58.686 Ansuchen im Jahr 2023
48 Prozent weniger Asylanträge gestellt

Mit vorläufig 58.686 Asylanträgen gab es 2023 um 48 Prozent weniger Ansuchen als 2022. | Foto: stock.adobe.com/mar1sha
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2023 ging die Zahl der Asylanträge deutlich zurück. Das Innenministerium spricht vorläufig von 58.686 Ansuchen. Ist diese Zahl korrekt, so wären es um 48 Prozent weniger Asylanträge als 2022. Rund 30.000 Asylwerbende haben sich dem Verfahren entzogen, weil sie für gewöhnlich weitergereist sind.

ÖSTERREICH. Zwar steigt die Zahl jener, die sich entziehen in den letzten Jahren immer weiter, so war es im Fünf-Jahresschnitt trotz des Rückgangs eines der antragsstärksten Jahre. 2021 waren es knapp 40.000 Ansuchen, 2018 und 2019 jeweils um die 13.000. Das Hoch von 88.340 im Jahr 2015 konnte bisher nur das Jahr 2022 toppen mit 112.272 Ansuchen. Das war vor allem auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zurückzuführen.

Der größte Anteil der Antragsstellenden kommt aus Syrien. aber auch afghanische und türkische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger waren häufig unter des Asylsuchenden. 

3.000 mehr positive Bescheide

Bekannt ist, dass die Anträge besonders zum Jahresende weniger werden. So sollen es 2.508 im Dezember 2023 gewesen sein, was einem Minus von 64 Prozent verglichen mit demselben Monat 2022 entspricht. Diese Entwicklung läuft entgegen dem, was andere europäische Länder erleben, wie das Innenministerium betont. Beispielsweise in der Schweiz oder Norwegen wurden im Vorjahr um 18 Prozent mehr Asylanträge gestellt. Nur in Zypern oder Schweden ist ein Rückgang ähnlich dem österreichischen zu beobachten.

In 16.787 Fällen wurde in Österreich 2023 Asyl gewährt. Das sind um 3.008 mehr als 2022. Einen rechtskräftig negativen Bescheid vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) bzw. der Justiz gab es 60.513 Mal, wovon 33.480 Personen betroffen waren.

Einen negativen Bescheid gibt es aber auch dann, wenn Personen anstelle von Asyl subsidiären Schutz bekommen. Diesen Statur und humanitären Aufenthalt gewährte man von Jänner bis November rund 7.800 Personen.

Auch EU-Bürger abgeschoben

Laut Innenministerium setzte das BFA nach wie vor auf Eil- und Schnellverfahren. So erfolgten 8.421 negative Entscheidungen im Vorjahr innerhalb von 28 Tagen oder 72 Stunden. Das Bundesamt führte zudem über 12.600 Abschiebungen durch. 53 Prozent davon reisten selbstständig aus, die verbleibenden 47 Prozent wurden gezwungen.

Abgeschoben wurden nicht nur Flüchtlinge, sondern auch EU-Bürgerinnen und EU-Bürger, die ausreisen mussten. Bei 45 Prozent der zwangsweisen Abschiebungen lag eine strafrechtliche Verurteilung vor.

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