Studie
Millennials schauen pessimistisch in die Zukunft
Fast die Hälfte der jungen Menschen befürchtet einen Ausbruch eines Dritten Weltkriegs. Besorgniserregend sind manche Ansichten zu einigen fundamentalen Menschenrechten.
ÖSTERREICH. Die weltweiten Spannungen geben jungen Menschen – die sogenannte Generation Y oder Millennials – Anlass zur Sorge, wie eine in 16 Ländern durchgeführte Studie des Internationalen Komitee des Roten Kreuzes zeigt. So stellen für 45 Prozent Krieg und bewaffnete Konflikte eines der größten Probleme weltweit dar. 47 Prozent gehen von einem Dritten Weltkrieg noch zu Lebzeiten aus.
„Wenn sich diese Befürchtung bewahrheitet und ein Dritter Weltkrieg ausbricht, wird das Leid unermesslich sein. Das muss unbedingt verhindert werden. Das Studienergebnis zeigt einmal mehr, wie wichtig das Humanitäre Völkerrecht ist“, sagt Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes.
Hohe Zustimmung zu Folter
Die Menschenrechtsorganisation nimmt die Studie zum Anlass, auf die Wichtigkeit der Genfer Konvention hinzuweisen. Diese Regelung sorgt für den Schutz von Personen im Krieg und während bewaffneter Konflikte. Bis heute habe sie nichts an Aktualität verloren. So sehen 75% der Millennials einen Bedarf an Beschränkungen für die Kriegsführung. 54 Prozent sprechen sich gegen Atomwaffen aus, weil sie mit einem Atomwaffeneinsatz in den nächsten 10 Jahren rechnen.
Grund zur Sorge seien die Ansichten mancher Millenials zu einigen Menschenrechten: Für 37 Prozent der Befragten ist Folter unter bestimmten Voraussetzungen ein probates Mittel. Rund ein Drittel stimmt einem Verbot zu, wonach Soldaten der Kontakt zu ihren Familien verboten werden sollte. Alles international gültige Menschenrechte.
Laut dem Bericht haben nur 54 Prozent der Millennials schon einmal von den Genfer Konventionen gehört, die als Konsequenz der Gräuel im Zweiten Weltkrieg seit 1949 den Schutz von Soldaten und Zivilisten in Kriegszeiten regeln. Vermutlich ist diese Wissenslücke für die besorgniserregende Missachtung der Genfer Konvention verantwortlich.
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