Nehammers "Burger-Gate"
Kogler und Schallenberg sehen es relativ
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg spielen die Empörung um Nehammers "Burger-Gate" herunter. Kogler sprach etwa von "unachtsamen Aussagen, manche sagen: Parolen", die Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zu Frauen in Teilzeitarbeit und Kinderarmut in einem viralen Video tätigte.
ÖSTERREICH. "Diese Aussagen waren natürlich schon weit weg von den Lebensrealitäten dieser Frauen", führt Kogler weiter aus und lobte die gute Regierungsarbeit in Sachen Armutsbekämpfung. Kurz nach Veröffentlichung des Videos verkündete die Regierung den Start für den Kinderzuschuss, der armutsgefährdeten Kindern zu Gute kommt.
Kogler betont gute Regierungsarbeit
"Jahrzehntelang wurde darüber geredet, diese Regierung hat es gemacht", so Kogler mit Blick auf die Steuerentlastungsmaßnahmen, die gesetzt wurden. "Da haben wir immer die unteren Einkommen stärker adressiert, da war keine Gießkanne." Der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten steht dennoch oben auf der Prioritätenliste.
Schallenberg relativiert mit anderen Krisen
Außenminister Schallenberg tat es als "Sturm im Wasserglas" ab. "Ich muss bitten, auf die Sprache zu achten. Von humanitärer Krise zu sprechen ist völlig überzogen." Darauf folgte eine Argumentation á la 'andere haben es noch schlechter': "Wir haben Äthiopien, die Sahelzone – da reden wir tatsächlich von einer humanitären Krise?" Auch in der Ukraine würden täglich Menschen sterben. Er sehe zwar ein, dass es Probleme auch in Österreich gebe, aber so zu tun "als wären wir mit dem Rücken zur Wand, halte ich für verfehlt", so Schallenberg bei einer Pressekonferenz.
Was zählen müsse, sei Eigenverantwortung und Leistung und dabei sei auch ein Blick über den Tellerrand von Bedeutung, um zu sehen, was "wirklich eine humanitäre Krise" sei.
Alltagspoet wendet sich an Nehammer
Dem "Wiener Alltagspoeten", wie die Instagram-Seite von Andreas Rainer heißt, schickten einige Österreicherinnen und Österreicher als Reaktion auf das Video ihre Erfahrungen mit Armut ein. Etwa Lehrende, die Kinder in der Schule haben, die mit einer Banane als Jause kommen, die den ganzen Tag satt machen soll. Andere berichten von Kindern, die vorgeben keinen Hunger zu haben, weil sie sich schämen, dass sie keine Jause dabei haben.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.