Kritik von Branche
Selbsttest gilt beim Friseurbesuch nicht

Der Friseurbesuch ist bald nur mit einem Antigen- oder PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, möglich.
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Am Montag dürfen Friseure, Kosmetikerinnen, Fußpfleger, Masseurinnen und andere sogenannte "körpernahe Dienstleister" wieder ihre Dienste anbieten. Allerdings wird der Besuch an Auflagen geknüpft. Nur mittels negativen Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, darf man die Betriebsstätte betreten. Zur Identifizierung muss zudem ein Ausweis hergezeigt werden. Die FFP2-Maske muss dennoch aufbleiben. Selbsttests gelten nicht. Friseure fordern eine Anerkennung der "Wohnzimmer"-Tests.

ÖSTERREICH. "Ob es ein Antigen- oder PCR-Test ist, ist egal. Wichtig ist, dass er von einem Fachpersonal kommt", erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Selbsttests, die man im Wohnzimmer macht, seien nicht vorgesehen, weil hier nicht garantiert werden könne, dass sie korrekt durchgeführt werden, hieß es. Friseure und andere Dienstleister müssen künftig auch kontrollieren, ob es sich beim Kunden um den Getesteten handelt, das bedeutet, Kunden müssen sich ausweisen können.

Die Friseurbranche kritisiert, dass jetzt Friseure zu Polizisten gemacht würden. Auf der anderen Seite seien die Betriebe auch froh, endlich wieder aufsperren zu dürfen. Doris Schneider, Innungsmeisterin der Friseure in der Steiermark, hält den verpflichtenden Test vor einem Friseurbesuch für "nicht praktikabel". "In manchen Regionen, vor allem solchen, die weit weg sind von Teststationen, ist das möglicherweise der Todesstoß für Friseure. Seit Bekanntwerden der Regel hagelt es Terminabsagen", wird Schneider am Mittwoch in der "Kronen Zeitung" zitiert.

Friseure kritisieren die neuen Vorgaben: Für Kontrollen fehle die gesetzliche Grundlage. Die Vorgehensweise sei nicht praktikabel, weil die Friseure nicht wissen können, welche Tests gültig seien und welche nicht, so der Vorwurf. | Foto: Sandra Stürmer
  • Friseure kritisieren die neuen Vorgaben: Für Kontrollen fehle die gesetzliche Grundlage. Die Vorgehensweise sei nicht praktikabel, weil die Friseure nicht wissen können, welche Tests gültig seien und welche nicht, so der Vorwurf.
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Kaum Teststraßen am Land

Problematisch sehen Friseure das geringe Angebot an Teststraßen vor allen am Land. Gerade unter älteren Kundinnen gebe es viele, die sonst wöchentlich zum Waschen und Föhnen zum Friseur gehen. "Die sind ganz schlecht dran, wenn sie sich dann immer testen lassen müssen. Die denken sich vielleicht: Das tu ich mir nicht an", gab Wolfgang Eder, Bundesinnungsmeister der Friseure zu bedenken. Tests, die nicht gratis gemacht werden können, würden den Friseurbesuch zudem verteuern. In den Apotheken kostet der Antigen-Schnelltest im Schnitt 25 bis 30 Euro.

Anerkennung von Selbsttests

Der Branchenvertreter spricht sich für eine rasche Anerkennung von Selbsttests, die die Friseure auch direkt vor Ort anbieten könnten. "Dann wäre eine große Hemmschwelle weg". Ähnlich sieht das auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch. Die Regierung müsse "alle Möglichkeiten prüfen, die Wohnzimmertests für Friseurbesuche und andere Dienstleistungen anzuerkennen". FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl lehnt überhaupt Testnachweise beim Friseurbesuch und eine FFP2-Maskenpflicht ab.

Kinder unter unter zehn Jahren sowie Personen, die in den vergangenen sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert waren und mittlerweile genesen sind, benötigen keinen Test. Als Nachweis gilt eine ärztliche Bestätigung oder ein Nachweis über neutralisierende Antikörper.

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