Testphase läuft an
17-Punkte-Programm soll 2. Welle im Herbst verhindern
Der Ministerrat gab heute grünes Licht für das 17-Punkte-Corona-Aktionsprogramm des Gesundheitsministeriums. Die Kernstücke des Aktionsprogramms sollen die bereits vor vier Wochen angekündigte Corona-Ampel sowie eine Corona-Kommission bilden.
ÖSTERREICH. Im August soll der Probebetrieb der Corona-Ampel bundeseinheitlich starten und im September in den Regelbetrieb übergehen. Vier Indikatoren sind für die vierfärbige Ampel ausschlaggebend: Sieben-Tages-Fallzahlen, Kapazitäten in den Spitälern, Cluster und die Anzahl der Tests in Relation zur Bevölkerung. Je nach Stufe -grün/niedrig, gelb/mittel, orange/hoch und rot/akut- sollen dann Schritte zur Eindämmung gesetzt werden.
"Möglichst kleinräumige Eingriffe"
Eine eigens eingerichtete Corona-Kommission, bestehend aus fünf Vertretern des Bundes aus Krisenstab, Bundeskanzleramt und Gesundheitsministerium sowie je einem Vertreter aus den Bundesländern, soll die Parameter definieren und der Politik Maßnahmen empfehlen. Bereits kommende Woche beginnt die Kommission mit der Arbeit. Viele Details sind aber noch ungeklärt. Laut Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) soll die Kommission in nächster Zeit die Leitlinien für die Ampel ausarbeiten, also festlegen, welche Schritte bei welcher Farbe gemacht werden sollten. Wo sie abrufbar sein wird, wurde noch nicht mitgeteilt. Auch Fragen zur rechtlichen Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen blieben vorerst offen.
Ziel des Aktionsprogramms sei unter anderem die Stärkung des Risikobewusstseins und eine bessere Ausgangslage für den Herbst zu schaffen, denn „die Herausforderungen werden im Herbst groß sein, sie sind es jetzt schon“, so Anschober. Dabei erwähnte der Minister die wachsende Bewegungsfreiheit und die Reisetätigkeit. Zudem soll die Testungen weiter erhöht und auch bei asymptomatischen Personen ausgeweitet werden, denn deren Zahl sei vergleichsweise hoch, so Anschober. Er appellierte in diesem Zusammenhang auch an die Tourismuswirtschaft, das Personal durchtesten zu lassen.
Schutzausrüstung, Corona-App
Das Kontaktpersonenmanagement soll schneller und professionalisiert werden. „Wir arbeiten zudem an einem Bereich, der in Deutschland schon weiter verbreitet ist: das Hinterlegen von Kontaktdaten auf freiwilliger Basis“, so der Minister, der betonte, dass dies Datenschutz-konform passieren müsse. Im Zuge dessen bewarb Anschober nochmals die Corona-App: „Mein großer Appell ist, jetzt die App zu installieren“.
Verstärkte Kontrollen der Quarantäne sollen kommen, mehr Schutzausrüstungen und Medikamente werden angeschafft und die Vorbereitungen für den Corona-Impfstoff laufen: „Den gibt es zwar noch nicht, aber wir kümmern uns, dass wir für den Tag X ausreichende Lieferungen garantieren können“, so Anschober.
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