FPÖ-Chats zu ORF
Die Pläne für Gabalier, Thür und Wehrschütz

Neue Chats der FPÖ aus dem Jahr 2019 zeigen die Umstrukturierungspläne von Vilimsky, Strache und Co. für den ORF. | Foto: Foto: diego.cervo/panthermedia
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  • Neue Chats der FPÖ aus dem Jahr 2019 zeigen die Umstrukturierungspläne von Vilimsky, Strache und Co. für den ORF.
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Während ihrer Regierungsbeteiligung hatten hochrangige FPÖ-Politiker große Pläne für den ORF: Mehr Andreas Gabalier auf Hitradio Ö3 und Martin Thür als "ZiB2"-Moderator zu verhindern. Aber auch die ORF-Gebühr sollte später abgeschafft werden, genauso wie Radio FM4. Diese Pläne wurden 2019 in einer WhatsApp-Gruppe ausgetüftelt.

ÖSTERREICH. Dem profil liegen neue Chats vor, die die personellen Umstrukturierungspläne der FPÖ, allen voran Harald Vilimsky, Heinz-Christian Strache und Norbert Steger, im Jahr 2019 festhalten. Damals befanden sich die Freiheitlichen in einer Koalition mit der türkisen ÖVP unter Sebastian Kurz. Wenig später platzte die Zusammenarbeit nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos. Anfragen von profil an die Chat-Mitglieder blieben bisher unbeantwortet.

"Schlimmer als je zuvor"

Die Unzufriedenheit der FPÖ und ihre Pläne so einiges zu verändern, sind nicht neu. Schon bekannte Chats hatten etwa den Rücktritt des damaligen ORF-TV-Chefredakteurs Matthias Schrom zur Folge. In den nun zutage gebrachten Chats geht es um die Personen, die die FPÖ gerne in höheren Positionen beim ORF gesehen hätte und welche nicht.

Wenig begeistert, zeigte man sich in der WhatsApp-Gruppe von ZiB2-Moderator Martin Thür. "Thür verarscht uns [...] auf Twitter. Müssen endlich auf den Tisch hauen", schreibt Vilimsky im Februar 2019 dem profil zufolge. Gelungen ist das nicht. Die Situation im ORF sei "schlimmer als je zuvor", hieß es weiter. Zudem ärgerte sich Vilimsky darüber, dass für "unfassbare Propaganda" Gebühren zu zahlen seien. Dabei hatte man das versucht zu verhindern, indem bestimmte Leute "hochgehievt" worden waren.

Der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache ärgerte sich darüber, dass Schlagersänger Andreas Gabalier nicht auf Ö3 gespielt wurde. | Foto: BRS
  • Der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache ärgerte sich darüber, dass Schlagersänger Andreas Gabalier nicht auf Ö3 gespielt wurde.
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Wehrschütz nach Moskau, Gabalier auf Ö3

Der damalige Vizekanzler Strache echauffierte sich im Juli 2018 darüber, dass Schlagersänger Andreas Gabalier auf Ö3 nicht gespielt werde. Dazu schrieb er: "Bitte auch dahinter sein, dass Andi Gabalier endlich auf Ö3 gespielt wird und bei seinen großen Konzerten - Ausverkauf von Stadien in Deutschland und Österreich - der ORF im Sinne des öffentlich-rechtlichen Bildungs- und Kulturauftrages auch darüber berichtet! Ist irre, dass der boykottiert wird!"

Neben Gabalier sollte auch Straches Fitnesstrainer Philip Jelinek gepusht werden. Mit "Fit mit Philip" erhielt Jelinek während der türkis-blauen Amtsperiode sein eigenes Fitness-TV-Format. Ihm schwebte aber größeres vor. Chats zwischen Jelinek und Strache sollen zeigen, dass dieser gerne "Guten Morgen Österreich" moderiert hätte, schreibt der Standard. "Wir müssen dringend die Weichen für mich stellen", habe der Fitnesstrainer geschrieben. Denn der Kuchen werde "jetzt verteilt". Strache gab in der Chatgruppe sein Bestes, blieb aber erfolglos.

Eine weitere Änderung hätte es für ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz gegeben, hätte sich die FPÖ in der Regierung gehalten. Der Korrespondent, der zuletzt aus der Ukraine berichtete, sollte aufgewertet werden. Man wollte Wehrschütz zum Bürochef in Moskau machen, aber auch das wurde nicht umgesetzt.

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