Test
Welche E-Autos im Winter am wenigsten Reichweite verlieren

- Der österreichische und norwegische Automobilclub haben 29 E-Autos bei Kälte getestet.
- Foto: ÖAMTC
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Elektroauto-Fahrer sind mit dem bekannten Problem vertraut: Im Winter nimmt die Reichweite der Batterie deutlich ab. Ein Test zeigt, welche Modelle sich besonders gut in der kalten Jahreszeit behaupten.
ÖSTERREICH. Jedes Jahr führt der NAF, der norwegische Partnerclub des ÖAMTC, den "El Prix", den weltweit größten Reichweiten- und Ladetest für Elektroautos aus. Insgesamt wurden 23 Elektrofahrzeuge getestet, wobei die Ergebnisse teilweise durchwachsen ausfielen. Ein Fahrzeug aus China konnte sich jedoch als Sieger behaupten.
"Wir haben uns angesehen, ob und in welchem Umfang die tatsächliche Reichweite von den Hersteller-Angaben abweicht. Gefahren wurde, bis der Akku komplett leer war", erklärt Florian Merker in einer Aussendung, der für den ÖAMTC beim aktuellen Wintertest vor Ort war. Insgesamt wurden in Norwegen über 1.000 Höhenmeter überwunden, die Außentemperatur bewegte sich zwischen -5 und -10 Grad Celsius – die Ergebnisse sind also durchaus für österreichische Gegebenheiten relevant, heißt es.

- Teilweise bis zu 30 Prozent Unterschied gab es bei einzelnen Modellen.
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30 Prozent weniger Reichweite
Im Vergleich zu den Herstellerangaben müssen E-Auto-Fahrer im Winter im Extremfall mit über 30 Prozent geringerer Reichweite rechnen. Dabei kann das Verhalten einzelner Fahrzeuge höchst unterschiedlich sein. "Der XPeng G9 hat laut WLTP eine Reichweite von 520 Kilometern. Im sommerlichen Praxistest schaffte er fast 590 Kilometer, im Winter nur 452 Kilometer, was bedeutet, dass der WLTP in diesem Fall den Mittelwert sehr gut trifft. Anders beim Toyota bz4X AWD: Dessen Reichweite lag im Sommer um drei Prozent, im Winter um knapp 32 Prozent unter dem WLTP-Wert von 460 Kilometern", gibt der Experte zu bedenken.
Eine bemerkenswerte Ausnahme im Reichweiten-Test stammt aus China: Der HiPhi Z, noch weitgehend unbekannt in Europa, konnte im norwegischen Winter erst nach 522 Kilometern die Batterie erschöpfen. Natürlich ist das Ergebnis des HiPhi Z derzeit vor allem aus technischer Sicht interessant, da der Kaufpreis derzeit bei etwa 100.000 Euro liegt.

- Für die Kaufentscheidung von Konsumenten wird die Verfügbarkeit von Ladestationen und die Effizient der Akkus immer wichtiger.
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Netz an Ladestationen
Beim Laden zeigt sich, dass die Hälfte der Testkandidaten weniger als 30 Minuten für eine Ladung von zehn auf 80 Prozent braucht. "Dabei zeigte sich auch, dass größere Batterien nicht nur für die maximal mögliche Reichweite relevant sind, sondern auch schneller geladen werden", so Merker. Für den Experten sind aktuelle E-Autos sowohl in Hinblick auf Reichweite als auch Ladetechnik sehr ausgereift. Jetzt komme es beim Kauf auf die Verfügbarkeit von Ladestationen und die Effizienz der Akkus an.
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