Datenmissbrauch im Auto
FPÖ fordert Gesetz gegen "fahrende Wanzen"

Aufgrund der Digitalisierung im Fahrzeugbereich mutieren Autos zunehmend zu "fahrenden Wanzen", warnt die FPÖ. | Foto: Pixabay
3Bilder
  • Aufgrund der Digitalisierung im Fahrzeugbereich mutieren Autos zunehmend zu "fahrenden Wanzen", warnt die FPÖ.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Adrian Langer

Moderne Fahrzeuge sind heutzutage mit einer Vielzahl verschiedener Computersysteme ausgestattet, die aktiv Daten über ihre Nutzer und deren Aktivitäten sammeln. Vor solchen "Auto-Wanzen" warnt die FPÖ und fordert gesetzliche Anpassungen. 

ÖSTERREICH. Viele große Automarken spionieren ihre Kunden aus. Eine Studie der Mozilla Foundation kritisierte im vergangenen Jahr die großen Pkw-Hersteller als Datenkraken, die mit ihren Fahrzeugen und online massenhaft persönliche Informationen sammeln – darunter auch solche zu Gewicht und Gesundheitszustand. Die Daten fallen zum einen in den Fahrzeugen an, die zunehmend mit Innenraumkameras und -mikrofonen ausgestattet sind. Auch über Telematik-Systeme und die gekoppelten Handys erhalten die Hersteller Zugriff auf persönliche Informationen. Nicht zuletzt werden auch Apps, Unternehmenswebsites und Händlerkontakte ausgewertet.

Freiheits- und Bürgerrechte in Gefahr

Die FPÖ sieht in der Datensammelwut die Freiheit und Bürgerrechte in Gefahr und in weiterer Folge könnte diese Praxis "zur Bestrafung der Bevölkerung" führen, warnt deren Generalsekretär, Christian Haafenecker in einer Pressekonferenz am Montag. Autohersteller würden mehr Daten sammeln als notwendig. 84 Prozent der Automarken verkaufen diese Daten zur Marktforschung und rund 50 Prozent teilen diese ohne richterliche Anordnung an Regierungsbehörden zur Strafverfolgung, zitierte Hafenecker weitere Ergebnisse der Studie. 

Hafenecker fordert eine Adaptierung der gesetzlichen Regelungen.  | Foto: Screenshot livestream
  • Hafenecker fordert eine Adaptierung der gesetzlichen Regelungen.
  • Foto: Screenshot livestream
  • hochgeladen von Adrian Langer

Dienste dauerhaft deaktivieren

Insbesondere die Beschaffungsagentur des Bundes gerät hier in die Kritik, betonte der Generalsekretär. Sie steht derzeit vor der Bestellung von über 600 neuen Fahrzeugen bei einem chinesischen Automobilhersteller. „Der Witz an der Sache ist, dass man Bundesbeamten Tiktok am Diensthandy verboten hat, man setzt aber Spitzenbeamte in fahrende Wanzen hinein“ - ein „Schwachsinn“, wie Hafenecker sagte. „Wenn ÖVP und Grüne so eine Anschaffung machen, dann sind sie das größte Sicherheitsrisiko und niemand anderer.“ 

Bei der Beschaffung von Dienstautos hat sich nach Kritik Oberösterreichs Regierung doch gegen den chinesischen Automobilhersteller BYD entscheiden und setzt künftig auf eine Leasingvariante mit europäischen Anbietern, wie Hafenecker anmerkt.

Es brauche nun gesetzliche Anpassungen, um die Bürger zu schützen. Autokäufern müsse die Möglichkeit gegeben werden, solche Dienste niederschwellig deaktivieren zu können.

Das könnte dich auch interessieren:

Sicherstellung von Handys nur noch mit Richter
23.000 Stammdaten von Studierenden widerrechtlich heruntergeladen

Landtagsparteien einigen sich auf Schutz persönlicher Daten

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.