Oster-Bräuche in Österreich
Von bunten Ostereiern bis Böllerschießen

Ostern steht vor der Tür und damit auch eine Vielzahl an Bräuchen. | Foto: pixabay / castleguard
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Ostern steht vor der Tür und damit auch eine Vielzahl an Bräuchen. Hier ist eine Erinnerung, was für schöne Traditionen es in Österreich gibt. 

ÖSTERREICH. Der Osterhase bringt bunte Eier und Süßigkeiten, durch die Straßen lärmen die Ratschen, gebacken wird die Osterpinze – zu Ostern häufen sich die Bräuche. Je nach Region existieren in Österreich verschiedenen Traditionen. 

Was ist überhaupt Ostern?

Zu Ostern feiert man die Auferstehung von Jesus Christus, nachdem er am Kreuz gestorben ist. Es ist die höchste christliche Festlichkeit im Jahr. Die vier Evangelien des Neuen Testaments berichten, dass das Grab Jesu am dritten Tage nach seiner Kreuzigung leer war und Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern erschien. Der Ostersonntag markiert nicht nur den Beginn des Osterfestes, sondern auch den Auftakt zur 50-tägigen Freudenszeit bis Pfingsten.

Nacht aller Nächte

Am Karsamstag gedenken die Christen der Grabesruhe Jesu Christi, es ist "die Nacht aller Nächte", denn in dieser Nacht betet man zum Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten und somit für den Übergang vom Tod ins Leben.

Der Ostersonntag

Auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 beschlossen die versammelten Bischöfe und Kirchenfunktionäre, Ostern immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern. Der Sonntag wurde deshalb gewählt, weil in den vier Evangelien des Neuen Testaments übereinstimmend von der Auferstehung am "ersten Tag der Woche", was früher der Sonntag war, berichtet wird. Der Ostersonntag leitet das Ende der Fastenzeit ein. Jetzt beginnt die österliche Freudenzeit ("Osterzeit"), die fünfzig Tage bis einschließlich Pfingsten dauert.

Kleinostersonntag

Beim Kleinostersonntag – auch Weißer Sonntag genannt – handelt es sich um den achten Tag nach Ostern ("Osteroktav") und somit den Abschluss der Osterwoche. Traditionellerweise fand an diesem Tag in der katholischen Kirche die gemeinsame feierliche Erstkommunion der Kinder statt. Erst seit dem Zweiten vatikanischen Konzil (1962 – 1965) sind dafür auch andere Termine in der Osterzeit gebräuchlich. 

Der Ostermontag

Im Mittelalter galten die drei Tage nach dem Sonntag als Feiertage, heute ist davon nur mehr der Ostermontag in Österreich als gesetzlicher Feiertag übrig geblieben. Auch am Ostermontag haben die Geschäfte daher geschlossen.

Liebling der Kinder: Osterhase

Seit dem 19. Jahrhundert wird der Hase in den Familien zu Ostern als Süßigkeit verschenkt. Wie das Tier zum Osterfest kam, ist bislang nicht wirklich geklärt worden. Eine Theorie besagt: Der Kirchenvater Hieronymus soll im 18. Vers des 104. Psalms den in Afrika beheimateten "Klippendachs" fälschlicherweise mit "lepusculus" – Häschen – übersetzt haben. Das beschriebene Bild des in einer Felsnische behüteten Hasen wurde mit der österlichen Grabsymbolik verbunden.

Die Kinder freuen sich besonders über den Osterhasen. | Foto: Pexels/Pixabay
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Wenn die Osterglocken läuten

In der Karwoche stehen die Glocken still. Sie "fliegen" am Gründonnerstag bekanntlich nach Rom und läuten erst wieder am Ostersonntag.

Was heißt denn Ratschen?

Die Aufgabe der Glocken übernehmen für diese Zeit die Ratschen-Kinder. Ratschen sind aus Holz gebastelte Instrumente, die durchs Drehen einen lauten und knatternden Ton erzeugen. Mit diesen Ratschen ziehen die Kinder des Dorfes durch die Straßen und singen Lieder oder sagen Gedichte auf. Seit 2015 ist dieses Brauchtum übrigens offiziell weltweit anerkannt als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe.

