Förderungen
Bund finanziert Radwege für Gemeinden bis zu 100 Prozent

Lukas Hammer, Klima- und Energiesprecher der Grünen | Foto: Paul Rose

Radwege für Gemeinden können bis zu 100 Prozent Förderungen vom Bund holen: 50 Prozent der Investitionskosten übernimmt der Bund über das Gemeindepaket, einen Teil der Kosten das Umweltministerium. 

ÖSTERREICH. Immer mehr Österreicher wollen das Rad vermehrt für Erledigungen und den Arbeitsweg nützen, weil ihnen in Zeiten der Corona-Krise öffentliche Verkehrsmittel zu gefährlich sind. "Doch viele haben Angst mit dem Rad, weil ihnen aufgrund fehlender Radwege der Straßenverkehr zu gefährlich ist.", sagt Lukas Hammer, Umwelt-und Klimasprecher der Grünen im Gespräch mit den Regionalmedien Austria (RMA). Die Regierung will laut Regierungsprogramm den Radverkehrsanteil bis 2025 von sieben auf 13 Prozent erhöhen. Den Städten und Gemeinden bietet sich nun die Chance, den Bau neuer Radwege teils zur Gänze fördern zu lassen.

Die meisten Autofahrten kürzer als 2,5 km

Das Potenzial für eine klimafreundliche Verkehrswende ist laut Hammer hoch. „Der Straßenverkehr ist aktuell Österreichs Sorgenkind, was klimaschädliche Abgase betrifft. Dabei sind vier von zehn Autofahrten kürzer als fünf, jede fünfte Fahrt sogar kürzer als 2,5 Kilometer.  

„Noch nie gab es so viel Geld für den Ausbau von Radwegen! Wir reden hier von einem historischen Zeitfenster, wenn sich Städte und Gemeinden neue Radwege teils zur Gänze finanzieren lassen können“, sagt Hammer, der das Regierungsprogramm mitverhandelt hat. „Günstiger als jetzt wird es nicht mehr, man muss sich das Geld nur noch abholen.“

Diese Kosten übernimmt der Bund

Konkret können sich Gemeinden über das Gemeindepaket, bei dem der Bund 1 Milliarde Euro zur Verfügung stellt, Klimaschutzinvestitionen, insbesondere Radwege, fördern lassen. 50 Prozent der Investitionen werden nun übernommen. Mit dem Fördergeld können Gemeinden auch Grundbesitz von Privaten ablösen, wenn etwa ein Radweg auf einem privaten Grundstück errichtet werden soll. Im Frühling wurde zudem das Radverkehrsbudget, das dem Klimaministerium zur Verfügung steht, verzehnfacht. "Früher gab es ungefähr 4 Millionen Euro pro Jahr zur Förderung von Radinfrastruktur, aber nur für Gemeinden unter 30.000 Einwohner. Jetzt gibt es insgesamt 40 Millionen Euro. Die Gemeinden können davon 30-50 Prozent ersetzt bekommen. Diese beiden Förderungen (Gemeindepaket, Radverkehrsbudget) sind miteinander kombinierbar. Kombiniert ergibt das dann 80 bis 100 Prozent, die der Bund übernimmt.", erklärt Hammer weiter. Die Förderungen  betreffen auch etwa Photovoltaikanlagen, die zum Beispiel auf das Gemeindeschwimmbad installiert werden. Einreichen für Förderungen können Gemeinden man bis Ende nächsten Jahres.

Wie viel Budget aus dem Gemeindeinvestitionspaket für jede Gemeinde zur Verfügung steht, ist hier aufgelistet.

Gemeindepaket 2020: So viel liegt pro Gemeinde im Fördertopf

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