Strengere Richtlinien ab Montag
Anschober: "869 Neuinfektionen besorgniserregende Entwicklung"
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bekräftigt mit den am Samstag veröffentlichten Corona-Zahlen die Notwendigkeit der aktuellen bundesweiten Verstärkung der Maßnahmen gegen Corona.
ÖSTERREICH. "Diese Zahlen sind für diesen Zeitpunkt deutlich zu hoch. Jetzt muss mit aller Kraft daran gearbeitet werden, dass daraus keine exponentielle Steigerung in Richtung einer zweiten Welle wird. Noch nie zuvor wurde in Österreich so viel getestet (in den vergangenen 24 Stunden 14.674 Tests). Dadurch und durch die massiv erweiterte Teststrategie sind auch die aktuellen Infektionszahlen nicht vollständig vergleichbar mit den Zahlen des Frühlings. Aber 869 dabei festgestellte Neuinfektionen bei gleichzeitig 322 Neugenesenen in den vergangenen 24 Stunden sind eine besorgniserregende Entwicklung", so der Gesundheitsminister in einer Aussendung am Samstag.
209 stark erkrankte Fälle
5.363 Personen sind derzeit aktive Fälle, von denen 209 aktuell so stark erkrankt sind, dass sie in Spitälern behandelt werden, davon 42 in Intensivmedizinischer Betreuung. Diese Zahlen der Hospitalisierung sind "erfreulicherweise ebenso wie die Todeszahlen relativ stabil", so Anschober.
Private Feiern und Bars als Haupt-Clusterbildung
“Wir sehen ein Ansteigen der virologischen Aktivitäten in weiten Teilen Österreichs. Schwerpunkte der Zunahmen sind in Wien, Niederösterreich und Tirol. Die durchschnittliche Prozententwicklung bei Neuinfektionen in Österreich liegt bei einem Plus von 2,73 Prozent, in Wien bei 4,35 Prozent (bei sehr vielen Testungen) und den geringsten Zuwächsen in Kärnten mit 0,88 Prozent", so der Gesundheitsminister. Die regionalen Clusterbildungen würden aktuell in vielen Bereichen, vor allem bei privaten Feiern, in den Familien, in Vereinen und Bars gefunden werden.
Strengere Richtlinien ab Montag
Für Anschober bestätigt diese Entwicklung der Neuinfektionszahlen die Notwendigkeit der neuen Beschlüsse der deutlichen Ausweitung der Schutzmaßnahmen. Mit Gültigkeit ab Montag, Null Uhr, werden die massive Ausweitung des Mund-Nasenschutzes und die Beschränkung der Teilnehmerzahlen von Veranstaltungen in Kraft treten. "Die positiven Auswirkungen werden wir – wie uns die Erfahrung des Frühlings zeigt – nach 10 bis 14 Tagen auch in der Statistik wiederfinden. Zusätzlich wird die Corona-Kommission ihre Arbeit weiter intensivieren und kommende Woche zwei kurzfristige Risikoeinschätzungen durchführen. Auf Basis dieser professionellen Risikobewertungen werden wieder Empfehlungen für die Politik erarbeitet”, so Anschober. Generell zeige sich in Europa eine Trendwende zu weiter deutlich steigenden Infektionszahlen.
"Situation ist sehr ernst!"
Anschober: ”Wir stehen jetzt gemeinsam in ganz Europa und in Österreich vor einer großen Herausforderung. Die Zahlen und das Risiko steigern sich wieder deutlich. Und jeder einzelne von uns muss jetzt verstehen: Die Situation ist sehr ernst, wir müssen wieder alle Verantwortung übernehmen und zusammenhalten. Vor allem durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen, Mindestabstand und das Tragen des MNS, wo er sinnvoll und erforderlich ist. Wir alle entscheiden darüber, ob wir die Krise weiterhin gut bewältigen.”
Diese Maßnahmen sind ab Montag in Kraft
- Mund Nasen Schutz verpflichtend in Handel, Dienstleistungsbereichen, Behörden, in Schulen (außerhalb des Klassenzimmers) und bei allen Formen des Kundenkontakts.
- Einschränkungen bei Veranstaltungen: Indoor 50 Personen outdoor 100 Personen, Großveranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen indoor mit 1.500 Personen outdoor 3.000 Personen.
- Gastronomie: Mund-Nasen-Schutz für Kellner und Bewirtung nur an Sitzplätzen.
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