Ab heute
"Science Care" bietet Hilfe für angefeindete Forschende
Am 31. Oktober 2022 startet die Plattform "Science Care". Von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ins Leben gerufen, ist sie eine Anlaufstelle für Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die beschimpft und bedroht werden.
ÖSTERREICH. Besonders in den sozialen Netzwerken wird schnell mit Beschimpfungen um sich geworfen. Bei "Science Care" können sich Forschende Hilfe gegen solche Anfeindungen holen. Gerade durch die Corona-Pandemie bekam die Arbeit der Wissenschafterinnen und Wissenschafter mehr mediale Aufmerksamkeit und bot mehr Angriffsfläche.
Mehr Aufmerksamkeit und Hass seit Pandemie
Im Laufe der Pandemie gab es zahlreiche Berichte – national und international – über verbale Angriffe gegen die eigene Person und in besonders schlimmen Fällen sogar Morddrohungen. Oftmals fühlten sich die Betroffenen mit diesen Umständen allein gelassen. Solche Vorfälle können Forschende ab sofort bei der internen Anlaufstele "Science Care" des ÖAW melden und Hilfe erhalten. Darauf folgt eine "maßgeschneiderte Beratung", die von rechtlichen Fragen bis zu psychologischen Hilfestellungen reiche.
Nicht nur im Gesundheitsbereich, auch Forschende, die sich mit den Themen Migration und Klima beschäftigen, sind häufig von Hass im Netz betroffen, heißt es auf Anfrage des ORF bei der ÖAW.
Ausweitung geplant
"Wir müssen unseren Kolleginnen und Kollegen zur Seite stehen", sagt ÖAW-Präsident Heinz Faßmann. Mit "Science Care" könne die Akademie angefeindeten Forschenden niederschwellig Hilfe anbieten. "Wir wollen damit ausdrücken, dass wir uns kümmern und in so einer Situation niemand allein lassen."
In einigen Monaten will man die Plattform dann evaluieren, indem sich Fachleute und Betroffene mit dem Hilfsangebot beschäftigen. Bisher haben nur Mitglieder der ÖAW Zugang zur Plattform. Außenstehende haben keinen Zugriff. Für die Zukunft sei allerdings geplant "Science Care" auch für Forscherinnen und Forscher anderer wissenschaftlicher Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Dazu liefen bereits erste Gespräche, so die ÖAW.
Die ÖAW ist die größte grundlagenorientierte, außeruniversitäre Forschungsinstitution Österreichs und wird größten Teils durch öffentliche Hand finanziert. Heute zählt sie 25 Institute aus Bereichen wie Archäologie, Demografie und Quantenphysik.
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