Van der Bellen erinnert an Verantwortung
"Frauenmorde sind ein Männerthema"
"Frauenmorde sind ein Männerthema". Mit diesen Worten machte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seiner Rede bei der Veranstaltung "Mut. Macht. Veränderung." kurz vor dem Weltfrauentag am 8. März, insbesondere Männer auf ihr Verantwortung in Bezug auf Gewaltdelikte aufmerksam. Die großen Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau sprach das Staatsoberhaupt ebenfalls an.
ÖSTERREICH. Am 8. März jährt sich der Weltfrauentag, auch als feministischer Kampftag bekannt. Vor kurzem erst schockierten sechs Femizide in nur vier Tagen das Land und die Rufe nach mehr Gewaltschutz für Frauen und Mädchen wurden wieder lauter. Nun äußerte sich auch der Bundespräsident zu der Thematik und erinnert an die Verantwortung der Bevölkerung, solche Gewaltdelikte zu verhindern.
Starke Ungleichheit bei Altersarmut, Pflege und Co.
"Die Rechte von Frauen, die Sicherheit von Frauen, das sind keine Frauenthemen", so Van der Bellen. Jede Frau und jedes Mädchen müsse sicher und frei von Gewalt sowie ohne Angst vor Übergriffen und Mord leben können. Ein wichtiger Schritt für Veränderung sei es, die Dinge beim Namen zu nennen: "Es sind keine Beziehungsdramen, es sind Morde. Eine 'gestiegene Rate an Femiziden' heißt: Immer mehr Männer ermorden immer mehr Frauen."
Gerade junge Frauen fühlen sich oft unwohl in der Öffentlichkeit, was die sogenannten "Subway-Shirts" zu einer traurigen Erscheinung machte: "Es gibt den Trend, dass junge Frauen sich für die U-Bahn-Fahrt übergroße T-Shirts über ihr Outfit anziehen", ging Van der Bellen auf die Shirts ein, die obszöne Witze, Berührungen und Übergriffe vermeiden sollen. Ebenfalls Thema in Van der Bellens Rede war die Altersarmut, von der Frauen deutlich öfter betroffen sind als Männer. Grund dafür ist unter anderem die bei Frauen deutlich höhere Teilzeitquote als bei Männern, insbesondere nach der Geburt eines Kindes. Das habe damit zu tun, dass Frauen immer noch mehr unbezahlte Care-Arbeit leisten. Es gebe "massive Ungleichheiten", die nach wie vor bestehen würden, so der Bundespräsident.
Frauennotrufe in Österreich
Solltest du Opfer von Gewalt sein oder Gewalt wahrnehmen, wende dich jederzeit an den Polizeinotruf – 133
Weitere Anlaufstellen
Frauen-Helpline Österreich: 0800 222 555 – rund um die Uhr erreichbar, anonym und kostenlosTelefonseelsorge Österreich: 142
24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01 71 71 9
Frauennotruf Graz: 0316 31 80 77
Frauen Notruf Salzburg: 0662 88 11 00
Autonomes Frauenzentrum (Oberösterreich): 0732 60 22 00
Frauen gegen VerGEWALTigung (Tirol): 0512 57 44 16
Notruf-Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen (Wien, Niederösterreich, Burgenland): 01 523 22 22
Beratungsstelle Tamar – für sexuell missbrauchte Mädchen und Frauen: 01 33 40 437
Der Lichtblick – Frauen- und Familienberatungsstelle: 02167 3338
Gewaltschutzzentren Österreichs: 0800 700 217
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