Weihfeuertragen

Am Karsamstag in der Früh wird in vielen Gegenden Österreichs, vor allem am Land, üblicherweise das vom Pfarrer gesegnete Feuer von Haus zu Haus getragen. Für das Weihfeuer werden getrocknete Baumschwämme angezündet. Die Töpfe mit der Glut werden von den Kindern an einer Stange getragen. Ist im Haus noch ein Herd vorhanden, wird ein Stück ins Feuer gegeben. Das Verteilen vom Rauch im Haus soll zudem Glück und Segen bringen.

Das Osternest und das Suchen

Das Suchen freut natürlich am meisten die Kinder, aber auch den ein oder anderen Erwachsenen. Die meist süße Überraschung muss am Ostersonntag "verdient", sprich gesucht werden. Der Inhalt: Schokohase, Schokoeier, gefärbte Eier und im Gegensatz zu früher auch ein kleines Geschenk.

Das Osternesterl und das Suchen | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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Ostereier: bunt und bunter

Ostereierfärben ist in Österreich überall Brauch und hat seinen Ursprung im 12. bzw. 13. Jahrhundert. Im Lungau pflegen die Bewohner eine besondere Variante: Auf dem Ostertisch und im Osterkörbchen findet man die sogenannten "Grawirlacheier". Um sie anzufertigen, wird ein gekochtes Ei auf ein mit "Grawirlach" (Kerbelkraut), "Kasbleamen" (Krokus) und Zwiebelschalen belegtes Leinentuch gelegt, umwickelt, an beiden Enden zusammengebunden und für einige Minuten in die Eierfarbe gelegt. Auf diese Weise entstehen auf den Eiern zarte, einzigartige Muster. Man kann auch Zwiebelschalen kochen und im verfärbten Wasser anschließend die Eier mit kochen, die man zuvor mit Blättern verzieren kann.

Im Burgenland verschönern die Bastlerinnen und Bastler
ihre Ostereier mit filigranen Gravierungen. Mit scharfen Messern ritzen sie wunderschöne Muster in die gefärbten Ostereier. Diese alte Handwerkskunst stammt von den Kroaten in der Region ab und wird seit mehr als hundert Jahren weitergegeben.

Eier können auf traditionelle Weise oder mit Farbstoffen gefärbt werden. | Foto: privat
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Eierwerfen

Ein geweihtes Ei – oder auch nur dessen Schale – bringt Glück, bewahrt vor Krankheiten und Unheil. Im Lungau und Flachgau werden die Exemplare aus dem Weihkorb auch übers Haus geworfen, um es vor Unwettern und Blitzschlag zu bewahren. Ähnliches bewirkt auch der geweihte Palmbuschen, der aufs Feld gesteckt eine gute und sichere Ernte bringen soll, aber auch am Dachboden oder unter dem Giebel des Hauses platziert wird, um das Haus zu schützen. Auch Wildbäche werden so "milde" gestimmt.

Ostereierpecken

Das Ostereiertitschen (auch: Ostereier "ticken", "düpfen", "ditschen", "tüppen", "kitschen", "gecksen", "pecken, "tütschen", "dotzen", "boxen", "klöckeln" oder "kicken" – mundartlich für "zusammenstoßen") ist ein alter Osterbrauch. Zwei Spielerinnen bzw. Spieler nehmen dabei je ein hart gekochtes Osterei in die Hand. Eine Person fängt an und schlägt mit der Spitze des Eis auf die Eispitze der Gegenspielerin oder des Gegenspielers mit der Absicht, dessen Schale zu zerbrechen. In der Familie wird das Ostereiertitschen am Ostermorgen reihum am Tisch gespielt. Sieger ist, wessen Ei zum Schluss als einziges noch unversehrt ist.

