Weihnachten naht
Wie nachhaltig Christbäume im Topf wirklich sind

Mehr als eine Million Bäume werden allein in Niederösterreich jedes Jahr gefällt und auch hier liegt das Thema Nachhaltigkeit im Trend. | Foto: Pixabay
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Weihnachten ohne einen festlich geschmückten Weihnachtsbaum? Kaum vorstellbar. Wenn es um den Christbaum geht, dann gibt es viele Zugänge, auch die Nachhaltigkeit wird immer mehr Thema: Etwa Biobaum oder doch Plastik. Aus welchem Bundesland die meisten Christbäume stammen und was man bei einem Topf-Christbaum beachten sollte.

ÖSTERREICH. Die einen haben ihn schon aufgestellt, aus dem Kellerabteil geholt oder denken noch gar nicht daran. Laut Wirtschaftskammer werden pro Jahr rund 400 000 Christbäume beispielsweise in Wien verkauft, die meisten würden ihn am dritten Adventwochenende besorgen.

Die niederösterreichischen Bauern sind übrigens Hauptversorger der Bundeshauptstadt Wien. Rund die Hälfte aller heimischen Christbäume in Österreich stammt aus Niederösterreich, insgesamt werden 1,1 Millionen Euro aus Niederösterreich verkauft. "An zweiter Stelle liegt mit 16,9 Prozent die Steiermark, gefolgt von Oberösterreich mit einem Anteil von 10 Prozent. Burgenland hält 7,2 Prozent, Kärnten und Salzburg jeweils 3,4 Prozent, Tirol 2,2 Prozent, Vorarlberg 0,8 Prozent und Wien 0,4 Prozent", wie die ARGE NÖ Christbaum- und Schmuckreisigproduzenten auf meinbezirk-Anfrage mitteilt.

Aufgrund der gestiegenen Produktions- und Transportkosten waren auch auf den Christbaumhöfen in Niederösterreich leichte Anpassungen notwendig. Die Durchschnittspreise für Tannen liegen nun zwischen 15 und 39 Euro pro Laufmeter. Es handle sich wenige Euro mehr. Eine von der Arbeiterkammer durchgeführte Preiserhebung in der Steiermark offenbart eklatante Preisdifferenzen: Zwischen sieben und 35 Euro liegen die Preise pro Meter Nordmanntanne. Auch bei den Preisen für das Aufstellen notwendiger  Holzkreuze wurden markante Preisunterschiede verzeichnet. Vor allem bei kleineren Bäumen lohne sich ein Vergleich. 

Weihnachtsbäume werden bei lokalen Christbaumhändlern bis hin zu Möbelhäusern angeboten. | Foto: Siedlerverein Ohlsdorf
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Nordmannstanne vs. Fichte

Die Hauptproduktionsgebiete für Christbäume liegen im südlichen Waldviertel (Jauerling, Bezirk Krems). Durch das milde Klima der Donau ist es ideal für die Christbaumzucht. Der beliebteste Christbaum ist die Nordmannstanne. "Mit ihrem dichten Nadelkleid und der satten grünen Farbe steht ihr Schmuck jeder Art. Alles in allem der perfekte Familienbaum. Drei Viertel aller Christbäume sind Tannenarten, allen voran Nordmannstannen. Ihre Beliebtheit ist in den letzten Jahren – vor allem in Wien – stark gestiegen. Die Nordmannstanne zeichnet sich durch weiche Nadeln und eine satte grüne Farbe aus", so die Arges weiter. Fichtenarten liegen auf Platz zwei, "ihnen eilt der Ruf voraus, zu stechen. Dabei gebe es laut Arge mittlerweile Züchtungen mit weichen Nadeln. An Fichten ist besonders ihr frischer Duft hervorzuheben. 

Christbäume aus Österreich werden möglichst naturnah und nach den strengen Bestimmungen der heimischen Landwirtschaft aufgezogen, betonte die Arges mit Verweis auf eine aktuelle Studie, die  einen positiven Einfluss auf das Vorkommen bestimmter Vogelarten wie zum Beispiel Neuntöter und Heidelärche habe. Für jeden geernteten Baum werde ein neuer nachgepflanzt im Sinne der Nachhaltigkeit. Da der Transport die meisten Emissionen verursacht, leistet ein Weihnachtsbaum aus Österreich einen aktiven Beitrag zur Entlastung der Umwelt. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Wegstrecke eines heimischen Christbaums vom Feld bis zum Verkaufsplatz beträgt 40 Kilometer. Ein Baum aus Nordeuropa legt mehr als 1000 Kilometer zurück. In ihrer Wachstumszeit benötigt ein Hektar Christbaumkultur innerhalb von 10 Jahren 95 bis 143 Tonnen Kohlendioxid. Im selben Zeitraum produzieren die Bäume 70 bis 105 Tonnen Sauerstoff. 

Heimische Bäume erkennt man an der Herkunftsschleife. | Foto: Ness Rubey
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Trend beim Christbaumkauf

Immer mehr Menschen entscheiden sich nicht nur für einen, sondern gleich für zwei Bäume im Haus. Einer ist für den Heiligen Abend bestimmt, der andere dient als Außendeko", hieß es in einer Aussendung der Arges. Dennoch wird auch der Einsatz von Topfbäumen als nachhaltige Alternative in Betracht gezogen. "Tannenbäume haben tiefe Wurzeln. Topfbäume benötigen einen enorm großen Topf, um den lebensnotwendigen Raum für die Wurzeln zu bieten. Dies wäre für die Verbraucher äußerst unpraktisch und mühsam. Daher wird oft ein radikaler Wurzelschnitt vorgenommen." Dadurch können kleinere und handlichere Töpfe angeboten werden, was jedoch zur Folge hat, dass der Baum nach Weihnachten nicht überlebensfähig ist.

Nachhaltig

Karin Enzenhofer vom WWF rät zu biologisch angebauten Bäumen: “Das garantiert unter anderem, dass beim Anbau keinerlei chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder Dünger eingesetzt wurden. Der Boden wird außerdem nicht so intensiv bewirtschaftet und somit weniger in Mitleidenschaft gezogen.” Ein konventioneller, mit Pestiziden behandelter Baum kann diese Stoffe im warmen Wohnzimmer abgeben. Jedoch ausdrücklich biologisch werden nur 1 bis 2 Prozent der Anbauflächen in NÖ bewirtschaftet.

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