Nach Nehammer-Video
Babler buhlt um christlich-soziale Wähler

Andreas Babler nach dem Nehammer-Video: Ich weiß aus persönlichen Gesprächen, dass Sie nicht so denken. Dass Sie sich dafür schämen, wenn der Vorsitzende Ihrer Partei, die sich in einer christlich-sozialen Tradition sieht, vom Präsidenten der Caritas ausgerichtet bekommt, dass jemand, der so spricht, keine Ahnung von der Realität hat." | Foto:  GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
3Bilder
  • Andreas Babler nach dem Nehammer-Video: Ich weiß aus persönlichen Gesprächen, dass Sie nicht so denken. Dass Sie sich dafür schämen, wenn der Vorsitzende Ihrer Partei, die sich in einer christlich-sozialen Tradition sieht, vom Präsidenten der Caritas ausgerichtet bekommt, dass jemand, der so spricht, keine Ahnung von der Realität hat."
  • Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • hochgeladen von Barbara Schuster

SPÖ-Chef Andreas Babler nützt nach Auftauchen des Videos von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei einer Rede unter Parteigenossen die Gunst der Stunde und wirbt um die „verbliebenen Christlich-Sozialen in der ÖVP“.

ÖSTERREICH. In einem Brief von Parteichef Babler an diese Wählergruppe heißt es: „Gehen Sie ein Stück des Weges mit uns. Engagieren wir uns gemeinsam für eine Politik, die auf Solidarität setzt – auf Nächstenliebe –, für eine Politik, die Menschen zusammenbringt.“ 

"Von Grundsatz abgerückt"

Babler an die Wählerinnen und Wähler:

"Sie haben in der Vergangenheit viel ertragen müssen. Ihre Partei hat in schwarz-blauen Koalitionenauf das vergessen, was ich als Sozialdemokrat Solidarität nenne und Sie christliche Nächstenliebe. Sie ist von dem Grundsatz abgerückt, dass breite Schultern mehr tragen können. Dass die Werte, die wir privat unseren Kindern weitergeben auch für ganz Österreich gelten sollen: Dass wir jemandem die Hand reichen, wenn er stürzt und nicht auf ihn herabschauen. Und dass dies keine lästige Pflicht ist, sondern eine Verantwortung, die man mit Stolz trägt."

Babler sieht im "Gemeinsamen" und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt "eine große Kraft". Die ÖVP habe  den Wunsch nach dem Gemeinsamen und der Sorge füreinander aufgegeben. Sie habe die Großen aus der Verantwortung für die Kleinen genommen. Als Beispiele nennt er die Senkung der Steuern für Konzerne von einst 34 Prozent auf bald nur noch 23 Prozent, Pensionskürzungen, die Abschaffung der Hacklerregelung. Dem Gesundheitssystem habe die Partei eine Milliarde entzogen. Und Babler erinnert an die SMS-Nachrichten, in denen man die "hässlichen Worte" nachlesen konnte, dass sich die ÖVP als "Lobbyorganisationfür die Superreichen" verstehe.

Die ÖVP habe den ur-österreichischen Anspruch aufgegeben, dass "wir einander nicht egal sind in Österreich, sondern aufeinander schauen".

Mit dem Video, in dem Nehammer sich "verächtlich" über in Teilzeit arbeitende Frauen äußere, die ihre Kinder betreuen, habe er einen Tropfen erzeugt, der das Fass für viele ÖVP-Wähler zum Überlaufen gebracht habe.

Österreich sollte von einem Kanzler regiert werden, der die Menschen mag, sie respektiert und nicht verachtet. Babler:

"Ich kenne viele von Ihnen. Menschen, die sich mit Stolz als Christlich-Soziale begreifen, sind oftmalsjene, die bei der Feuerwehr, im Fußballverein, im Pfarrgemeinderat oder auch als ÖVP-Bürgermeister* in Verantwortung tragen. Ich weiß aus persönlichen Gesprächen, dass Sie nicht so denken. Dass Sie sich dafür schämen, wenn der Vorsitzende Ihrer Partei, die sich in einer christlich-sozialen Tradition sieht, vom Präsidenten der Caritas ausgerichtet bekommt, dass jemand, der so spricht, keine Ahnung von der Realität hat."

Der SPÖ-Chef nennt die Regierung eine, die den "Egoismus einiger weniger ins Zentrum stellt und auf die Anliegen der Vielen vergisst. Eine Regierung, die die Menschen zu Bittsteller*innen macht, anstatt sie zu respektieren."

Babler nennt es eine "unangenehme Wahrheit, dass Nehammer mit der FPÖ koalieren werde. Schließlich lädt der SPÖ-Chef die christlich-sozialen Wählerinnen und Wähler ein, ein Stück des Weges mit seiner Partei zu gehen.

Wen würdest du wählen, wäre Sonntag Wahltag?
Aufregung um virales Nehammer-Video
Nehammer legt nach Kritik mit Video nach

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.