Der Oster- oder Weihkorb

Die meisten Familien haben ihre eigene Tradition, was genau in den Korb gehört. Fixbestandteile sind aber gefärbte Eier, Schinken, Speck oder Geselchtes, ein gebackenes, süßes Osterlamm, Salz, manchmal Krenwurzn, oft auch selbst gebackenes Brot. Geweiht werden die Speisen entweder in der Osternacht – also am Karsamstag – oder am Ostersonntag.

Osterkörbe / Weihkörbe | Foto: Michael Müller

Das heilige Osterlamm

Eines der bekanntesten Symbole zum Osterfest ist das Osterlamm. Symbolisch steht es für die Unschuld und für die Opferung von Jesus Christus. Schon seit Jahrtausenden gilt das Schaf als Symbol des Lebens, weil es nicht nur Speise (Fleisch) und Trank (Milch, Käse), sondern auch Kleidung (Wolle) gibt. Zudem wurde es in den alten Kulturen als Opfertier verwendet, weil man ihm gute Beziehungen zu den Göttern nachsagte. Im Judentum diente es als Opfergabe an Gott (siehe Ex 12,1-13,16) und beim Propheten Jesaja (53,7) wird das Lamm auch zum Symbol für den "leidenden Gottesknecht". Im frühen Christentum war es üblich, Lammfleisch unter den Altar zu legen, das geweiht und schließlich am Auferstehungstag als erste Speise gegessen wurde. 

Das Symbol vom Osterlamm hat seinen Ursprung bereits im Neuen Testament. Mit dem Lamm ist Jesus selbst als Lamm Gottes gemeint, denn bei Johannes 1,29 steht: "Seht, das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt." Damit werden der Tod und die Auferstehung Jesu angesprochen, durch die er die Menschen erlöst hat. Daher findet das Symbol des Lammes zur Osterzeit die häufigste Verwendung, weil genau diese Erlösungstat in jenen Tagen besonders gefeiert wird. Aus der Bezeichnung Jesu Christi als das wahre Paschalamm entwickelte sich der Brauch, zu Ostern ein Brot in der Form eines Lammes zu backen (Osterbrot). Dieses wird auch zu älteren Menschen gebracht wird, die nicht mehr zur Kirche gehen können. Zudem ist es üblich, kleine Geschenke in Form des Osterlammes (z. B. aus Schokolade) zu verschenken oder als Dekorationsartikel aufzustellen.

Die lustigen Palmbuschen

Palmbuschen werden in vielen Regionen Österreichs am Palmsamstag mit farbenfrohen Bändern dekoriert. Oft werden in die Palmbuschen Palmkatzerl - Zweige mit Blüten von Weidenbäumen - und Buchsbaumzweige eingebunden. Besonders gerne tragen die Kinder diese Palmbuschen mit sich, die Lebenskraft und den bunten Frühlingseinzug symbolisieren. In manchen Regionen kommen die Palmbuschen auf bis zu 15 Meter hohe Stangen, die meist von den Buben oder Männern getragen werden. Gerade gewachsene Haselnusszweige werden an ihrem oberen Ende mit weißen Palmkätzchen sowie Buchszweigen, die das grüne Leben verkörpern, geschmückt. Wer nicht genügend Palmkätzchen entdeckt, behilft sich mit Wacholder.

Albin Schretter mit einem fertigen Palmbuschen
  • Albin Schretter mit einem fertigen Palmbuschen
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... Und dann ab zur Palmweihe

Die Palmbuschen werden am Ostersonntag in die Kirche getragen und dort geweiht. Nach der Palmweihe und den feierlichen Prozessionen werden die Palmbuschen zu Hause aufgehängt, manche hängen sie zum "Herrgottswinkel" (Ecke an der Wand beim Esstisch). Sie schützen das Haus und seine Bewohnerinnen und Bewohner vor Unheil. Dort bleiben sie in den meisten Fällen fast ein Jahr bis zum Aschermittwoch stehen. In manchen Orten ist es aber auch üblich, die Palmbuschen aufs Feld zu stecken, um die Ernte zu schützen – quasi ein Art Joker, den man aber nur einmal im Jahr einsetzen kann. Die Gebinde bleiben dort bis zu den winterlichen Rauhnächten, dann werden sie in den warmen Stuben geräuchert. Die Palmbuschen werden dann verbrannt und mit der Asche malt man ein Kreuz auf die Stirn. Das Aschekreuz soll Kraft spenden und steht für Reinigung. 

