO2 freigesetzt wird. Eine Pelletheizung stößt etwa 350 Gramm CO2 pro Kilowattstunde aus, während eine Ölheizung etwa 266 Gramm CO2 ausstößt. Der Chef von Branchenverbands proPellets Austria, Christian Rakos argumentiert jedoch, dass Pellets aus Holzresten wie Sägespänen hergestellt werden, die anderweitig nicht genutzt werden können. Die Alternative wäre, diese Sägenebenprodukte verrotten zu lassen, wodurch ebenfalls CO2 freigesetzt würde. Daher sei es nach Rakos' Ansicht besser, diese Abfälle zur Wärmegewinnung zu nutzen. 

"Keinerlei Indizien" für Preisabsprachen

Letztes Jahr haben laut Rakos rund die Hälfte jener, die ihre Heizungen tauschten, auf Pelletöfen umgerüstet. Insgesamt wurden 2022 rund 22.000 Pelletheizungen eingebaut. Für heuer erwartet Rakos einen Rückgang auf das Niveau von 2021 mit rund 12.000 Heizungen. Dieser Nachfrageanstieg und teils Hamsterkäufe sind für den Branchenvertreter die Gründe für die hohen Preise im Vorjahr. Für Preisabsprachen, wie sie die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) vermutet, hat Rakos "keinerlei Indizien".

Angesichts des Booms investiere man heuer und kommendes Jahr 250 Millionen Euro in elf neue Pelletierwerke in ganz Österreich. Der Branchenverband proPellets Austria fordert von ÖVP und Grünen die rasche Umsetzung der im Regierungsprogramm vorgesehen Bevorratungsverpflichtung für Pellets und mehr Tempo beim Beschluss des Erneuerbaren Wärme Gesetzes. 

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Insgesamt wurden 2022 rund 22.000 Pelletheizungen eingebaut, der Boom wird aber heuer aufhören. | Foto: Privat

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