Vor EU-Videogipfel
Kurz drängt auf rasche Impfstoff-Zulassung in der EU
Vor einem Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstagabend drängt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erneut auf eine rasche Zulassung des Impfstoffs des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca.
ÖSTERREICH. Im Vorfeld des Videogipfels am Donnerstag, in dem der weitere Kurs der EU in der Corona-Pandemie besprochen werden soll, hat Kurz gemeinsam mit drei Amtskollegen, den Regierungsspitzen aus Dänemark (Mette Frederiksen), Griechenland (Kyriakos Mitsotakis) und Tschechien (Andrej Babis) einen Brief an EU-Ratspräsident Charles Michel geschrieben.
Regierungschefs fordern unbürokratische Entscheidung
Die Regierungschefs fordern darin eine schnelle und unbürokratische Entscheidung über die Vakzine von AstraZeneca durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA. Der Europäische Rat solle am Donnerstag ein "starkes Signal" an die EMA senden, damit Zulassungsverfahren für Impfstoffkandidaten so effizient wie möglich seien, hieß es in dem Brief, welcher der APA vorliegt.
"AstraZeneca kann für Österreich im ersten Quartal zwei Millionen Impfdosen bereitstellen. Das würde den Erfolg der Impfungen in Österreich enorm beschleunigen", sagte Kurz im Vorfeld. Es zähle hier wirklich jede Woche, um Menschenleben und Arbeitsplätze zu retten. "Europa darf hier nicht zurückfallen", betonte der Kanzler.
Today we discussed, especially with our European colleagues, the need for a rapid and unbureaucratic decision by #EMA on the approval of the vaccine from #AstraZeneca.
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) January 18, 2021
Impfziel von 70 Prozent bis zum Sommer
„Ebenso erwarten wir, dass die Impfstoffhersteller bereit für Lieferungen sind, sobald sie die Marktgenehmigung bekommen“, heißt es in dem Schreiben weiter. Dies sei auch wichtig, um das von der EU-Kommission vorgegebene 70-Prozent-Impfziel bis zum Sommer zu erreichen.
Im Mittelpunkt des EU-Videogipfels steht am Donnerstag die Beschleunigung der Corona-Impfungen in Europa. Kurz und die übrigen EU-Staats- und Regierungschefs sprechen dabei auch über einen möglichen einheitlichen Corona-Impfpass. Darüber hinaus wollen die 27 Staaten Wege finden, die neuen, hoch ansteckenden Varianten des Corona-Virus zu bremsen.
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