Palmesel-Prozessionen

Um den Einzug von Jesus in Jerusalem darzustellen, entstand der Brauch, bei Prozessionen hölzerne Palmesel mit einer darauf sitzenden Christusfigur mitzuführen. Der Pucher Palmesel (Salzburg) etwa stammt aus dem 17. Jahrhundert. Jedes Jahr am Palmsonntag tragen vier Burschen vom örtlichen Trachtenverein den gut 100 Kilo schweren Esel mit Zaumzeug aus Kaurimuscheln und die Christusfigur mit einem Palmzweig durch den Ort.

In ganz Österreich lodern Osterfeuer

Über mehrere Wochen hinweg errichten Menschen die oft kunstvoll gezimmerten Holztürme, die bis zu zehn Meter hoch werden. In der Nacht auf Ostersonntag werden sie dann abgebrannt. Dies ist – wie viele andere Osterbräuche – ursprünglich kein christlicher, sondern ein heidnischer Brauch. Heute jedoch interpretiert man das Osterfeuer als Freudensymbol über die Auferstehung Jesu.

In der Nacht auf Ostersonntag werden die Osterfeuer dann abgebrannt.  | Foto: KK
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Die Fastenkrippe

Nicht nur zu Weihnachten gibt es Krippen, sondern auch zu Ostern. Mit Hilfe von kleinen, geschnitzten Figuren und einer Landschaftskulisse stellt man eine Szene aus der Bibel dar. Zu Ostern ist es der Leidensweg Jesu – das bedeutet Angst, Folter, Verzweiflung und der Tod. Manche Krippen stellen auch schon den Einzug Jesu am Palmsonntag dar.

Böllerschießen

Am Ostersonntag werden spezielle Böllergeräte mit Schwarzpulver gefüllt, mit einem Stoppel verschlossen und danach angezündet. Das erste Mal werden die Böller um 6.00 Uhr gezündet, dann um 12.00 Uhr und auch zur Abendandacht. Der Brauch wird in der südlichen Steiermark auch bei großen Hochzeiten praktiziert.

Osterkreuzhoazn

In der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag werden in manchen Gegenden Osterkreuze entzündet. Die Kreuze bleiben meistens bis zum "Kleinostersonntag" hell. Heute werden die Kreuze oft mit LED-Birnen beleuchtet. Bei der Illuminierung gibt es auch oft ein Osterfeuer und eine kleine Veranstaltung beim Kreuz.

Widderzug

Am ersten Samstag nach Ostern wird in Osttirol ein Widder mit Blumen und bunten Bändern geschmückt und in die Kirche gebracht. Beim Gottesdienst wird das Tier dreimal um den Altar geführt und dann in der Messe verlost.

Gonesrennen

Etwas typisch Salzburgerisches, besser gesagt, Lungauerisches. "Gones" steht für den Gänserich, das Rennen ist ein Fangenspiel, zu dem sich junge Leute gewöhnlich am Ostermontag treffen. 


"Oaradln"

Das "Oaradln" (Eier verradeln) ist ein österlicher Brauch in der Welterbegemeinde in Obertraun. Dem Unordentlichen wurde seine Unordentlichkeit vor Augen geführt. Von Ostersonntag auf Ostermontag darf von der Dorfjugend alles, was auf Rädern frei herumsteht, auf Dächer, Bäume, Laternen etc. gehängt werden. Die Heuwägen, Schubkarren – und neuerdings auch Fahrräder – müssen dann gesucht und mühsam heruntergeholt werden.

