Situation aber herausfordernd
Stromversorgung im nächsten Winter gesichert

Gerhard Christiner, Vorstand APG und Leonore Gewessler bei der Präsentation des Stromstresstests. | Foto: Burger/APG
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Wie sicher die Stromversorgung im kommenden Winter ist, wurde im Rahmen eines Stresstests des Netzbetreibers Austrian Power Grid (APG) untersucht. Energieministerin Leonore Gewessler fasste die Ergebnisse zusammen: Die Situation ist "äußerst herausfordernd, bleibt aber beherrschbar". 

ÖSTERREICH. Bis vor dem Ukraine-Krieg war die sichere Energieversorgung in Europa stets ein Selbstverständnis. Geschultes Personal sei für komplexe Systeme essentiell, die täglich die Versorgung am Laufen halten, hielt Gewessler bei einer Pressekonferenz fest. Die Beschaffung strategischer Reserven und das Anfüllen der Gasspeicher schufen einen "wichtigen Sicherheitspolster" für diesen Winter. Jedoch stehe man auch im Strombereich vor großen Herausforderungen, so Gewessler mit Verweis auf technische Probleme der französischen Atomkraftwerken und dem teuren Gas für die Stromproduktion.

Angesichts dieser Herausforderungen hatte der AGP hat in vergangenen Wochen Österreichs Stromnetz einem Stresstest unterzogen. Es kommen große, aber beherrschbare Herausforderungen auf uns zu, fasst Gewessler das Ergebnis zusammen. Im realistischsten Szenario komme es "zu keiner einzigen Stunde zu einer Lastunterdeckung, also einer Situation, wo es zu wenig Stromangebot für die Stromnachfrage gäbe. Erst unter sehr kritischen Rahmenbedingungen könnte es weniger Strom geben, wenn beispielsweise deutsche Kraftwerke ausfallen oder wenn in Frankreich weiterhin weniger Kernkraftwerke in Betrieb sind. Eine Lastunterdeckung heißt nicht, dass es zum Stromausfall kommt". Man müsste dann lediglich den Verbrauch gezielt reduzieren, betonte die Ministerin. "In keinem der Szenarien gibt es in Österreich ein erhöhtes Blackout-Risiko." 

Ein kalter Winter könnte die Stromversorgung ans Limit bringen. | Foto: Pixabay (Symbolfoto)
  • Ein kalter Winter könnte die Stromversorgung ans Limit bringen.
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Der Strom Österreichs wird zu 22 Prozent aus Gaskraftwerken gewonnen, die restlichen 62 Prozent aus Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biomasse. Insgesamt deckt Österreich seinen Strombedarf im Winterhalbjahr zu 16 Prozent aus Importen, so APG-Technikvorstand Gerhard Christiner. 

Strommangellage vs. Blackout 

Der Stresstest sei aber kein Indikator, ob es zu einem Blackout kommen kann, also einem unkontrolliert ablaufenden Zusammenbruch des Stromnetzes, sondern bei den Berechnungen ging es um eine mögliche Strommangellage, die man kontrolliert begleiten könne, betonte dabei Christiner. Wichtig sei, den Wert des Produkts Strom wieder höher einzuschätzen. Jede gesparte Kilowatt Stunde hilft uns im Winter. In diesem Zusammenhang erinnerte Gewessler ans Stromsparen. Jeder könne hier aktiv sein. Viele Menschen geben bereits jetzt ihr Bestes. An der einen oder anderen Schraube könne noch jeder etwas tun. 

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