Van der Bellen fehlte
Erste TV-Debatte zur Hofburg-Wahl

Die Runde der Kandidaten | Foto: ORF
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Am Sonntagabend diskutierten die sechs Herausforderer von Alexander Van der Bellen erstmals vor der Wahl live im Fernsehen. Der amtierende Bundespräsident selbst blieb der Diskussion fern.

ÖSTERREICH. Sechs der sieben Männer, die am 9. Oktober zur Wahl stehen werden, diskutierten am Sonntagabend "im Zentrum" auf ORF2. Gegenüber standen sich Dominik Wlazny, Walter Rosenkranz, Grald Grosz, Michael Brunner, Tassilo Wallentin und Heini Staudinger – Amtsinhaber Alexander Van der Bellen war nicht mit dabei. Dieser hat sich für die Einladung bedankt und ließ ausrichten: Keiner seiner Amtsvorgänger habe vor der Wiederwahl an einem TV-Duell teilgenommen. Die Wahrung der Würde des Amtes sei ihm sehr wichtig, deswegen halte er diese Tradition aufrecht.

Hätte Van der Bellen mit den Kandidaten mitdiskutieren sollen?

Kritik an Van der Bellen

Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle und Verfassungsjurist Karl Stöger begleiteten die Diskussion im Studio und analysierten sie. Eröffnet wurde die Debatte mit der Frage nach etwaigen Qualifikationen für das Amt des Bundespräsidenten. Einige Kandidaten zogen es in ihrer Beantwortung aber vor, über Van der Bellen zu sprechen. Dieser sei "passiv" und "amtsmüde", so etwa Wallentin. Der MFG-Kandidat Michael Brunner kritisierte indessen die Abwesenheit des amtierenden Präsidenten.  

Auf dem Prüfstand

Im Anschluss mussten sich die sechs Kandidaten einem "Test" stellen: Sie bekamen Fragen zu den Rechten und Pflichten eines Bundespräsidenten gestellt und sollten diese beantworten. Sattelfest waren dabei nicht alle Kandidaten. Grosz kritisierte die Fragen als Gouvernantenprüfung. Er wolle lieber über die Teuerung reden.

Neutralität und EU

Im Anschluss ging es um die Neutralität. Sie wird im Prinzip von allen Kandidaten begrüßt, es gebe jedoch Reformbedarf. So bräuchte es etwa eine Heeresreform, wenn mehr Geld ins Bundesheer gesteckt werde, sagte Wlazny. Mehr Geld ins Heer zu stecken, "sei hirnrissig", betonte indessen Staudinger. 

Bei der Frage nach der EU-Mitgliedschaft gingen die Meinungen weit auseinander. Rosenkranz ist dafür auszutreten, "wenn die EU uns mehr kostet, als sie uns bringt." Wlazny werde hingegen "schlecht, wenn ich an einen Austritt denke". Staudinger sehe in der EU vor allem in Sachen Ökologie eine große Baustelle. 

Zweier-Duelle

Abschließend wurde die Runde in Zweier-Duelle überführt: Grosz und Staudinger sollten darüber diskutieren, ob Nicht-Staatsbürgerinnen und -bürger wählen sollen dürfen (Staudinger dafür, Grosz dagegen). 

Mediziner Wlazny und MFG-Chef Brunner – er verurteilte scharf, dass Van der Bellen der Runde fernblieb – diskutierten über das Impfen. "Ich sehe nicht einmal eine Hängebrücke zwischen Ihnen", beendete  Moderatorin Reiterer diese Debatte.

Rosenkranz und Wallentin sollten über Klimaschutz sprechen: Während der FPÖ-Kandidat betonte, dass es Klimaveränderung "immer schon gegeben hat", sprach Wallentin, der den amtierenden Bundespräsidenten als "passiv" und "amtsmüde" bezeichnete, von einer "Klimakrise".

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