ÖAMTC Winterreifentest 2023
Nicht alle Reifen bestehen im Winter

Beim Winterreifentest 2023 des ÖAMTC fielen drei der 32 getesteten Reifen durch.  | Foto: stock.adobe.com/Symbolfoto
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Bald ist es wieder so weit und der Winter verlangt den Reifen alles ab. ÖAMTC und ADAC haben deshalb ihren Winterreifen-Testbericht 2023 veröffentlicht. Drei der 32 getesteten Pneus erhielten ein "nicht genügend", elf waren "gut". Weitere 18 schnitten "befriedigend" ab. Darunter die Dimensionen 205/60 R16 92H und 225/45 R17 91H.

ÖSTERREICH. Von 1. November bis 15. April gilt die Winterreifenpflicht in Österreich. Schneeketten sollten spätestens dann immer mitgeführt werden, falls die Fahrbahn vereist, matschig oder schneebedeckt ist. Für Pkw und Lkw bis zu 3,5 Tonnen gibt es allerdings keine generelle sondern nur eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass bei winterlichen Fahrbedingungen Winterreifen montiert sein müssen. 

Tops und Flops der Dimension 205/60 R16 92H

Für Reifen der Dimension 205/60 R16 92H fallen die Ergebnisse größtenteils positiv aus. Zwei Ausreißer, der Austone Athena SP-901 und Lassa Snoways 4, fielen durch und erhielten ein "nicht genügend". "Sieben der 16 Kandidaten schaffen die Gesamtnote 'gut', vier davon überzeugen in beiden Hauptkriterien, also sowohl in der Fahrsicherheit als auch in der Umweltbilanz", fasst ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl zusammen.

Die Detailergebnisse geben Aufschluss darüber, welches Modell am besten für das eigene Auto geeignet ist. Modelle von Michelin oder Dunlop überzeugen mit hohem Fahrkomfort und guter Performance auf trockenen Straßen. Auf der Schneefahrbahn kann besonders Hankook punkten.

Reifen, die bei tiefwinterlichen Verhältnissen gut abschneiden, haben oft Schwächen in anderen Bereichen. | Foto: ÖAMTC
  • Reifen, die bei tiefwinterlichen Verhältnissen gut abschneiden, haben oft Schwächen in anderen Bereichen.
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In dieser Dimension schnitten sieben der 16 getesteten Pneus mit "befriedigend" ab. Jeder von ihnen hatte zumindest in einem Sicherheitskriterium Schwächen. "Wer sich für eines dieser Modelle interessiert, sollte genau überlegen, bei welchen Verhältnissen er:sie hauptsächlich unterwegs ist", stellt der ÖAMTC-Experte klar, rät aber nicht grundsätzlich von einem Kauf dieser Reifen ab. "Die Bedingungen in unseren Breiten sprechen aber in der Regel für einen Reifen, der besonders auf nasser Straße gut funktioniert."

Als Allrounder können die Test-Reifen aber durchaus punkten. Man muss sie nur entsprechend der Anforderungen auswählen. "Ab und an gibt es aber dennoch den klassischen Zielkonflikt, so zum Beispiel beim Austone Athena SP-901, der auf winterlicher Fahrbahn der Beste unter den 205ern ist. Im Gegenzug ist er bei trockenen Verhältnissen nur 'genügend' und besonders schwach bei Nässe, was zu einem 'nicht genügend' in der Gesamtwertung führt", so der Experte. Der Lassa Snoways 4 kann zwar bei trockener wie nasser Fahrbahn punkten, aber kommt mit Schnee nur schwach zurecht und erhielt deshalb die Gesamtnote "genügend". 

Die besten Winterreifen im Test (205/60 R16)

  • Dunlop Winter Sport 5 (Gesamtnote 2,2)
  • Michelin Alpin 6 (Gesamtnote 2,2)
  • Goodyear UltraGrip 9+(Gesamtnote 2,3)
  • Continental WinterContact TS 870 P (Gesamtnote 2,4)
  • Hankook Winter i*cept RS3 (Gesamtnote 2,4)
  • Bridgestone Blizzak LM 005 (Gesamtnote 2,4)
  • Firestone Winterhawk 4 (Gesamtnote 2,5)

Die schlechtesten Winterreifen im Test (205/60 R16)

  • Lassa Snoways 4 (Gesamtnote 5,2)
  • Austone Athena SP-901 (Gesamtnote 5,3)

Bei der Wahl des Reifens sollten die Detailergebnisse der Gesamtnote vorgezogen werden. | Foto: ÖAMTC
  • Bei der Wahl des Reifens sollten die Detailergebnisse der Gesamtnote vorgezogen werden.
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Großteil der Dimension 225/45 R17 91H  "gut"

Ein Viertel der 16 Reifen mit der Dimension 225/45 R17 91H schnitten "gut" ab. Den Unterschied machen auch hier wieder die Details, weiß Kerbl: "So ist unter den vier besten Modellen beispielsweise der Continental WinterContact TS870 sowohl in der Umweltbilanz als auch in der Sicherheit auf hohem Niveau, während der Alpin 6 von Michelin bei der Fahrsicherheit etwas schwächer, hinsichtlich Umweltbilanz etwas stärker ist. Beim Goodyear UltraGrip Performance + ist hingegen die Laufleistung eine kleine Achillesferse, dafür überzeugt er hinsichtlich Kraftstoff-Verbrauch. Der Dunlop Winter Sport 5 leistet sich schließlich leichte Schwächen in der Fahrsicherheit, ist aber hinsichtlich Laufleistung einer der besten."

Der Großteil schnitt auch hier mit "befriedigend" ab. "Als Faustregel gilt: Schwächen in einer Kategorie werden meist durch Stärken in einer anderen aufgehoben, wobei die Unterschiede in der Regel nicht allzu groß sind", weiß Kerbl. Das sollte auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt und dementsprechend ausgewählt werden. 

Durchgefallen in der Dimension 225/45 R17 91H ist der Kormoran Snow. Bei tiefwinterlichen Verhältnissen und in Sachen Umweltbilanz kann er sich zwar behaupten, versagt aber auf trockener wie nasser Fahrbahn.

Die besten Winterreifen im Test (225/45 R17)

  • Continental WinterContact TS870 (Gesamtnote 2,0)
  • Michelin Alpin 6 (Gesamtnote 2,2)
  • Goodyear UltraGrip Performance + (Gesamtnote 2,2)
  • Dunlop Winter Sport 5 (Gesamtnote 2,4)

Der schlechteste Winterreifen im Test (225/45 R17)

  • Kormoran Snow (Gesamtnote 5,4)
Insgesamt wurden 32 Reifen in zwei Dimensionen getestet. | Foto: ÖAMTC
  • Insgesamt wurden 32 Reifen in zwei Dimensionen getestet.
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Empfohlen wird also nicht auf das Gesamtergebnis zu schauen, sondern die Wertung in den einzelnen Kategorien zu berücksichtigen und ein Modell entsprechend der eigenen Anforderungen auszuwählen.

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