AHVV GmbH bezieht Stellung
Hausdurchsuchungen bei der "Heute"

Bei der "Heute" gab es am Vormittag des 30. März eine Hausdurchsuchung als Konsequenz von Thomas Schmids Aussagen im Zuge der Inseratenaffäre. | Foto: Heute
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  • Bei der "Heute" gab es am Vormittag des 30. März eine Hausdurchsuchung als Konsequenz von Thomas Schmids Aussagen im Zuge der Inseratenaffäre.
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Bei der Tageszeitung "Heute" führte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine Hausdurchsuchung durch, berichtet der ORF. Medienberichten zufolge könne das in einem Zusammenhang mit Thomas Schmids Chat-Aussagen stehen, die "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand schwer belasten. Die "Heute" spricht in einer Stellungnahme von "falschen Vorwürfen".

ÖSTERREICH. Eine offizielle Stellungnahme durch die Staatsanwaltschaft gibt es derzeit nicht. Die AHVV GmbH zu der die "Heute" gehört, bestätigt die Hausdurchsuchungen im Wiener Verlagshaus. Man sei in "vollumfänglicher Kooperation mit den Ermittlungsbehörden" und wolle bei der raschen Aufklärung des Sachverhalts behilflich sein, heißt es in der Stellungnahme des Verlags. "Fakt ist: Die getätigten Vorwürfe eines Beschuldigten (!), der Kronzeugenstatus anstrebt, sind nachweislich falsch. Das werden die weiteren Ermittlungen zeigen."

Gegenseitige Gefallen

Thomas Schmid kämpft aktuell immer noch um den Erhalt des Kronzeugenstatuses. Der frühere Generalsekretär im Finanzministerium hat in seinen Bemühungen um den Status auch Dichand schwer belastet. Sieht man sich die der WKStA vorliegenden Akte an, so sind alle entsprechenden Seiten geschwärzt.

Der Vorwurf gegenüber Mitbesitzerin Dichand lautet, dass sie bei Schmid für ein günstigeres Stiftungsrecht und mehr Inserate des Ministeriums in der Heute und der "Kronen Zeitung", die zur Hälfte in ihrem Familienbesitz ist, lobbyiert haben. Im Gegenzug soll Schmid sich "politisch hilfreich" für Dichand erwiesen haben, um Ex-Kanzler Sebatian Kurz (ÖVP) eine positive Berichterstattung zu ermöglichen. Im Speziellen soll das Finanzministerium gegen eine umbeliebte Novelle des Stiftungsrechts in Bezug auf Veröffentlichungspflichten eingetreten sein. Schmid habe daraufhin Dichand informiert, dass eine negative Stellungnahme zum bevorstehenden Stiftungsgesetz abgegeben werde, berichtet Ö1.

Finanzministerium verdoppelte Anzeigenschaltung

Dichand soll sich bereits 2017 beklagt haben, dass die von ihrem Mann, Christoph Dichand, herausgegebene Zeitschrift "Kronen Zeitung" und "Heute" deutlich weniger Inserate durch das Finanzministerium geschalten werden als in der "Österreich". Daraufhin folgte eine Anweisung Schmids an den damaligen Leiter der Kommunikationsabteilung im Finanzressort, Johannes Pasquali, er solle das Inseratenvolumen in Richtung der "Krone" und "Heute" erhöhen und bei der "Österreich" reduzieren. Das sei auch so passiert.

Die Medientransparenzdatenbank zeigt auf: Nach 2017 stiegen Schaltungen des Finanzministeriums deutlich an. Statt 800.000 Euro floßen plötzlich Werbegelder in der Höhe von 1,3 bis 1,6 Mio. Euro bei der "Krone". Die "Heute" verzeichnete einen Anstieg von 730.000 Euro auf 1 bis 1,2 Mio. Euro. Ö1 berichtet, dass Kurz nach Angaben von Schmid zu jeder Zeit darüber Bescheid wusste.

"Heute" weist Vorwürfe zurück

In der Stellungnahme betont die "Heute" ihre Verpflichtung den Leserinnen und Lesern gegenüber und weist den Vorwurf man habe zugunsten von Thomas Schmid oder Sebastian Kurz berichtet zurück. 
"Niemals wurde seitens der Geschäftsführung der AHVV Verlags GmbH eine positive Berichterstattung im Gegenzug zu Inseratenschaltungen avisiert." Es gilt die Unschuldsvermutung für alle Beteiligten.

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