70 Prozent Umsatzminus
Ruefa-Reisebüro plant größeren Stellenabbau
Wie viele Branchen leidet auch die Reisebranche massiv unter der Corona-Krise, was immer öfter auch mit einem Jobabbau einhergeht. Jetzt trifft es die Ruefa-Reisebüros.
ÖSTERREICH. Österreichs größter Tourismuskonzern Verkehrsbüro mit seinen mehr als 100 Ruefa-Reisebüros soll unzählige Stellen streichen. Laut einem Beitrag im "Ö1-Journal" wurden 100 von 600 Ruefa-Beschäftigte beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet. Sprecherin Andrea Hansal bestätigte die konkrete Zahl nicht, den Personalabbau jedoch schon. "Die Zahl selbst kann ich so nicht bestätigen, aber es wird aufgrund der weiterhin sehr herausfordernden Gesamtsituation für die Reisebranche auch bei uns zu Maßnahmen kommen müssen und da ist leider auch ein Personalabbau angedacht", sagte Hansal im Mittagsjournal.
Hintergrund sei die Corona-Krise und die damit einhergehenden Reisebeschränkungen. Die Gründe seien ganz plausibel und liegen auf der Hand. Seit mittlerweile einem Jahr sei das Thema Reisen nur mehr extrem schwierig bzw. im Moment fast nicht mehr möglich. "Das hat uns im Jahr 2020 einen Umsatzverlust von über 70 Prozent gebracht", sagte die Verkehrsbüro-Sprecherin.
Mehr Hilfe für große Unternehmen
Zur Frage, ob die staatlichen Hilfen ausreichen, meinte Hansal, vor allem KMUs erhalten großzügige Förderungen. Große Unternehmen würden hingegen aufgrund der Deckelung um sehr viel Förderung umfallen. "Hier braucht es definitiv Sonderlösungen", so Hansal.
Allerdings warten auch kleinere Reisebüros seit Wochen auf den "Fixkostenzuschuss II". Bei der zuständigen Finanzierungsagentur des Bundes (COFAG) räumte man ein, dass es Anfang des Jahres zu einem Rückstau gekommen ist. Mehr als ein Drittel der Anträge von Reisebüros seien erledigt. Bei den anderen offenen Fällen seien aufgrund von komplizierten Sachfragen noch Ergänzungsgutachten nötig. Die ausstehenden Hilfsgelder sollen demnächst bei den kleinen Reisebüros ankommen, heißt es von Seiten der COFAG.
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