Diskussion um Pflicht
Dann kann dich der Chef zur Corona-Impfung zwingen
Die Corona-Impfung ist in Österreich freiwillig. Dennoch ist nun eine Diskussion um eine verpflichtende Immunisierung für bestimmte Berufsgruppen losgebrochen. Das sagt ein Experte dazu.
ÖSTERREICH. 5.274.913 Menschen (66,76 % der impfbaren Bevölkerung) hatten bis Freitagnachmittag mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten, davon haben 4.517.902 Menschen (57,18 %) einen vollständigen Impfschutz. Dennoch: Wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) immer wieder betont, muss das Tempo beibehalten werden, um die Pandemie zu bekämpfen. Neuerdings werden auch Rufe nach einer Impf-Pflicht für bestimmte Berufsgruppen laut.
Mückstein und Vizekanzler Werner Kogler (ebenfalls Grüne) hatten zuletzt etwa eine Impf-Pflicht im Gesundheitsbereich befürwortet. Diskutiert wird nun auch über eine ähnliche Lösung für Lehrer an den Schulen. Derzeit wollen sich 15 Prozent der Bevölkerung "auf keinen Fall" und weitere 8 Prozent "eher nicht" impfen lassen. Laut einer aktuellen Gallup-Umfrage würde fast die Hälfte der Befragten (1.000 Personen ab 16 Jahren) eine Impf-Pflicht für den Bildungsbereich befürworten, für den Bereich der Sozialberatung und -betreuung 50 Prozent.
Unter Umständen Zwang möglich
Doch können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter so einfach zur Corona-Impfung zwingen? Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer sehen solche Maßnahmen nicht als ausrechend gedeckt an. Doch wie der Arbeitsrechtsexperte Stefan Zischka von Deloitte gegenüber dem "Standard" sagt, ist das durchaus im Bereich des Möglichen. Es sei eine Sache der Abwägung. Unternehmen könnten eine Impf-Pflicht für die Angestellten einführen, wenn genug Impfstoff verfügbar ist und es keine gesundheitlichen Gründe gegen die Impfung sprechen. Ein weiterer Aspekt sei die Haftung der Mitarbeiter untereinander. Wenn ein Impf-Verweigerer seine Kollegen anstecke, könne das rechtliche Konsequenzen haben.
Zudem herrsche bei einigen Arbeitgebern indirekt bereits eine Impf-Pflicht. Denn man könne Bewerber danach auswählen ob sie geimpft sind oder das vorhaben. Verweigerer könnten zudem gekündigt werden.
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