Fahrverbote in Tirol
Bayerns Ministerpräsident rät von Österreich-Urlaub ab
Ministerpräsident Markus Söder übt scharfe Kritik an Tiroler Beschluss, Tirols Landeshauptmann Platter kontert.
ÖSTERREICH. Nachdem die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung am Mittwoch ankündigte, auch im Winter Fahrverbote für den Ausweichverkehr zu erlassen, meldete sich der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu Wort. "Offenkundig ist es so, dass in Tirol die Straßen so überfordert sind, dass der Skiurlaub dort wenig Sinn macht", erklärte Söder.
Mit dem Fahrverbot für den Winter auf dem niederrangigen Straßennetz will die Tiroler Landesregierung den Stau-Ausweichverkehr unterbinden. Immer wieder hatte der Ausweichverkehr zu einem Verkehrskollaps im Raum Reutte geführt. Söder zeigte sich davon unbeeindruckt und rät dazu, die Urlaubsplanung noch einmal zu überdenken: "Warum ungewollt in Österreich Geld lassen, wenn man in Bayern ein herzliches Dankeschön bekommt?"
Söder: "Verstoß gegen Europarecht"
Ab 21. Dezember werden bis zum 13. April 2020 bestimmte Straßen an den Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen für Stau-Umfahrer gesperrt. Der CSU-Chef erklärte, dass die Verbote zwar nicht überraschend kämen, sie seien aber "ein Verhalten, das Freunde einfach nicht tun sollten".
Laut Söder brauche es im Inntal kluge Lösungen, um eine Entlastung herbeizuführen. „Die Blockabfertigung wird zu einem echten Sicherheitsrisiko und verstößt gegen Europarecht“, betonte Söder. Es brauche auf einer der wichtigsten Transitstrecken gemeinsame Lösungen. Tirol alleine könne nicht über dieses europäische Thema entscheiden, sagte der bayerische Regierungschef.
In einer Pressekonferenz am Donnerstag konterte Tirols Landeshauptmann Günther Platter: „Die Bayern lassen sich nicht von Politikern vorschreiben, wo sie Urlaub machen“.
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