Fast 6.900 Neuinfektionen am Mittwoch
GECKO erwartet steilen Infektions-Anstieg schon im Sommer
In den vergangenen 24 Stunden sind bis Mittwochvormittag 6.869 Corona-Neuinfektionen in Österreich gemeldet worden. Das sind rund doppelt so viel wie vor einer Woche.
ÖSTERREICH. Derzeit befinden sich 511 mit dem Corona-Virus infizierte Personen in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 34 auf Intensivstationen betreut. Außerdem wurden neun weitere Todesfälle registriert.
Das Covid-Prognosekonsortium veröffentlichte seine Vorschau für die kommende Woche und ging dabei erst für Sonntag innerhalb einer 68-prozentigen Schwankungsbreite von maximal 6.500 Fällen aus. Dieser Wert wurde aber bereits jetzt übertroffen.
Spitze im August/September möglich
Die GECKO-Kommission hat in ihrem am Mittwoch vorgelegten neuen "Executive Report" auf den vom Corona-Prognose-Konsortium erwarteten Infektions-Anstieg verwiesen. "Die Prognose geht von einem weiteren Anstieg der Fallzahlen aus. Dieselbe Entwicklung wird auch bei den Belagszahlen der Normal- und der Intensivstationen prognostiziert", heißt es im der APA vorliegenden Report. Ein Peak der Fallzahlen sei im August oder September möglich.
Wöchentliche Verdopplung von BA.5 und BA.4
Im GECKO-Bericht wird laut APA insbesondere auf die Omikron-Subvariante BA.5 verwiesen, die derzeit in Portugal eine Welle verursacht. "In Österreich sehen wir eine nahezu wöchentliche Verdoppelung der Anteile von BA.5/BA.4 bei den Neuinfektionen", heißt es dazu im Report. In der Kalenderwoche 23 wurde zuletzt ein Anteil von rund 36 Prozent für BA.4/5 ermittelt - in der Woche davor lag der Anteil noch bei 18,4 Prozent.
Zur weiteren Entwicklung in Österreich stellte Simulationsforscher Niki Popper laut Bericht verschieden Szenarien zum Immunitätsverlauf bis Jahresende 2022 vor. In allen angenommenen realistischen Szenarien würden Infektionswellen entstehen, "die wiederum zu neuerlicher Immunisierung (und damit Peaks) führen".
Die nächste Welle erwartet Popper –je nach Szenario – entweder erst im Oktober/November oder schon früher - nämlich dann, wenn sich andere (Sub-) Varianten als BA.2 ausbreiten. Davon ist derzeit auszugehen. In diesem Fall werden die Fallzahlen bereits im Juni und Juli ansteigen und dann bereits im August oder September einen Peak erzeugen. Sollte dies so eintreten, dann werde die folgende "Herbstwelle" ein wenig später und weniger stark ausgeprägt stattfinden (sofern Kreuzimmunität besteht). Fix ist das freilich nicht: "Bei entsprechend schnellerer Verbreitung anderer (Sub-) Varianten können sich diese Prozesse noch weiter nach vorne verschieben", heißt es im Report.
Mögliche Folgen für das Gesundheitssystem
Zu den Auswirkungen auf das Gesundheitssystem erklärte Popper in der Kommission, ein schneller hoher Peak könnte über einen kürzeren Zeitraum zu hohen Belagsständen auf den Intensivstationen und den Normalstationen führen. "Erhält man jedoch zunächst eine kleinere Welle im Frühherbst und danach eine reduzierte Welle im Winter, ist (je nach Virulenz der neuen dominanten Variante) gemäß Simulation, auch die Momentanbelastung im Spital vor allem auf den Intensivstationen geringer", so der Bericht.
Die Neuinfektionen in den Bundesländern seit der gestrigen Meldung:
- Burgenland: 222
- Kärnten: 106
- Niederösterreich: 1.364
- Oberösterreich: 818
- Salzburg: 380
- Steiermark: 662
- Tirol: 400
- Vorarlberg: 253
- Wien: 2.664
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