"In d'Grean gehen"

Als "In d'Grean gehen" wird der Brauch der Weinhauer und Weinkellerbesitzerinnen bzw. -besitzern vor allem in Ostösterreich bezeichnet, am Ostermontag ihre Keller zu öffnen und Speis und Trank für die Lesehelferinnen bzw. -helfer, Freunde und die Familie bereitzustellen. Dabei wird der frische Wein verkostet und das Erwachen der Natur gefeiert.

Osteressen

Kren, gefärbte Eier, Schinken und der süße Osterstriezel sind der kleinste gemeinsame Nenner, wenn es darum geht, was in Österreich zu Ostern serviert wird.

Osterbrot
Das Osterbrot ist ein leicht süßliches Brot und besteht aus Germteig (mit oder ohne Rosinen). Sehr beliebt ist auch der Osterstriezel (geflochtener Zopf, Germteig), das Osterlamm (Backform ist ein Lamm, Biskuit- und Sandteig), und die Osterpinze (in der Größe eines Krapfen, Germteig).

Osterpinze | Foto: Uschi R.

Kärnten: Reindling
Der süße "Reindling" oder "Wazan" (Weizernes) ist ein Kuchen aus Germteig mit einer Fülle aus Nüssen, Rosinen und Zimt. Er trägt seinen Namen von der Backform, dem "Reindl" aus gebranntem Ton. Dazu mundet die "gefüllte Butter" besonders gut. Dabei handelt es sich um Butter, um die sich eine Fülle aus einem Mohn-Honig-Rosinen-Gemisch hüllt. Typisch für Kärnten ist es sogar, ein Stück Osterreindling mit der gefüllten Butter zu bestreichen und es mit Schinken und Kren zu belegen.

Fleisch segnen
Am Karsamstag oder nach der Auferstehungsfeier in der Osternacht – Fleisch zu segnen, hat eine lange Tradition. Nach der kirchlichen Zeremonie findet sich die ganze Familie ein, um gemeinsam die Osterjause zu genießen. Dieses rituelle Brauchtumsessen wird noch heute in vielen Familien gepflegt und soll Glück und Gesundheit für das ganze Jahr bringen.

Oberösterreich: Herzerl vom "Liebstattsonntag"
Im 17. Jahrhundert kam in Gmunden in Oberösterreich der Brauch auf, an diesem Tag den Armen ein Essen auszugeben und damit "Lieb abzustatten". Inzwischen hat sich der Brauch gewandelt und wird auch in anderen Regionen in Oberösterreich gepflegt: Heute schenkt man sich am "Liebstattsonntag" verzierte Lebkuchenherzen als Zeichen der Zuneigung und Freundschaft. Neben dieser liebevollen Geste wird dieser besondere Tag mit einem Festumzug, diversen Konzerten und Ausfahrten der Traunsee-Schifffahrt gefeiert. Der Liebstattsonntag gehört zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Oberösterreich: "Godnküpfi"
Rund um Ostern feiern katholische Mostviertler den "Godntag": An diesem Tag kommen die Taufpatinnen bzw. Taufpaten – im Mostviertel "Godn" genannt – zu Besuch und haben ein flaumiges Mitbringsel für die Kinder im Gepäck: das "Godnküpfi". Hergestellt aus zartem Hefeteig, kunstvoll geflochten und zu einem großen Kipferl geformt, ist die süße Köstlichkeit fester Bestandteil des kulinarischen Brauchtums an den Osterfeiertagen. Die Brioche wird mit einer Münze gespickt, zusammen mit den Ostereiern überreicht und kommt am Ostersonntag neben dem traditionellen Osterschinken auf den Tisch.

Salzburg: Gebildebrote
Das ist nichts anderes als von Hand geformtes Brot, aber in Salzburg hat es zu Ostern viele Formen, als Osterpinze aus Germteig, als "Osterfleck" im Pinzgau, kranzförmig mit einem Ei in der Mitte. Von den "Godnleit", also den Taufpatinnen und Taufpaten, bekommt man genau das zu Ostern geschenkt. Zum Gebildebrot gehört auch die Breze, die man am Palmbuschen findet.

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