Offener Brief
Handel gegen Eintrittstests: "Völlig unpraktikabel"

In einem gemeinsamen offenen Brief richten sich Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft gpa, und Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), an Gesundheitsminister Rudi Anschoben (Die Grünen). Darin sprechen sie sich vehement gegen Zutrittstests im Handel aus. | Foto: Markus Spitzauer
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  • In einem gemeinsamen offenen Brief richten sich Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft gpa, und Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), an Gesundheitsminister Rudi Anschoben (Die Grünen). Darin sprechen sie sich vehement gegen Zutrittstests im Handel aus.
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Ob der Lockdown im Osten in eine Verlängerung geht, darüber wird gerade hitzig debattiert. Fix ist: Der Handel will öffnen und zwar ohne Zutrittstests. Diese sind aber vom Gesundheitsministerium angedacht. In einem offenen Brief spricht man sich nun vehement dagegen aus.

ÖSTERREICH. Am 18. April sollte es auch im Osten so weit sein, die Rollläden diverser Lokale sollten sich dann wieder heben, der Handel endlich wieder geöffnet werden. Aber unter welchen Bedingungen? In einem gemeinsamen offenen Brief richten sich Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft gpa, und Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), an Gesundheitsminister Rudi Anschoben (Die Grünen). Darin sprechen sie sich vehement gegen Zutrittstests im Handel aus.

Massive wirtschaftliche Einbußen

Rudi Anschoben befindet sich noch immer im Krankenstand, aber was er da vom Handel bekommt, mag wenig zur Genesung beitragen. Denn die von ihm geplanten Zutrittstests werden damit immer schwieriger. Im offenen Brief schreiben Teiber und Trefelik von „massiven negativen Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeiter“. Der Handel würde massive wirtschaftliche Einbußen erleiden, weil alle Impulskäufe wegfallen würden. „Welche finanziellen Abgeltungen werden die betroffenen Betriebe erhalten?“

Weiters können Sortimente im Supermarkt ohne Eintrittstest erworben werden, für welche es, nach dem diskutierten Vorschlag, im Fachhandel eines Eintrittstests bedarf. „Dies würde die ohnehin schon bestehende Ungleichbehandlung zwischen den Handelsbranchen sowie die bereits jetzt bestehende Wettbewerbsverzerrung massiv verstärken.“

Polizei bei Test-Verweigerern?

Der Onlinehandel würde dadurch nur weiter verstärkt werden, wodurch Arbeitsplätze im österreichischen Handel verloren gingen. Und schließlich die ganz simple Frage der Praktikabilität: Welches Personal soll die Kontrollen vornehmen? Und was genau muss kontrolliert werden?mWelche Tests dürfen anerkannt werden und wie lange sind diese jeweils gültig? Unklar ist auch die Frage wie mit offensichtlich gefälschten Testbescheinigungen umzugehen ist: Fraglich bleibe, ob die Handelsangestellte die Polizei holen müsse.

Wie Einkaufszentren kontrollieren?

Fraglich auch, wo die Kontrollen durchgeführt werden sollen: Beim Geschäftseingang? Bestünde dann nicht die Gefahr, dass es zu Menschentrauben komme? Wie müssten Kontrolle in einem Einkaufszentrum erfolgen: Bei jedem Eingang zum Einkaufszentrum oder beim Eingang zu jedem einzelnen Geschäft? Ein wichtiger Punkt ist auch die Anynomität: „Anders als bei den körpernahen Dienstleistungen wie etwa dem Friseur kennt der Handel seine Kunden nicht persönlich. Muss daher die Identität der KonsumentInnen festgestellt werden, gibt es eine Ausweiskontrolle?“ Und schließlich: Welche Konsequenzen hat das Unternehmen zu tragen, wenn sich Konsumenten ohne negatives Testergebnis im Geschäft aufhalten?

„Völlig unpraktikabler Vorschlag“

Schließlich hagelt es Kritik an Anschober: „Man hält an einem völlig unpraktikablen Vorschlag fest und will diesen gegen den Willen aller Betroffenen, Unternehmer, Arbeitnehmer, Konsumenten und Sozialpartner, durchzusetzen.“ Ersucht wird hingegen um einen Dialog mit dem Handel, um umsetzbare Maßnahmen zu suchen.

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In einem gemeinsamen offenen Brief richten sich Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft gpa, und Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), an Gesundheitsminister Rudi Anschoben (Die Grünen). Darin sprechen sie sich vehement gegen Zutrittstests im Handel aus. | Foto: Markus Spitzauer
In einem gemeinsamen offenen Brief richten sich Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft gpa, und Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ/am Bild), an Gesundheitsminister Rudi Anschoben (Die Grünen). Darin sprechen sie sich vehement gegen Zutrittstests im Handel aus. | Foto: Privat

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