Ruf nach Arbeitszeitverkürzung
Umfrage zeigt, Kinder oft nicht Grund für Teilzeit

Laut einer aktuellen Integral-Umfrage im Auftrag des Katholischen Familienverbandes wollen viele weniger Stunden pro Woche arbeiten und dafür mehr Zeit neben dem Job zu haben: 35 Prozent wollen wegen der Kinderbetreuung in Teilzeit, 27 Prozent wegen der Work-Life Balance. 26 Prozent sagen sie möchten mehr Zeit für sich | Foto: Bernhard Knaus
2Bilder
  • Laut einer aktuellen Integral-Umfrage im Auftrag des Katholischen Familienverbandes wollen viele weniger Stunden pro Woche arbeiten und dafür mehr Zeit neben dem Job zu haben: 35 Prozent wollen wegen der Kinderbetreuung in Teilzeit, 27 Prozent wegen der Work-Life Balance. 26 Prozent sagen sie möchten mehr Zeit für sich
  • Foto: Bernhard Knaus
  • hochgeladen von Bernhard Knaus

Der Ruf der SPÖ nach einer Arbeitszeitverkürzung um Vollbeschäftigung zu erreichen, dürfte sich mit den neuesten Umfrageergebnissen des Katholischen Familienverbandes decken. Demnach wollen ein Viertel der Berufstätigen in Teilzeit arbeiten, nur wenige wollen ihr Arbeitspensum erhöhen, viele aber wollen die 40 Stunden pro Woche reduzieren.

ÖSTERREICH. Die 4-Tage-Woche stärkt Wachstum und Beschäftigung, und es brauche laut SPÖ ein modernes, neues und zukunftsweisendes Arbeitszeitmodell. „Wir schlagen eine 4-Tage-Woche bzw. flexiblen Arbeitszeitverkürzung vor, die finanziell vom Staat gefördert wird“, so SPÖ-Chefin Pamela Rendu-Wagner, und ihre Forderung scheint den Puls der Zeit zu treffen. Laut einer aktuellen Integral-Umfrage im Auftrag des Katholischen Familienverbandes wollen viele weniger Stunden pro Woche arbeiten und dafür mehr Zeit neben dem Job zu haben: 35 Prozent wollen wegen der Kinderbetreuung in Teilzeit, 27 Prozent wegen der Work-Life Balance. 26 Prozent sagen sie möchten mehr Zeit für sich, ebensoviele geben an, dass die einfach nicht Vollzeit arbeiten wollen. 14 Prozent könne aus gesundheitlichen Gründen nicht 40 Stunden pro Woche arbeiten, 8 Prozent finden einfach keine Vollzeitstelle oder haben im betrieb keine Möglichkeit der Aufstockung, sieben Prozent sind in Bildungs- oder Altersteilzeit. Die meisten, die in Teilzeit arbeiten, haben keine Betreuungspflichten sondern wollen das Leben abseits des Jobs auch noch genießen.

„Wir schlagen eine 4-Tage-Woche bzw. flexiblen Arbeitszeitverkürzung vor, die finanziell vom Staat gefördert wird“, so SPÖ-Chefin Pamela Rendu-Wagner, und ihre Forderung scheint den Puls der Zeit zu treffen. | Foto: SPÖ-Parlamentsklub/Thomas Lehmann
  • „Wir schlagen eine 4-Tage-Woche bzw. flexiblen Arbeitszeitverkürzung vor, die finanziell vom Staat gefördert wird“, so SPÖ-Chefin Pamela Rendu-Wagner, und ihre Forderung scheint den Puls der Zeit zu treffen.
  • Foto: SPÖ-Parlamentsklub/Thomas Lehmann
  • hochgeladen von Magazin RegionalMedien Austria


Kinder oft nicht Grund für Teilzeit

Laut Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes leben nur 43 Prozent der Teilzeitbeschäftigten mit Kindern unter 14 Jahren im Haushalt, davon geben 74 Prozent als Grund für die reduzierte Arbeitszeit an, selbst Zeit für die Kinder haben zu wollen. "Das Allheilmittel ist nicht der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze", so Alfred Trendl. Die repräsentative Befragung zu Teilzeit und Vereinbarkeit entkräftigt damit das Vorurteil, Eltern würden überwiegend aufgrund mangelnder Kinderbetreuungsangebote Teilzeit arbeiten. Ein Viertel der befragten Berufstätigen (26 Prozent) arbeitet Teilzeit oder ist geringfügig beschäftigt, im Schnitt mit 20 Wochenstunden. Von diesen Teilzeitbeschäftigten wünscht sich lediglich ein Fünftel eine Stundenaufstockung. "Das ist insofern überraschend, da immer wieder suggeriert wird, dass Teilzeit vielfach ungewollt ist", sagte Barbara Fruhwürth, Sprecherin für Vereinbarkeit, Familie und Beruf des Katholischen Familienverbandes. Sie wies darauf hin, dass die überwiegende Mehrheit - knapp 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten - keine Stundenaufstockung wünscht.

Teilzeit ist gewollt

Teilzeit sei jedenfalls oftmals gewollt, auch außerhalb der Familien mit Kindern bis 14 Jahren. Es sei Sache der Familien, zu entscheiden, wie sie die Lebenszeit verbringen wollen, meinte Trendl. Aufgabe der Politik sei es, sie dabei zu unterstützen, ihnen jedoch keine Vorschriften zu machen. "Wir wollen, dass Teilzeit, insbesondere für Eltern mit Erziehungspflichten, nicht infrage gestellt wird. Das ist aus vielen Gründen nicht das, was die Menschen wollen und auch nicht, was sinnvoll ist, weil es auch andere Formen der Arbeit gibt neben der Erwerbstätigkeit, zum Beispiel Kinderbetreuung, Betreuung der Älteren und ehrenamtliches Engagement."

Würdest du lieber Teilzeit arbeiten?

Auch interessant:

Experten befürchten Verdoppelung bei Intensivpatienten
Dieser Inhalt kann nicht angezeigt werden.
Laut einer aktuellen Integral-Umfrage im Auftrag des Katholischen Familienverbandes wollen viele weniger Stunden pro Woche arbeiten und dafür mehr Zeit neben dem Job zu haben: 35 Prozent wollen wegen der Kinderbetreuung in Teilzeit, 27 Prozent wegen der Work-Life Balance. 26 Prozent sagen sie möchten mehr Zeit für sich | Foto: Bernhard Knaus
„Wir schlagen eine 4-Tage-Woche bzw. flexiblen Arbeitszeitverkürzung vor, die finanziell vom Staat gefördert wird“, so SPÖ-Chefin Pamela Rendu-Wagner, und ihre Forderung scheint den Puls der Zeit zu treffen. | Foto: SPÖ-Parlamentsklub/Thomas Lehmann

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.