Anschober gegen Freitesten
Köstinger fordert kürzere Quarantäne für K1-Kontaktpersonen

Ministerin Elisabeth Köstinger: Kürzere Quarantäne-Zeiten! | Foto: Markus Spitzauer
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Trotz täglich neuer Rekordzahlen an Corona-Neuinfizierten (am Samstag waren es 3.614  österreichweit) forderte ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann am Samstag im Ö1-Mittagsjournal, dass Lehrerinnen und Lehrer, die zwar engen Kontakt zu einer CoV-positiven Person hatten, die aber nach fünf Tagen keine Symptome entwickeln, mit einem negativen Test wieder aus der Quarantäne entlassen werden. Auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) greift die von Unternehmervertretern und Gewerkschaft vida erhobene Forderung nach einer verkürzten Quarantäne für K1-Kontaktpersonen auf. Wer engen Kontakt mit infizierten Personen hatte, soll die Quarantäne schon nach fünf Tagen mit einem negativen Coronavirus-Test beenden können, so Köstingers Vorschlag. Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) ist dagegen.

ÖSTERREICH. Derzeit dauert die Quarantäne zehn Tage, ein negativer Test verkürzt sie nicht.  Im Hinblick auf die Gastronomie und Hotellerie wäre eine verkürzte Quarantäne enorm wichtig, so Köstinger gegenüber mehreren Medien. „Ich glaube, es ist höchst an der Zeit, Dinge wie die Teststrategie wieder zu hinterfragen und zu überprüfen“, so die ÖVP-Ministerin.

Für ein „Freitesten“ von K1-Kontaktpersonen nach fünf Tagen Quarantäne hat zuletzt auch der oberösterreichische Landeshauptmann Stelzer (ÖVP) plädiert. Die Vorarlberger Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) hatte sich allerdings klar dagegen ausgesprochen und das „Freitesten“ als „völlig illusorisch“ bezeichnet. Bei einer Inkubationszeit von fünf bis sieben Tagen würde das erst ab dem achten Tag Sinn haben. 

Anschober spricht sich dagegen aus

„Ich bin gerade in Zeiten der massiven Zunahme der Infektionszahlen nicht bereit, ein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung einzugehen“, sagte Anschober am Samstag. Von Freitag auf Samstag gab es 3.614  Neuinfizierte in Österreich. Mit heutigem Stand (24. Oktober 2020, 09:30 Uhr) sind österreichweit 965 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 56.791 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 1.177 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 175 der Erkrankten auf Intensivstationen. 

Gewerkschaft vida erfreut über Köstinger-Vorstoß 

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass die Kahlschlagsquarantäne zu Gunsten eines smarten Umgangs mit dem Corona-Virus abgeschafft wird“, sagt Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida. Hat man in den vergangenen Tagen innerhalb der Bundesregierung noch kritisiert, dass der vida-Chef ein Freitesten für alle gefordert hatte, gebe es nun ein Einlenken. „Bundesministerin Köstinger gibt wenig auf den Rundumschlag gegen die Gewerkschaft ihrer Parteikollegin Edtstadler und geht mit unserer konstruktiven Kritik vernünftig um“, so der vida-Gewerkschafter, der betont, dass das zeigt, dass Kollegin Köstinger aus dem landwirtschaftlichen Sozialpartnerlager kommt und daher „zu überparteilichen Sichtweisen fähig ist“.Es gehe nicht darum, die Gefahr des Virus zu relativieren, vielmehr müssen wir schauen, dass Gesunde nicht unnötig eingesperrt werden, unterstreicht Hebenstreit.

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Ministerin Elisabeth Köstinger: Kürzere Quarantäne-Zeiten! | Foto: Markus Spitzauer
Rudi Anschober ist gegen Freitesten | Foto: Land OÖ

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